Autor: xgo.de

Bar & Stari Bar

Bar ist eine kleine Hafenstadt an der Adria in Montenegro, auch bekannt als Novi Bar (Neu Bar) und liegt passenderweiße genau gegenüber dem italienischen Bari. Bekannt ist die Stadt eher wegen den Ruinen von Stari Bar (Alt Bar), welche sich im Landesinneren am Fuße des Berg Rumija befinden.  Stari Bar, erstmals im 9. Jahrhundert erwähnt, war unter der Herrschaft des Byzantinischen Reiches, wurde auch als Antivari bekannt und war vom 11. bis 15. Jahrhundert oft autonom. Im 15. und 16. Jahrhundert wurde Bar von Venedig beherrscht, gefolgt von der osmanischen Herrschaft zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert und die türkischen Einflüsse sind noch heute spürbar.  Die historische Stadt wurde 1878 teilweise zerstört, als die Montenegriner sie eroberten. In den späten 1800er und frühen 1900er Jahren erlitt Stari Bar zwei Schießpulverexplosionen und 1979 dann ein schweres Erdbeben und daraufhin wurde die neue Stadt an der Küste gegründet, welche heute ein wichtiges Hafen- und Erholungszentrum ist. Wir parken unser Auto und müssen ausnahmsweise mal Parkgebühren zahlen(0,80€/h) und gehen langsam über das Kopfsteinpflaster den Hügel hinauf, vorbei an …

eFoiling auf der Bojana

Ich hab ja schon viele Wassersportarten ausprobiert: vom Kiten, Windsurfen, Bodysurfing, Tauchen, Segeln, Paddeln, Rafting, Kanufahren, aber eFoiling hab ich noch nie gewagt. Auf YouTube habe ich schon mehrmals gesehen, wie Leute mit den eFoils und das Wasser schweben bzw. fliegen. Heute will ich das Gefühl des Fliegens über der Wasseroberfläche einmal selber erleben. Im Cottage neben unserer Hütte wohnt Alex, der hier in der Nähe seine eigene Kiteschule betreibt und wir kommen mit ihm und seinem Kumpel Carsten immer wieder in Gespräch. Zudem habe ich die letzten Tage Carsten dabei beobachtet, wie er mit seinen eFoil auf den Fluss rauf und runter gedüst ist. Die Bedingungen sind perfekt, der Fluß ist ruhig und ohne große Wellen und Alex bietet mir an mich einzuweisen und mich per Funk anzuleiten. Ich zögere noch kurz, der Fluss ist sehr frisch und ich hab keine Kontaktlinsen dabei, aber mit nem Neoprenanzug und Sonnenbrille geht’s super. Helm auf, Weste an und los geht’s. eFoils sind eine Neuheit im Bereich des Wassersports und kombiniert Elektroantrieb und Hydrofoil-Technologie, um ein einzigartiges …

Bootshaus auf Ada Bojana

Jetzt gehts noch mal in äußersten Süden Montenegros, dort liegt die Insel Ada Bojana. Im Mündungsdelta der Bojana, die aus dem Skutarisee abließt sowie Grenzfluss zu Albanien und nur 44 km lang ist, liegt die naturbelassene Insel Ada Bojana, die wie ein riesiges Biotop wirkt. Die Insel ist dreieckig, nur sechs Quadratkilometer groß und wird von zwei Seiten vom Fluss umschlossen. Die dritte Küste liegt an der Adria, ist fast drei Kilometer lang und hat einen feinen Sandstrand. Wir haben uns ein ganzes Bootshaus am Fluss gemietet und genießen die Ruhe und Abgeschiedenheit. Die knapp 600 Stelzenhäuser entlang der Flussufer waren ursprünglich Fischerhäuser, einige sind immer noch im Besitz von Fischern, ein Großteil wurde renoviert und zu Ferienhäusern oder Restaurants umgebaut. Auf beiden Seiten des Flusses sieht man noch Fischerhäuser mit grossen Trapeznetzen, der traditionellen Art zu fischen und die von den Häusern aus ins Wasser gelassen werden. An den Stränden der Insel geht es noch etwas beschaulicher zu, als im restlichen Teil von Montenegro. Hier ist sogar FKK erlaubt. Das Naturparadies ist vor allem …

