Alle Artikel in: Montenegro

Bucht von Kotor 2/2

Wir setzen unsere Tour durch die Bucht von Kotor fort und erreichen Herceg Novi. Die Stadt liegt nur 12 km von Kroatien entfernt und wird eher von den westeuropäischen Touris links liegen gelassen, wir schauen uns die Stadt gerne einmal an und sind überrascht wie angenehm es hier ist. Vom damaligen bosnischen König wurde die Stadt Herceg Novi erst in dem 14. Jahrhundert gegründet und von den Türken erobert, während die anderen Städte in der Bucht unter venezianischer Herrschaft standen.  Aufgrund der strategischen und günstigen Lage am Beginn der Bucht von Kotor wechselte die Stadt immer wieder den Besitzer und es wurden zahlreichen Festungen gebaut, um die Stadt verteidigen zu können. Heute stehen hier noch drei Festungen und wir besuchen die Festung Fort Forte Mare. Die Steinstufen sind schon ganz schön steil und wir merken, dass wir heute schon viel erlebt haben. Dann schlendern wir durch die Altstadt, leider ist Sonntag und alle Geschäfte geschlossen. Wir laufen vorbei an alten Häusern, einigen interessanten Läden, farbenfrohen Gebäuden und einer Menge Restaurants. Kurz besichtigen wir die Kirche …

Bucht von Kotor 1/2

Wie ein Fjord in Norwegen – so sieht die Bucht von Kotor in Montenegro aus. Vom Lovćen Nationalpark haben wir schon einen wunderschönen Blick erhalten, heute wollen wir die traumhaft schöne Bucht von Kotor selber besuchen. Dafür nehmen wir wieder die Serpentinen von Kotor und fahren knapp 1.000 Höhenmeter ins Tal runter und erreichen die Stadt Kotor, die wir aber erstmal liegen lassen und unsere Unterkunft aufsuchen. Wir haben uns ein kleines Apartment 2km nördlich von Kotor gebucht, mit Pool und fast direkt am Wasser. Leider schüttet es aus vollen Eimern, eine riesige Gewitterwolke hängt in der Bucht und es donnert und blitzt unentwegt.  Spannenderweise ist klimatologisch hier das regenreichste Gebiet Europas und gleichzeitig eine der regenreichsten Regionen der nördlichen Hemisphäre außerhalb der monsunalen Tropen. Hier werden Jahresniederschläge von 5.000 bis über 9.000 mm erreicht, im Vergleich München hat 1.000 mm. Es gibt auch kaum Flüsse, das Karstgestein der Berge saugt den Niederschlag auf wie ein Schwamm.  Die feuchten Warmluftmassen vom Meer gleiten durch den Gebirgsstau auf, kühlen ab und der Niederschlag bildet sich. Das …

Lovćen Nationalpark

Morgens schwimmen wir noch im Meer bei 29 Grad, nachmittags sind wir schon über den Wolken und holen den Pulli raus, es sind 10 grad weniger. Wir besuchen nämlich zwei Nächte den Lovćen Nationalpark. Aber der Reihe nach: vor dem Frühstück zahle ich am Jaz Beach unsere Rechnung und bin überrascht, Checkout ist schon um 10 Uhr und es ist 09:41. Die strenge Rezeptionistin kann ich überreden, dass wir eine halbe Stunde Karenz bekommen, so können wir noch was frühstücken und danach packen. Das Gepäck ist im Auto verstaut, wir bleiben aber heimlich noch am Strand auf unseren Liegen, genießen die Sonne und das Meer und planen die nächsten Aufenthalte. Gegen Mittag kommen wir dann los, wir erwerben noch ein paar Kirschen sowie Aprikosen und machen uns Richtung Kotor auf. Kurz bevor wir die Stadt erreichen, biegen wir aber scharf rechts ab und folgen der berühmten Serpentinenstraße von Kotor. Die „Hauptstraße“ R1 nach Njeguši ist nur anderthalbspurig und bei Gegenverkehr muss man mit viel Gefühl aneinander vorbeirangieren. Spaßig, wenn ein Bus um die Ecke kommt, …

