Monate: September 2022

Split

Tiefhängende Wolken kündigen den Herbst in Kroatien an, gestern schon hat es gestürmt und geregnet, heute ist es nur bedeckt, egal, wir verlassen heute Brač und nehmen die Fähre nach Split. Von unserem Hotel in Bol sind es immer noch 45min Fahrt über die kleine Insel.  Wir sind 75min vor Abfahrt am Hafen, parken unser Auto in der Wartereihe am Pier und machen noch einen Spaziergang durch die Altstadt und den Hafen von Supetar. Wetter ist ganz ok, 21 Grad und bedeckt. Die Überfahrt nach Split ist unspektakulär, dort angekommen reihen wir uns in den Stau von Split ein und suchen einen Parkplatz. Nach einiger Zeit werden wir fündig, kramen das letzte Kleingeld in Kuna zusammen und legen das Park Ticket ins Auto. In Split sind wir schon schnell verliebt. Was Split so speziell macht? Die Stadt ist gegensätzlich wie keine zweite in Kroatien. Split ist pulsierend, lebendig, jung und dynamisch, gleichzeitig verzaubert Split mit seinem historischen Charme: kurzum eine moderne Küstenmetropole in antiken Gemäuern. Durch Split zu spazieren gleicht einer Zeitreise in die Vergangenheit. …

Die Insel Brač & das Goldene Horn

Die letzten Tage haben wir von unserem Bungalow in Baška Voda die vorgelagerte Insel Brač gesehen und setzen heute mit der Fähre von Makarska über. Bereits gestern hatten wir uns schon ein Fährticket für 12:30 Uhr reserviert (262,50 HRK, 35€). War sinnvoll, denn die Fähre fährt nur viermal am Tag und die erste Tour war schon ausgebucht. Knappe 20 Fahrzeuge passen auf die kleine Fähre und es wird mal wieder wild rangiert. Passt dann aber alles ganz gut. Die Fahrt ist unspektakulär und ich bin ehrlicherweise froh meinen Pulli noch mitgenommen zu haben, war schon frisch auf See. Nach 45 Minuten Fahrzeit erreichen wir das kleine Sumartin. Den Inselname Brač spricht man so aus wie das Musikinstrument Bratsche – bloß ohne das „e“. Was Ausflugsziele angeht, ist die kroatische Insel Brač klein (40×12 km) und bescheiden, dafür aber idyllisch und nicht touristisch überfrachtet. Es gibt süße kleine Fischerorte, wilde Landschaften und hinter jeder Kurve immer wieder das Meer, dann den höchsten Berg der kroatischen Inselwelt und Rad- und Wanderrouten mit gigantischen Ausblicken. Wir haben schon gesagt ohne …

Makarska Riviera

Entlang der etwa 45 Kilometer langen Makarska Riviera verstecken sich einige Sehenswürdigkeiten, die wahrscheinlich schönsten und längsten Strände in ganz Kroatien und hinter der Riviera ragt das beeindruckende Biokovo Gebirge empor. Hier bleiben wir die ersten fünf Nächte auf unserer Kroatienreise. Wir haben uns einen frisch renovierten Bungalow am Meer im Urania Family Resort in Baška Voda gebucht und nen super deal geschossen, der noch besser wurde, weil wir das tolle Frühstück gratis bekommen haben. Vor uns liegt noch ein großer Spielplatz, die Promenade und dann kommt der Strand. Die Kids lieben es die vielen Spielgeräte auszuprobieren, von Klettergerüst über die Zipline bis hin zum Trampolin ist alles dabei und indoor geht’s es weiter, es gibt eine große Spielarena. Leider haben wir einen sehr starken Wind mit Böen von 55 km/h. Eigentlich wäre es ein Traumwetter für den Strand, der kalte Wind macht es aber ungemütlich und wir unternehmen die Tage viele Ausflüge u.a. nach Mostar, auf dem Markt, zu einem Wasserfall oder ins Biokovo Gebirge.  Morgens joggen Amore und ich abwechselnd an der Strandpromenade …