Ulcinj und der Strand Velika Plaža 

Nachdem wir Albanien ja kurzfristig verlassen hatten, kehren wir nun Richtung Grenze zurück nach Ulcinj, der südlichsten Stadt Montenegros und angeblich ältesten Stadt an der Adria. Man glaubt, dass das antike Ulcinj von den Illyren im 5. Jahrhundert vor Christus gegründet wurde und die Stadt war wegen seiner strategischen Bedeutung das Ziel vieler Eroberer: der Illyren, Griechen, Römer, Venezianer, Türken, Piraten, Italiener. Bekannt wurde die Stadt auch durch die Ulcinj Piraten im 14./15. und den Sklavenhandel im 18./19. Jahrhundert. Wir besuchen die idyllische Altstadt mit dicken Mauern auf einem Hügel und wundern uns, das alle Häuser kleine Pensionen, Hotels oder Restaurants sind. Es ist zwar touristisch, aber sehr angenehm, nicht aufdringlich. Durch die verwinkelten Gassen der malerischen Altstadt wandeln wir und bei unseren Spaziergang eröffnen sich uns immer wieder endlose Ausblicke aufs Meer. Auch die Toten haben übrigens einen tollen Blick. Wir werden häufig angesprochen in einem der vielen süßen Restaurants zu speisen, egal ob auf Deutsch, Englisch oder Italienisch. Die Versuchung ist groß, aber wir wollen heute zu Fisherman Hari. Das Restaurant befindet sich …

Podgorica

Wir passieren die Grenze von Albanien nach Montenegro ganz im Süden bei Hani i Hotit – Bozhaj. Die Grenzbeamten sind sehr freundlich, vor allem auf der Seite von Montenegro und erlauben uns ausnahmsweise ihre Toilette zu benutzen für die Bambina2, die dringend Pipi muss. Ich frage den Grenzbeamten, ob er weiß, wo ich noch unsere restlichen LEK loswerden kann und sein neben ihm sitzender Kumpel in Zivil will gleich mal sehen wieviel wir dabei haben, worauf der erste Beamte laute Flüche ausstößt, weil ja alles mit Kamera überwacht wird und das hier nicht der passendste Ort wäre, um Geldwechsel zu betreiben. Hat er recht, also gehen wir ein paar Meter zur Seite und ich tausche meine LEK in Euro. Nicht zum besten Kurs, aber das Thema wäre dann erledigt. Der erste Eindruck von Montenegro ist irgendwie „europäischer“ als Albanien, weniger kaputte Straßen, weniger wild, weniger fremd, weniger Müll, weniger Tiere auf den Straßen, weniger Mercedes, weniger nicht fertiggestellte Rohbauten und alles ist irgendwie grüner. Wir fahren heute nach Podgorica, was soviel wie „am Fuß des …

Über Korça, Autos und Bauruinen

Heute wollen wir nach Korça fahren, „das Paris Albaniens“ wie die Stadt auch bezeichnet wird, mit einer Stadtarchitektur mit vielen osmanischen und französischen Einflüssen, breiten, von Bäumen gesäumten Boulevards und den üppigen Parkanlagen sowie viele Monumenten, Moscheen und Kirchen. Wir freuen uns auf die kleine Stadt, um am Tag darauf den Ohridsee in Nordmazedonien zu erkunden. Wir verlassen Berat Richtung Elbasan. Auf der Fahrt hören wir immer wieder Podcasts, die uns über die Geschichte Albaniens und aktuelle Situation informieren. Uns war schon in den letzten Tagen aufgefallen, dass es super viele Mercedes Benz Autos in Albanien gibt. Überall auf den Straßen: Rentnerkarren, Kastenwagen, Protzkisten und Familienkombis, gebaut von Mercedes-Benz in Untertürkheim. Und dann auch in jeglichem Zustand, als schrottreife A-Klasse, solider Kombi oder neuer Maybach. In unserem Podcast hören wir dann auch die spannende Geschichte warum das so ist: Während des kommunistischen Regimes von Enver Hoxha waren Privatautos in Albanien verboten. Nach dem Ende des kommunistischen Regimes in den Neunzigern kamen wieder Autos ins Land, vor allem europäische Marken. Doch die Straßen waren damals noch …

Berat und die Klosterinsel Zvernec

Nach der Stadt der 1.000 Stufen, besuchen wir heute die „Stadt der tausend Fenster“. Damit wird die Stadt Berat bezeichnet, welche sich 85km westlich von Vlora befindet. Berat gehört zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Albanien und wurde 2008 sogar in die Liste der UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen.  Bevor es los geht, besorge ich uns erstmal ein Frühstück, durch Zufall lande ich in der Bar „La Dolce Vita“ und bekomme dort gefüllte Croissants und leckeren Kaffee. Das Frühstück genießen wir auf dem Balkon unseres Apartments gemeinsam in der Sonne. Bevor wir nach Berat aufbrechen, möchten wir heute noch die Klosterinsel Zvernec besuchen. Das Kloster aus dem 13. Jahrhundert liegt auf Insel in der Narta-Lagune, eine kurze Fahrt nordwestlich der Stadt und ist über einen langen, geschwungenen Steg über das flache Wasser zu erreichen. Wir besichtigen das kleine gut erhaltene Kloster und nehmen im Schatten des duftenden Kiefernwald ein zweites Frühstück ein, frische Erdbeeren und Brotspezialitäten, die ich heute morgen gekauft habe. Auf dem Rückweg erfasst auf dem Steg eine Bö die Mütze unserer Kleinsten, die daraufhin im …