Budva & Jaz Beach

Unser nächster Stopp soll Budva werden, einerseits eine schöne Altstadt, anderseits auch Partyhochburg. Der Besitzer des Weingut am Skutarisee hatte uns das Hotel Poseidon direkt am Jaz Beach (3km entfernt von Budva) empfohlen, der Strand hat nur drei Hotels und ist noch relativ unverbaut. Wir vertrauen der Empfehlung und fahren los. Das Hotel ist wirklich echt nett, direkt am Strand und von unserem Balkon oder vom Frühstück sind es vielleicht 20 Meter zum Strand. Zwar gibt es hier einen Kieselstrand, aber die Steine sind angenehm, es geht flach ins Wasser und die Wasserqualität ist super klar. 2015 wurde der Strand auch vom Lonely Planet als Nummer 1 von den besten Stränden Europas empfohlen. Es sind viel mehr Liegen und Sonnenschirme da als Besucher und uns gefällt es so gut, dass wir kurzfristig auf drei Nächte verlängern. Sommer, Strand, klares, wohltemperiertes Wasser, uns geht’s gut. Die Nähe zum Strand nutzen wir auch mal aus, während die Kids einschlafen, zocken wir in der Strandbar noch ne Runde und haben die Kids über FaceTime immer im Blick. WLAN …

Sveti Stefan

Sveti Stefan, benannt nach dem heiligen Stefan, ist eine malerische kleine Inselstadt an der Adriaküste in Montenegro, die heute über einen Damm mit dem Festland verbunden ist. Sie gilt als die meistfotografierteste Stadt Montenegros. Die Geschichte dieses Ortes reicht viele Jahrhunderte zurück. Ursprünglich war Sveti Stefan ein Fischerdorf, das im 15. Jahrhundert von den Bewohnern der umliegenden Gebiete gegründet wurde. Im Laufe der Zeit wurde Sveti Stefan zu einem beliebten Zufluchtsort für Piraten, die die strategische Lage der Insel ausnutzten. Im 19. Jahrhundert wurde die Insel zu einem Sommerresort für wohlhabende Adlige, darunter auch Mitglieder des serbischen Königshauses und in den 1950er Jahren wurde die Insel umfangreich renoviert. Das nun luxuriöse Hotel wurde schnell zu einem beliebten Treffpunkt von Filmstars und Königen der 60er Jahre. Von außen schauen die Gebäude genauso aus wie zuvor, während wohl die Innenräume reich verziert und in schöne Apartments umgewandelt wurden. Die Architektur soll wohl gut erhalten haben und eine charmante Atmosphäre, mit engen Gassen und alten Steinhäusern. Während Jugoslawien sich in den 90er  auflöste, verfiel das Hotel in einem Dornröschenschlaf …

Skutarisee

Wir besuchen den größten See der gesamten Balkanhalbinsel: Der Skutarisee (auch Shkodrasee oder Skadarsee) erstreckt sich zu 2/3 in Montenegro und zu 1/3 im Nachbarland Albanien. Auf dem Weg von Podgorica nach Ulcinj sind wir schon auf der 25 Kilometer langen Panoramastraße durch die Berge unterwegs gewesen, sind immer entlang des Sees gefahren und haben tolle Aussichten genossen.  Die Serpentinenstraße ist einspurig und es kommen uns dankenswerter Weise nur wenige Autos entgegen, hier ist das Ausweichen nicht so einfach. Wir haben einen wunderschönen Blick auf die Flussschlinge vom Pavlova Strana Aussichtspunkt und sind von der traumhaften Naturkulisse begeistert. Der Ausblick auf den Rijeka Crnojevica Fluss sieht aus wie ein Postkartenmotiv. Die Seerosen-Teppiche überziehen das Wasser und wachsen den Fluss hier in unterschiedlichen Grünfarben zu. Die Landschaft rundherum ist geprägt von zahlreichen Hügeln und der Bergkulisse des Rumija Gebirges und ist sehr eindrucksvoll. Auf der Straße taucht auf der rechten Seite ein süßes Café auf, das kleine Macalov Brijeg. Wir nehmen an einem Tischchen auf der Seite zum Fluss Platz und bestellen uns nur selbstgemachte Produkte (3 …

Bar & Stari Bar

Bar ist eine kleine Hafenstadt an der Adria in Montenegro, auch bekannt als Novi Bar (Neu Bar) und liegt passenderweiße genau gegenüber dem italienischen Bari. Bekannt ist die Stadt eher wegen den Ruinen von Stari Bar (Alt Bar), welche sich im Landesinneren am Fuße des Berg Rumija befinden.  Stari Bar, erstmals im 9. Jahrhundert erwähnt, war unter der Herrschaft des Byzantinischen Reiches, wurde auch als Antivari bekannt und war vom 11. bis 15. Jahrhundert oft autonom. Im 15. und 16. Jahrhundert wurde Bar von Venedig beherrscht, gefolgt von der osmanischen Herrschaft zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert und die türkischen Einflüsse sind noch heute spürbar.  Die historische Stadt wurde 1878 teilweise zerstört, als die Montenegriner sie eroberten. In den späten 1800er und frühen 1900er Jahren erlitt Stari Bar zwei Schießpulverexplosionen und 1979 dann ein schweres Erdbeben und daraufhin wurde die neue Stadt an der Küste gegründet, welche heute ein wichtiges Hafen- und Erholungszentrum ist. Wir parken unser Auto und müssen ausnahmsweise mal Parkgebühren zahlen(0,80€/h) und gehen langsam über das Kopfsteinpflaster den Hügel hinauf, vorbei an …