Biokovo Gebirge

Vorne Strand und Meer und im Hintergrund das Biokovo Gebirge prägen die Landschaft der Makarska Riviera. Heute wollen wir den Nationalpark besuchen und von oben die Landschaft betrachten. Seit Tagen schon hat es hier einen kräftigen und böigen Wind (bis 55km/h) und wir schieben den Besuch immer vor uns her. Am letzten Tag windet es immer noch kräftig, aber wir wollen die Tour aufs Bergmassiv probieren. Es gibt nur eine einzige Straße, die sich durch den Park und am steilen Hang entlang schlängelt. Gegen 14 Uhr sind wir am Parkeingang und schnell ernüchtert, man kann keine Tickets mehr hier offline kaufen, nur noch online. Mist da warten wir schlecht informiert. Am Parkeingang werden nur zu jeder vollen Stunde insgesamt 25 Autos in den Park gelassen, um einerseits die Besucherzahl zu begrenzen und andererseits einen Verkehrskollaps zu vermeiden. Die Straße ist nämlich nur einspurig und Parkbuchten sind nicht gerade üppig vorhanden. Das heißt, wenn uns ein Auto entgegen kommt, muss einer rückwärts fahren bis zur nächsten Parkbucht. Der Parkwächter meinte heute wäre alles ausverkauft und wir …

Mostar

Nachdem wir die letzten Tage viel Sonne, aber auch starken Wind hatten, soll heute eine Regenfront die Makarska Riviera treffen. Zwar ist das Wetter morgens noch wunderschön, aber das Regenradar sagt nichts gutes voraus. Also schmieden wir einen neuen Plan, wir fliehen vor der Regenfront, es geht nach Bosnien Herzegowina in die schöne Stadt Mostar. Bosnien wäre tatsächlich das dritte unbekannte Land, welches wir in diesem Urlaub besuchen. Bevor wir losfahren, müssen wir erstmal planen, darf unser Auto nach Mostar fahren? Ja, unsere grüne Versicherungskarte hat BIH aufgedruckt und wir dürfen die EU verlassen. Unsere Pässe liegen bereit, Google Maps ist nun auch offline verfügbar, da ja Roaming dort nicht funktioniert, Podcasts über die Geschichte des & Balkankrieges sind runtergeladen, es kann also losgehen.  Wir nehmen die Autobahn Richtung Grenze und kommen super voran, es sind kaum Autos unterwegs und die Straße ist super ausgebaut. Am Ende der Autobahn zahlen wir knappe 4 € für 65km, dann folgt die Ausreise aus Kroatien, Passkontrolle und danach Zoll, dann geht’s ein paar hundert Meter weiter, wieder Passkontrolle …

Gubavica-Wasserfall 

Auf dem Rückweg vom Bauernmarkt in Zadvarje stoppen wir an einem nahen Aussichtspunkt, wo man über ein zerklüftetes Plateau und die nahe Schlucht des längsten Fluss Dalmatiens (100 km) Cetina, blickt und in der Ferne den Gubavica-Wasserfall bewundern kann. Sieht schon richtig cool aus, schauen wir mal ob uns der Audi Quattro da nicht noch näher ranbringen kann?! Über eine landschaftlich reizvolle Strasse nähern wir uns auf einem Feldweg wieder in Serpentinen dem Gabuvica Wasserfall. Ganz in der Nähe können wir parken und klettern dann zu viert Richtung Wasserrauschen und wirklich nach 5-10 min Fußmarsch sind wir schon da.  Das hat sich aber gelohnt, sieht sehr beeindruckend aus, steile Felsklippen mit bis zu 100 Meter hohen Felswänden bilden zu drei Seiten eine enge Schlucht, in deren Mitte der Gabuvica Wasserfall aus über 48 Metern Höhe in die Tiefe fällt. In mehreren Stufen bahnen sich die Wassermassen damit tosend ihren Weg hinunter, ehe sie in dem grünlich schimmernden Becken landen und dann ihre Reise im Cetina-Fluss fortsetzen. Später lernen wir noch, dass er mit einer Höhe …

