Tag 16 – Etappe 4: Wir haben uns gestern entschieden heute nur einen Daytrip zu machen und unsere Zelte stehen zu lassen. An einen weiteren Marsch mit dem Gepaeck waren die Maedels nicht interessiert, ich aber auch nicht wirklich. Ueber Nacht hat es stark angefangen zu stuermen und zu regnen, aber unsere Ausruestung haelt der Witterung weiter stand.
Unser heutiges Ziel ist der Glaciar Grey. Bei starkem kaltem Gegenwind und leichten Nieselregen starten wir die Etappe. Auf dem sich nach oben schlaengelnden Weg, machen wir mehrmals Stopp, um alle warmen Klamotten, die wir dabei haben anzuziehen, zum ersten Mal kommen auch Muetze und die neuen Handschuhe zum Einsatz. Das ist auch noetig, der Wind wird immer heftiger und kaelter.
Die tiefhaengenden Wolken flitzen nur an uns vorbei, ueberall wo das aufgrund der Berge nicht moeglich ist, stauen sie sich auf. Die kleinen Seen, die wir passieren, werden auch vom Wind erfasst und Wellen und Schaumkronen bedecken die Oberfläche. Daß der Gletscher nicht weit sein, davon zeugen die vielen blau strahlenden Eisberge, die im großen Lake Grey treiben. Ein bizarres Schauspiel: Eisberge im Inland.
Schliesslich erreichen wir auch den Gletscher, ein fantastischer Blick eroeffnet sich uns, die Gletscherzunge taucht an zwei Stellen in den See und dort platzen auch ab und zu Stuecke ab. Der eisige Wind weht direkt vom Gletscher in unsere Richtung und kuehlt ueber dem Gletscher garantiert nochmal um ein paar Grad ab. Lange koennen wir die Aussicht aber nicht geniessen, der Wind ist so heftig, daß wir uns entscheiden den Rueckweg anzutreten.
Mit Rueckenwind kommen wir gut voran und koennen sogar in einem kleinen windgeschuetzten Tal ein kleines Powernapping einlegen. Kaum erreichen wir das Lager faengt es auch schon anzuregnen, wir haben also den Rueckweg bestens geplant. Ein Sueppchen und ein Nickerchen kommen jetzt gerade recht.