Europa, Montenegro
Schreibe einen Kommentar

Bucht von Kotor 2/2

Wir setzen unsere Tour durch die Bucht von Kotor fort und erreichen Herceg Novi. Die Stadt liegt nur 12 km von Kroatien entfernt und wird eher von den westeuropäischen Touris links liegen gelassen, wir schauen uns die Stadt gerne einmal an und sind überrascht wie angenehm es hier ist. Vom damaligen bosnischen König wurde die Stadt Herceg Novi erst in dem 14. Jahrhundert gegründet und von den Türken erobert, während die anderen Städte in der Bucht unter venezianischer Herrschaft standen. 

Eingang zum Fort

Aufgrund der strategischen und günstigen Lage am Beginn der Bucht von Kotor wechselte die Stadt immer wieder den Besitzer und es wurden zahlreichen Festungen gebaut, um die Stadt verteidigen zu können. Heute stehen hier noch drei Festungen und wir besuchen die Festung Fort Forte Mare. Die Steinstufen sind schon ganz schön steil und wir merken, dass wir heute schon viel erlebt haben.

Aufstieg zum Uhrenturm

Dann schlendern wir durch die Altstadt, leider ist Sonntag und alle Geschäfte geschlossen. Wir laufen vorbei an alten Häusern, einigen interessanten Läden, farbenfrohen Gebäuden und einer Menge Restaurants. Kurz besichtigen wir die Kirche Michael Erzengel auf dem Belavista Platz und laufen durch den schönen Glockenturm Sahat Kula, der während der türkischen Herrschaft das Haupttor der Stadt gewesen ist. 

Kirche Michael Erzengel

Langsam werden wir hungrig, laufen runter ans Meer und kommen bei der wunderschönen Uferpromenade raus. Man merkt das Sonntag ist, viele Einheimische und Touristen aus Osteuropa sind unterwegs und genießen den freien Tag am Strand und auf der Promenade. Wir schlendern vorbei an vielen kleinen lokalen Ständen, Restaurants und Eisdielen und kehren schließlich auch ein. Heute gibt es mal Pizza und montenegrische Sandwiches. Die Kids holen sich dann noch Popcorn beim netten Straßenverkäufer (0,50€ pro Tüte). Hier sind die Preise mal normal und noch nicht so touristisch überzogen.

Auf der Fähre

Die Sonne geht langsam unter und wir kehren zurück, diesmal nehmen wir die Fähre (5€/Auto) bei Kamenari um über die Meerenge zu kommen. Zehn Minuten Fahrt und schon sind wir auf der anderen Uferseite. Auf der einspurigen Straße direkt am Wasser fahren wir zurück, sehr idyllisch diese Seite. Was eher nicht so schön ist, sind die Kreuzfahrtschiffe, die hier mitten in die Bucht reinfahren.

Kreuzfahrtschiff am Verlassen der Bucht

Am nächsten Morgen holen Bambina1 und ich frisches Gebäck beim Bäcker und kaufen Früchte ein, die anderen schlafen noch tief und fest. Im Garten unserer Unterkunft finden wir dann kleine Babyschildkröten, die keine 5cm groß sind. Die anderen beiden sind mittlerweile wach, gemeinsam frühstücken wir und schauen dem Regen zu. Wie gestern hängt eine fette Wolke in der Bucht und regnet sich ab. 

Baby Schildkröte

Als es nur noch nieselt, starten wir unseren Spaziergang nach Kotor mit Regenjacken und Regenschirmen ausgestattet. Auf der Uferpromenade fahren kaum Autos und wir laufen gute 2km in die Stadt, die am Ende der gleichnamigen Bucht ihren Namen gab. Die Altstadt ist autofrei und kann über drei Tore erreicht werden. Die Altstadt klebt förmlich am Heiligen Iwan, dem dicht bewaldeten Hausberg der Stadt mit Olivenbäumen, Palmen und Zypressen und steht aufgrund ihrer Schönheit und reichen Geschichte sogar auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbes. 

Bucht von Kotor bei gutem Wetter

Am Nordtor betreten wir die malerische Altstadt, viele enge Gassen mit Cafés, Restaurants und kleinen Shops laden zum Bummeln ein. Kotor ist auch als Stadt der Katzen bekannt, den Katzen gehören hier zum Stadtbild.

Katzen auf Magneten

In der Zeit der Pest fraßen die Katzen die Ratten und verhinderten die weitere Ausbreitung der Krankheit. Heutzutage haben sie quasi Bestandsschutz und werden gefüttert und gepflegt. Die Kids sind hin und weg, vor allem da es viele kleine Babykatzen gibt, die unbedingt gestreichelt werden wollen.

Katze am Nordtor

Wir laufen durch die engen verwinkelten Gassen und über die Mauern um die Altstadt. Den sehr empfehlenswerten Aufstieg auf die alte Verteidigungsfestung Sveti Ivan lassen wir aus, der Aufstieg über 1.365 Stufen ist lang und die Kids haben schon artig den Spaziergang hierher gemacht. Außerdem haben wir vom Lovćen Nationalpark schon das Postkartenmotiv bewundern können.

Ohne Kreuzfahrtschiff wäre es schöner

Die Gassen sind übrigens voll mit amerikanischen Touristen, es hat ein Kreuzfahrtschiff von Royal Carribean mit 4.300 Betten angelegt. Nahezu täglich liegt mindestens ein gigantischer Koloss vor Anker: gestern war die MSC da, davor die Aida. Ich muss ja sagen, dass ich diese Schiffe echt wie ein Pest empfinde, dreckig und echt viel raumeinnehmend und im Minutentakt werden neue Gäste ausgehustet. Die schallenden Borddurchsagen des Schiffes hört man übrigens noch hunderte Meter weiter an Land.

Auf der Stadtmauer

Kotor hat eine sehr bewegte Geschichte hinter sich, mit große Erdbeben – eines im Mittelalter und zwei im Jahr 1979. Ursprünglich von den Römern gegründet, entwickelte sich Kotor im Mittelalter zu einem bedeutenden Handels- und Hafenort. Unter der Herrschaft der Republik Venedig im 15. und 16. Jahrhundert erlebte die Stadt eine Blütezeit und wurde zu einem wichtigen Handelszentrum zwischen dem östlichen Mittelmeer und Europa. 

Katzen überall

Natürlich gibt es auch heute wieder das obligatorische Eis und ich nutze die Zeit für einen akkuraten Haarschnitt(15€). Bambina2 wollte erst auch, weigert sich dann aber mit Händen und Füßen. Wir haben von der historische Altstadt genug gesehen und verlassen das turbulente Treiben. Eigentlich wollen wir uns ein Taxi nehmen, aber die verwöhnten Taxifahrer wollen uns abzocken, Startpreis 12,60€… Am nächsten Tag erinnern wir uns an Uber, die App hätten wir mal nutzen sollen. 

Also laufen wir auf der Promenade zurück, nehmen einen Aperitivo am Wasser, springen kurz in unserem Pool bevor wir ein sehr leckeres Abendessen direkt am Wasser haben und uns Thunfisch- und Garnelentartar sowie Pasta mit Garnelen für die Kids und eine Fischplatte gönnen mit Blick auf die wirklich traumhaft schöne Bucht von Kotor.

Letztes Abendessen in Montenegro

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..