eFoiling auf der Bojana

Ich hab ja schon viele Wassersportarten ausprobiert: vom Kiten, Windsurfen, Bodysurfing, Tauchen, Segeln, Paddeln, Rafting, Kanufahren, aber eFoiling hab ich noch nie gewagt. Auf YouTube habe ich schon mehrmals gesehen, wie Leute mit den eFoils und das Wasser schweben bzw. fliegen. Heute will ich das Gefühl des Fliegens über der Wasseroberfläche einmal selber erleben. Im Cottage neben unserer Hütte wohnt Alex, der hier in der Nähe seine eigene Kiteschule betreibt und wir kommen mit ihm und seinem Kumpel Carsten immer wieder in Gespräch. Zudem habe ich die letzten Tage Carsten dabei beobachtet, wie er mit seinen eFoil auf den Fluss rauf und runter gedüst ist. Die Bedingungen sind perfekt, der Fluß ist ruhig und ohne große Wellen und Alex bietet mir an mich einzuweisen und mich per Funk anzuleiten. Ich zögere noch kurz, der Fluss ist sehr frisch und ich hab keine Kontaktlinsen dabei, aber mit nem Neoprenanzug und Sonnenbrille geht’s super. Helm auf, Weste an und los geht’s. eFoils sind eine Neuheit im Bereich des Wassersports und kombiniert Elektroantrieb und Hydrofoil-Technologie, um ein einzigartiges …

Bootshaus auf Ada Bojana

Jetzt gehts noch mal in äußersten Süden Montenegros, dort liegt die Insel Ada Bojana. Im Mündungsdelta der Bojana, die aus dem Skutarisee abließt sowie Grenzfluss zu Albanien und nur 44 km lang ist, liegt die naturbelassene Insel Ada Bojana, die wie ein riesiges Biotop wirkt. Die Insel ist dreieckig, nur sechs Quadratkilometer groß und wird von zwei Seiten vom Fluss umschlossen. Die dritte Küste liegt an der Adria, ist fast drei Kilometer lang und hat einen feinen Sandstrand. Wir haben uns ein ganzes Bootshaus am Fluss gemietet und genießen die Ruhe und Abgeschiedenheit. Die knapp 600 Stelzenhäuser entlang der Flussufer waren ursprünglich Fischerhäuser, einige sind immer noch im Besitz von Fischern, ein Großteil wurde renoviert und zu Ferienhäusern oder Restaurants umgebaut. Auf beiden Seiten des Flusses sieht man noch Fischerhäuser mit grossen Trapeznetzen, der traditionellen Art zu fischen und die von den Häusern aus ins Wasser gelassen werden. An den Stränden der Insel geht es noch etwas beschaulicher zu, als im restlichen Teil von Montenegro. Hier ist sogar FKK erlaubt. Das Naturparadies ist vor allem …

Ulcinj und der Strand Velika Plaža 

Nachdem wir Albanien ja kurzfristig verlassen hatten, kehren wir nun Richtung Grenze zurück nach Ulcinj, der südlichsten Stadt Montenegros und angeblich ältesten Stadt an der Adria. Man glaubt, dass das antike Ulcinj von den Illyren im 5. Jahrhundert vor Christus gegründet wurde und die Stadt war wegen seiner strategischen Bedeutung das Ziel vieler Eroberer: der Illyren, Griechen, Römer, Venezianer, Türken, Piraten, Italiener. Bekannt wurde die Stadt auch durch die Ulcinj Piraten im 14./15. und den Sklavenhandel im 18./19. Jahrhundert. Wir besuchen die idyllische Altstadt mit dicken Mauern auf einem Hügel und wundern uns, das alle Häuser kleine Pensionen, Hotels oder Restaurants sind. Es ist zwar touristisch, aber sehr angenehm, nicht aufdringlich. Durch die verwinkelten Gassen der malerischen Altstadt wandeln wir und bei unseren Spaziergang eröffnen sich uns immer wieder endlose Ausblicke aufs Meer. Auch die Toten haben übrigens einen tollen Blick. Wir werden häufig angesprochen in einem der vielen süßen Restaurants zu speisen, egal ob auf Deutsch, Englisch oder Italienisch. Die Versuchung ist groß, aber wir wollen heute zu Fisherman Hari. Das Restaurant befindet sich …