Europa, Kroatien
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Biokovo Gebirge

Vorne Strand und Meer und im Hintergrund das Biokovo Gebirge prägen die Landschaft der Makarska Riviera. Heute wollen wir den Nationalpark besuchen und von oben die Landschaft betrachten.

Die Strasse

Seit Tagen schon hat es hier einen kräftigen und böigen Wind (bis 55km/h) und wir schieben den Besuch immer vor uns her. Am letzten Tag windet es immer noch kräftig, aber wir wollen die Tour aufs Bergmassiv probieren. Es gibt nur eine einzige Straße, die sich durch den Park und am steilen Hang entlang schlängelt. Gegen 14 Uhr sind wir am Parkeingang und schnell ernüchtert, man kann keine Tickets mehr hier offline kaufen, nur noch online. Mist da warten wir schlecht informiert.

Am Parkeingang werden nur zu jeder vollen Stunde insgesamt 25 Autos in den Park gelassen, um einerseits die Besucherzahl zu begrenzen und andererseits einen Verkehrskollaps zu vermeiden. Die Straße ist nämlich nur einspurig und Parkbuchten sind nicht gerade üppig vorhanden. Das heißt, wenn uns ein Auto entgegen kommt, muss einer rückwärts fahren bis zur nächsten Parkbucht. Der Parkwächter meinte heute wäre alles ausverkauft und wir sollten morgen wieder kommen. Wie enttäuschend.

Serpentinen

Aber sowas sehe ich ja als Herausforderung und logge mich schnell auf der Webseite des Nationalparks ein und siehe da, ein einzelnes Ticket wartet da noch auf uns. Zwar erst um 18 Uhr, das reicht aber für einen Sonnenuntergang. Schnell gebucht und siehe dass es war wirklich das letzte, Sold out. Der Eintritt pro Erwachsenen kostet 60 HRK (7,50€), die Kids sind gratis.

Wir kommen also später nochmal wieder, um Punkt 18 Uhr öffnet sich die Schranke und unsere Autogruppe schlängelt sich die 13km Serpentinen immer weiter den Berg hinauf. Es kommen uns wie schon erwartet einige Autos entgegen, die alle brav in Parkbuchten warten.

Gute Straßenabsicherung

Die ersten lang gestreckten Serpentinen ziehen sich durch dichten Kiefernwald, der je höher wir kommen immer spärlicher wird, dann wird die Straße enger. Es gibt nur minimalste Ausweichstellen und gelb lackierte, ziemlich ramponierte, verrostete und krumme Leitplanken oder oftmals als Begrenzung auch Steinmäuerchen, Steinquadern und ähnliches begrenzen die Straße. Viele uneinsehbare Kurven erfordern manchmal fast Schritttempo.

Durch den Wald

Im Nationalpark soll es an die 30 Säugetierarten geben, die hier heimisch sind. Zum Beispiel Wildschweine, Gämse und Wildpferde. Gespannt blicken die Bambini aus den Fenster und oben auf der Hochebene treffen wir dann tatsächlich 3 Wildpferde, einen Schimmel und die braunen “Zwillinge”. Die Pferde sind ganz vertraut und die Mädels steigen aus um die Pferde zu streicheln. Wildpferde wie bei ihrem Lieblingshörspiel Bibi und Tina.

Die Mädels und die Wildpferde

Nach dreißig Minuten sind wir schließlich beim Biokovo Skywalk, der erst vor zwei Jahren eröffnete. Der Skywalk ist eine halbrunde Aussichtsplattform, welche komplett verglast ist und sich direkt über einer mehr als 100 Meter tiefen Schlucht befindet. Wir sind jetzt doch tatsächlich auf einer Höhe von 1228 m über dem Meeresspiegel angelangt. 

Der Ausblick

Die Sonne geht gerade unter und das Licht taucht die Platform und das Gebirge in einen warmen roten Farbton. Warm ist es hier aber nicht, im Gegenteil der Wind peitscht und es hat keine 10 Grad, bei dem Wind ist die gefühlte Temperatur sogar viel niedriger.

Die Plattform

Von der Aussichtsplattform haben wir einen fantastischen Blick auf die Makarska Riviera, die Halbinsel Pelješac und die Inseln Brač, Hvar und Korčula. Nach Brač wollen wir ja morgen, das gibt schon mal einen guten Eindruck. Man hat aber auch einen tollen Blick in die Tiefe, durch die Glasscheiben blickt man tief hinab, muss man sich aber auch trauen den Halbbogen zu gehen. Die Kids jedenfalls sind schwindelfrei.

Blick in die Tiefe

Eigentlich könnte man jetzt noch weiter zur höchste Erhebung, der Gipfel Sveti Jure befindet sich auf 1762m und ist der zweithöchste Berggipfel der Republik Kroatien. Wir lassen es mal dabei, es wird dunkel und die Kälte motiviert nicht so sehr noch weiter zu fahren.

Die Mutigen

Wir drehen um und haben auf dem Rückweg noch mal Glück, bestimmt 10 Wildpferde kreuzen unseren Weg und wir warten brav bis alle vorbei sind. Ganz am Ende der Karawane folgt dann noch ganz unerwartet ein wilder Esel. 

Wildpferd-Karawane

Langsam haben wir Hunger und auf dem Rückweg entdecken wir noch eine urige kroatische Berghütte, die Vrata Biokova, wo wir einkehren, uns am Kamin wärmen und ein schnelles Abendessen einnehmen. Um uns herum reifen die Schinken.

Die Berghütte

Mittlerweile ist es stockdunkel und wir fahren langsam zurück ins Tal, diesmal kommen uns keine Autos entgegen und ich freue mich über das Matrix-Licht unseres Autos, was die Straße hell ausleuchtet. Schön, dass wir diesen Ausflug noch machen konnten. Als wir schließlich bei unserem Bungalow angekommen sind, schlafen die beiden Kids schon tief und fest. Wahrscheinlich von den Wildpferden träumend.

Blick aus der Hütte

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