Alle Artikel mit dem Schlagwort: Südamerika

Supertrekking in El Chaltén (I)

Tag 20 – Der Besuch des Perito Moreno Gletschers am gestrigen Tag macht Lust auf mehr. Mal wieder frueh morgens(6.45 Uhr) starten wir mit dem Bus nach El Chaltén, der wirklich kleine Ort ist ein idealer Ausgangspunkt, um im Los Glaciares National Park zu trekken und den 3405m hohen Fitz Roy, benannt nach dem Kapitaen von Darwins Forschungsschiff, zu bestaunen. Der Fitz Roy ist ein beliebtes Trekkingziel, allerdings fast nie wolkenlos zu bewundern, sondern in der Regel immer eingeschlossen von vielen Wolken. Schon aus der weiten Ferne (90km) koennen wir den Gipfel erkennen. Das ist auch kein Problem, im flachen Patagonien ist dieser Gebirgszug die hoechste Erhebung. Wir haben super Glueck, keine Wolke ist am Himmel zu erkennen, selbst unser Busfahrer ist erstaunt und fotografiert von seinem Platz aus ununterbrochen die Gipfel waehrend der Fahrt. Er sollte aber in Zukunft den Blitz ausschalten, da sich dieser garantiert in der Scheibe gespiegelt haben wird. Gegen elf Uhr erreichen wir El Chaltén und treffen dort unseren Guide Mariano, der uns zwei Tage begleiten wird.   Insgesamt ist …

Perito Moreno

Tag 19 – Gletscher hab ich ja nun schon einige gesehen, aber so nahe bin ich bis jetzt noch keinem gekommen. Heute haben wir den Perito Moreno Gletscher besucht. Mal wieder in aller Fruehe geht es los, ueber die ungeteerte Ruta 13 naehern wir uns dem Nationalpark Los Glaciares. Die Gletscher hier sind Auslaeufer des Inlandeises der suedlichen Halbkugel hier in Patagonien erstreckt sich die groeßte zusammenhaengende Eismasse der Erde (22.000km2, so groß wie Hessen), wenn man mal von den Polarregionen absieht. Ploetzlich baut sich in der Ferne die Eiswand vor uns auf, 60m hoch tuermen sich die Gletscherspitzen, auf der anderen Seite der gruengraue See. Je naeher wir kommen, umso mehr steigt die Spannung. Wir steigen um auf einen Katamaran und naehern uns dem weißen Ungetuem von See Seite. Der Perito Moreno Gletscher soll zwar eigentlich noch immer wachsen, tatsaechlich aber kann er entgegen der globalen Entwicklung seine Groesse in Balance halten.  Vom Boot aus hat man einen klasse Blick auf die Eismassen und unterschiedlichen Formationen. Mit lautem, ohrenbetauebenden Droehnen stuerzen ab und zu …

El Calafate

Tag 18 – Eigentlich dachte ich es waere Urlaub, aber irgendwie stehe ich immer eher auf als wenn ich arbeiten gehen wuerde. Heute morgen also um sieben Uhr wieder den Bus genommen, vorher bei Mama Elisa im Hostel ein gutes Fruehstueck genossen, ein wenig im Bus geschlafen und dann mal wieder eine Stunde Grenzkontrolle ueber sich ergehen lassen. Achja, da die Klimaanlage im neuen Bus kaputt war, steigt die Temperatur unaufhaltsam an, trotz offener Dachluken. Dankenswerterweise werden wir im Bus mit dem Digitalthermometer ueber die 27 Grad auf dem neusten gehalten. Gegen mittag erreichen wir dann endlich El Calafate. Nach kurzem Checkin machen wir uns auf die Planung fuer die naechsten Tage zu machen. Welche Moeglichkeiten haben wir die ueber tausend Kilometer nach Norden zu ueberwinden, da gibt es ja die Anden, die diese Passage erschweren? Wir checken die Moeglichkeiten und finden dann die Superloesung, wie es weitergeht schreib ich dann die Tage. Abends dann mal wieder Genuss pur, ich denke, ich laß mal ein paar Bilder sprechen.