Auf der Küstenstraße nach Vlorë

Auf geht’s in den Norden. Das Wetter ist viel besser geworden und wir erkunden auf dem Weg nach Vlora oder Vlorë ein paar Strände, daher nehmen wir nicht den wohl schnellsten Weg von Ksamil (über die E853) nach Vlora, sondern bleiben auf der SH8 direkt an der Küste. Die Küstenstraße schlängelt sich entlang der Küstenlinie und Hügeln und wir haben einen schönen Blick auf die albanische Riviera. Wir passieren die Burg von Porto Palermo, die auf einer vorgelagerten Halbinsel liegt und die wahrscheinlich einen Besuch wert wäre, aber wir haben ja schon Butrint ausführlich besucht.  Dann entdecken wir am Ufer einen alten U-Boot-Bunker der albanischen Küstenwache, der in den Berg geschlagen wurde und zu Diktaturzeiten sicher noch in Benutzung gewesen ist. Später lese ich im Internet, dass der Ort ein beliebter Lost Place ist und die Fotos aus dem Inneren wohl spektakulär sind. Aber es ist militärisches Sperrgebiet und daher verboten den Ort zu betreten.  Vorbei am Himarë Beach fahren wir zum Livadhi Beach, der sehr schön und noch naturbelassen sein sollte. Leider wird hier …

Syri i Kaltër (Blaues Auge)

Nach unserem Besuch in Gjirokastra erkunden wir jetzt das „Syri i Kaltër“ oder auch das „Blaue Auge“ genannt, in der Nähe von Saranda. Auf dem Hinweg nach Gjirokastra hat es noch in Strömen geregnet, so dass wir keinen Stopp gemacht haben, nun sind wir voller Vorfreude auf dieses natürliche Wunder und können es kaum erwarten, das klare, tiefblaue Wasser zu sehen. Das Blaue Auge ist eine natürliche Quelle, die aus einer Unterwasserhöhle entspringt und eine erstaunliche Tiefe von über 50 Metern aufweist. Das Wasser ist so unglaublich klar und tiefblau, dass es den Eindruck erweckt, als würde es direkt in einen endlosen Abgrund führen.  Vom Parkplatz und Parkeingang, wir haben für alle vier in Summe 100 Lek (knapper Euro) bezahlt, läuft man noch einen Kilometer bis wir am Blauen Auge ankommen. Die Szenerie ist schon sehr schön, klares perlendes Wasser, was aus der Tiefe kommt. Die Quelle befindet sich in einem Waldgebiet, umgeben von üppigem Grün und einer reichen Pflanzenwelt und der Kontrast des tiefblauen Wassers zu der grünen Umgebung ist sehr toll. Seinen Namen …

Stadt der tausend Stufen: Gjirokastra

Heute besuchen wir eine der ältesten Städte des Landes: Gjirokastra. Diese historische Stadt liegt im breiten Flusstal des Drino und ist umgeben vom Gebirge Mali i Gjerë mit bis zu 2000 Meter hohe Gipfeln. Es regnet heute und daher ist ein Ausflug in die Stadt die beste Wahl für unser Tagesprogramm. Für die Strecke ab Ksamil brauchen wir knapp 2 Stunden für die 69 Kilometer. In den Bergen und Serpentinen darf man manchmal nur 20 oder 30kmh fahren, obwohl mehr möglich wäre. Wir sind eben in Albanien. Seit 2005 ist Gjirokastra Teil des UNESCO-Weltkulturerbes und zählt zu den bedeutendsten kulturellen Zentren Albaniens. Die Geschichte dieser Stadt reicht bereits bis ins Jahr 1336 zurück. Ursprünglich gehörte Gjirokastra zum Byzantinischen Reich, wurde jedoch später von den Armeen des Osmanischen Reiches erobert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt von verschiedenen Besatzungsmächten besetzt, zunächst von Italien, dann von Griechenland und schließlich sogar von Deutschland. Erst nach Kriegsende wurde die sozialistische Volksrepublik Albanien ausgerufen, unter der Führung des in Gjirokastra geborenen Diktators Enver Hoxha, und Gjirokastra wurde ein Teil …