Bauernmarkt in Zadvarje

Dienstags findet immer der Bauernmarkt in Zadvarje statt, ein Markt abseits der Küste und des Touristentrubels. Fühlt sich eher wie das echte Kroatien an. Wobei sich hier auch die Touristen schon unter das Volk mischen. Von unserem Ferienhäuschen in Baška Voda sind es 18 km oder 20min nach Zadvarje und wir fahren von der Adriaküste in Serpentinen hoch auf das karstige Plateau. Die Einheimischen von der Makarska Riviera und aus dem Hinterland treffen sich auf diesem Markt, verhandeln wild gestikulierend und tauschen den neuesten Tratsch aus. Hier gibt es Waren des täglichen Bedarfs für den durchschnittlichen Einheimischen, jeder stellt an der Hauptstraße seinen Tisch oder seinen Verkaufsstand auf und es gibt wirklich alles: von Werkzeugen, Grillrosten, geflochtenen Körben oder auch lebenden Tieren hinzu Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten, frischen Käse, Schinken, Speck, getrocknete Kräuter, Haushaltswaren, Holzschnitzereien, hausgemachten Honig, eingelegten Kohl bis hin zu Flohmarktartikel. Das ganze Dorf verbreitet eine lustige Feiertagsstimmung und in den Wirtshäusern gibt es zu Mittag sehr lecker ausschauendes Spanferkel vom Spiess, während eine kleine Band den Gästen mit lokaler …

Omiš

Nach unserer Tour mit dem Nachtzug haben wir Split gleich verlassen, wir kommen ja nochmal wieder und sind an der Küste Richtung Süden gefahren, direkt am Meer machen wir nun an einem kleinen Strand Stop, trinken einen Kaffee und tauchen schon mal die Füße ins Meer. Unser nächster Halt ist das Küstenstädchen Omiš, was ungefähr 25 km von Split entfernt liegt.   Hier mündet der Gebirgsfluss Cetina spektakulär in einem Canyon mit steilen Felswänden in die Adria. Unsere kleinen Mädels spekulieren gleich, dass es hier wohl mal Piraten gab und tatsächlich im 13. und 14. Jahrhundert war Omiš eine Hochburg von Piraten, welche die natürlichen Verstecke entlang des Flußes nutzten und im Bereich der Flußmündung mit ihren schnellen Booten, den Sagittae (Pfeilen), die Handelsschiffe überfielen. Damals waren die Piraten entlang der ganzen adriatischen Küste auf Beutezug, die Republiken Venedig und Dubrovnik unterhielten große Handelsflotten und waren daher leichte und gern gesehene Opfer. Denn die Kaperschiffe der Piraten aus Omiš zogen sich immer schnell in den Fluss Cetina zurück wohin ihnen die schweren Handelsschiffe nicht mehr folgen …

Endstation Dalmatien: Mit dem Nachtzug von Wien nach Split  

Freitag morgen 8:30 Uhr, wir sind schon eine halbes Stunde hinter Zeitplan, schließe ich die Wohnungstür ab, verstaue die letzte Reisetasche im Auto und wir nehmen ein schnelles Frühstück bei Rita ein. Gestärkt mit Cappuccino und Croissants nehmen wir um 8:45 Uhr die A8 Richtung Wien. Die österreichische Hauptstadt ist heute nicht unser finales Ziel, sondern eher der Startpunkt für die Fahrt mit dem Nachtzug nach Split. Die österreichische Bahn ÖBB hat in Kooperation mit der Slowakischen Bahn den Nightjet im Programm, wo wir sogar unser Auto mitnehmen können. Wien erreichen wir gut in der Zeit, mussten nur 1h hinter einem Schwertransporter mit Windrädern herjuckeln, war dann aber zwei mal gut fürs Klima. Amore hatte uns einen kleinen Heurigen rausgesucht und zum Mittag gab es Kinderschnitzel und für uns Cordon Bleu. Ärgerlich, dass uns die gute Stunde Pause gleich 36 Euro mehr kostete, weil wir kein Parkticket hatten – hatten aber auch nirgendwo einen Automaten gesehen. Bereits im Voraus hatten wir uns online drei Tickets für den Schlafwagen und Platz auf dem Autodeck des Zuges …