Delay

So, komme gerade vom zweiten Trekking wieder (Stichwort Gletscher). Sehr spannend und traumhaftes Wetter. Die Berichterstattung haengt daher ein wenig, wird aber in den naechsten Tagen nachgeholt, vor allem, wenn es dann mal wieder ein gescheites Internet gibt, das dauert hier ewig.

Torres del Paine (V)

Tag 17 – Etappe 5: Heute machen wir es uns leicht, die Wanderung sparen wir uns, das Wetter ist nicht wirklich schoen. Stattdessen schlafen wir aus, fruehstuecken gemuetlich und freuen uns Papa Renata und Tochter Consuelo (aus Buenos Aires) wiederzutreffen. Die beiden haben wir gleich am ersten Abend kennengelernt und von Ihnen das Lagerfeuer uebernommen, schoen sie hier wiederzutreffen. Bei Sturm bauen wir die Zelte ab und verstauen alles in unseren Ruecksaecken. Um 12.30 Uhr nehmen wir das Boot, was uns ueber den Lago Pehoe bringt (1h) und von dort geht’s mit dem Bus zurueck nach Puerto Natales, wo wir gegen 17.40 Uhr ankommen, genug Zeit um vor dem Abendessen die Ausruestung zurueckzugeben, die dreckige Waesche waschen zu lassen, eine faellige und ersehnte Dusche zu nehmen und den Rucksack nochmal richtig zu packen. Das Abendessen ist nach unserer Tour dann ein willkommender und leckerer Abschied. Im besten Asador der Start lassen wir es krachen. Wir starten mit einem Pisco Sour, gefolgt von einem gerauecherten Lachs Carpaccio, 350gr feinstes Lomo (Beef), Salatvariationen, leckerem Rotwein und zum Abschluß …

Torres del Paine (IV)

Tag 16 – Etappe 4: Wir haben uns gestern entschieden heute nur einen Daytrip zu machen und unsere Zelte stehen zu lassen. An einen weiteren Marsch mit dem Gepaeck waren die Maedels nicht interessiert, ich aber auch nicht wirklich. Ueber Nacht hat es stark angefangen zu stuermen und zu regnen, aber unsere Ausruestung haelt der Witterung weiter stand. Unser heutiges Ziel ist der Glaciar Grey. Bei starkem kaltem Gegenwind und leichten Nieselregen starten wir die Etappe. Auf dem sich nach oben schlaengelnden Weg, machen wir mehrmals Stopp, um alle warmen Klamotten, die wir dabei haben anzuziehen, zum ersten Mal kommen auch Muetze und die neuen Handschuhe zum Einsatz. Das ist auch noetig, der Wind wird immer heftiger und kaelter.  Die tiefhaengenden Wolken flitzen nur an uns vorbei, ueberall wo das aufgrund der Berge nicht moeglich ist, stauen sie sich auf. Die kleinen Seen, die wir passieren, werden auch vom Wind erfasst und Wellen und Schaumkronen bedecken die Oberfläche. Daß der Gletscher nicht weit sein, davon zeugen die vielen blau strahlenden Eisberge, die im großen Lake Grey …

Torres del Paine (III)

Tag 15 – Etappe 3: Keine 40 Meter von uns entfernt, fließt also ein Gebirgsfluß mit seinen vielen Stromschnellen. Das Rauschen in der Nacht war sehr angenehm, nur war es in der Nacht auch eiskalt. Marta macht morgens den Abwasch von gestern und erfriert fast, auch das Wasser ist abartig kalt. Eigentlich ja auch vollkommend klar, es handelt sich um Gletscherwasser vom nahen Glaciar del Francés, der direkt hinter unserem Zeltplatz trohnt. Wir packen unsere Sachen, verstauen sie im noch stehenden Zelt und machen zuerst einen Tagestrip durch das Valle del Francés zum 5,5km entfernten Camp Britanico, welches aber komplett verlassen ist. In den anderen Camps haben wir immer andere Wanderer getroffen, aber hier ist alles leer. Bis zum Ziel dieser Tagestour sind es noch eine Stunde kraxeln. Auf dem gesamten Weg schon macht sich der Gletscher bemerkbar, er grummelt vor sich hin, groellt ab und zu und ein Stueck bricht donnernd ab und faellt staubend in die Tiefe. Sehr beeindruckend. Oben haben wir dann einen genialen Ausblick auf die naheliegenden Bergspitzen und auf weitere …

