Jetzt gehts noch mal in äußersten Süden Montenegros, dort liegt die Insel Ada Bojana. Im Mündungsdelta der Bojana, die aus dem Skutarisee abließt sowie Grenzfluss zu Albanien und nur 44 km lang ist, liegt die naturbelassene Insel Ada Bojana, die wie ein riesiges Biotop wirkt. Die Insel ist dreieckig, nur sechs Quadratkilometer groß und wird von zwei Seiten vom Fluss umschlossen. Die dritte Küste liegt an der Adria, ist fast drei Kilometer lang und hat einen feinen Sandstrand.

Wir haben uns ein ganzes Bootshaus am Fluss gemietet und genießen die Ruhe und Abgeschiedenheit. Die knapp 600 Stelzenhäuser entlang der Flussufer waren ursprünglich Fischerhäuser, einige sind immer noch im Besitz von Fischern, ein Großteil wurde renoviert und zu Ferienhäusern oder Restaurants umgebaut.

Auf beiden Seiten des Flusses sieht man noch Fischerhäuser mit grossen Trapeznetzen, der traditionellen Art zu fischen und die von den Häusern aus ins Wasser gelassen werden. An den Stränden der Insel geht es noch etwas beschaulicher zu, als im restlichen Teil von Montenegro. Hier ist sogar FKK erlaubt. Das Naturparadies ist vor allem bei die Kite- und Windsurfern noch ein Geheimtipp.

Wir erkunden ein wenig die Insel, besuchen den Strand, fahren mit unserem Kanu über den Fluss, spielen Karten unter der Veranda oder liegen auf Steg in Sonne und Schatten, die Kids lauschen ihren Geschichten und malen, wie hören dem Plätschern des Wasser zu, schmökern in unseren Büchern, warme Luft streichelt über die Haut, Blätter und Schilf wiegen sich im Wind, Vögel trällern leise, Libellen schwirren umher, und eine Gans und die junge Entenfamilie schwimmen vorbei.

Selbstverständlich springen wir auch mal ins kalte Wasser der Bojana, aber im Vergleich zur Adria halten wir es nur kurz aus, es ist einfach zu kalt. Im heißen Sommer wird der Fluss aber eine willkommene Erfrischung sein, da sind wir uns sicher.

Leider ist Montenegro preislich schon sehr verdorben und die einfachsten Restaurants am Wasser verlangen schon hohe Preise für Fisch. Wir kochen daher die Tage in unserem Häuschen. Das Haus von Marjana ist schließlich schön renoviert, voll ausgestattet, hat eine Außenküche und es fehlt uns an nix.

Am frühen Abend schmeißen wir den Grill an, genießen Fleisch, Cevapcici, Grillgemüsse und gegrillte Kartoffeln, und trinken montenegrischen Rosé.

Wenn es dunkel wird, hört man die Schakale auf der Insel laut heulen, ein Kuckuck ruft, wir zocken noch eine Runde zu viert und dann zu zweit. Mit Blick aufs Wasser und den Sternhimmel stoßen wir noch mal an.