Torres del Paine (II)

Tag 14 – Etappe 2: Die Nacht war kurz und hart, ich bin nicht mehr die einfachen Isomatten gewoehnt, mein Ruecken sehnte sich nach meiner Thermarest-Matte. Unser Ziel um halb zehn zu starten verfehlen wir natuerlich prompt, unser Expeditionsteam ist noch nicht so eingespielt. Das kommt aber noch. Eine knappe halbe Stunde spaeter sind wir dann abmarschbereit. Gefuehlte 20 Kilo lasten wohl auf meinen Schultern, es sind wohl nur gute 14. Reicht aber. Die heutige Etappe fuehrt uns die meiste Zeit entlang des Lago Nordenskjöld, der schmale Pfad geht wieder mal rauf und runter. Zwar ist die Vielfalt der Landschaften nicht so reichlich wie gestern, aber es riecht sehr angenehm nach vielen Wildkraeutern. Auf unserer Strecke entdecken wir viele bekannte Pflanzen wie Klee (in Feldern), Kamille, Calafate (Blaubeerart), Loewenzahn, Farne und Moose, aber auch viele unbekannte, rote, gelbe, blaue Pflanzen und Strauecher. Beim Fruehstueck witzelten wir noch ueber die schuechterne Sonne, die sich nicht traut hinter den Wolken hervorzukommen, nach einer knappen Stunde Marsch zeigt sie sich dann und ihre Kraft. Die Anstrengung des Weges …

Torres del Paine (I)

Tag 13 – Etappe 1: Gegen halb elf Uhr erreichen wir den Eingang des Parque National Torres des Paine, hier muessen wir uns registrieren und 15.000 chil. Pesos bezahlen, ganz schoen saftig. Dafuer erhalten wir aber eine Karte. Wir nutzen die Chance das letzte Stueck zum Basislager Las Torres noch mit dem Minibus zu ueberbruecken.Kaum erreichen wir das wirklich schoen gelegende Basislager, faengt es leicht anzuregnen. Olli und ich bauen schnell die beiden Zelte auf und als wir gerade fertig sind, kommt die Dusche, es prasselt heftigst, hoert aber nach 20 Minuten wieder auf. Erinnert mich alles sehr an Ushuaia. Gegen kurz nach zwoelf starten wir unsere erste Tour, heute nur mit Daypack, da wir die Nacht im Basislager bleiben moechten. Das Ziel sind heute die drei Tuerme Torres Sur (2.850), Torres Central (2.600) und der Torres Norte (2.600), die dem Park seinen Namen geben. Bei geschaetzten zwoelf Grad, grauem Himmel und einem leichten Wind starten wir. Das Ziel ist leider nicht sichtbar, sondern versteckt sich hinter mehreren anderen Bergen wie z.B. dem Almirante Nieto. …

Puerto Natales

Tag 12 – Gegen Mittag erreichen wir Puerto Natales, Ausgangspunkt fuer die Treckingtouren in den Nationpark Torres del Paine. Marta und ich beziehen erstmal die Zimmer im Path@gone Hostel, bringen uns nach einem Walk durch den Ort im Internet auf den neusten Stand und essen eine Kleinigkeit. Gegen vier beginnen wir mit der Planung fuer die naechste Tour und treffen in einer Trekkingagentur Sarah und Olli wieder, die auch gerade die Planung machen und den Bustransfer organisieren. Man kann im Prinzip in einer der fuenf Huetten den sog. Refugios uebernachten, diese muss man allerdings rechtzeitig vorbuchen. Diese sind allerdings schon sehr teuer, außerdem fast alle ausgebucht und natuerlich nicht so abenteuerlich . Wir entschliessen uns daher gemeinsam das harte Programm zu machen. Das heißt: Mitnahme von Zelt, Isomatte, Schlafsack, Kochgeschirr, Wanderstoecken, Waesche fuer warme, kalte und nasse Tage und nicht zu vergessen Essen fuer vier Tage. Zu viert sind wir ganze fuenf Stunden mit der Organisation beschaeftigt. Erstmal muessen wir den Krempel ueberall mieten, es soll natuerlich guenstig sein, wir wollen natuerlich aber auch eine gescheite …