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Torres del Paine (III)

Tag 15 – Etappe 3: Keine 40 Meter von uns entfernt, fließt also ein Gebirgsfluß mit seinen vielen Stromschnellen. Das Rauschen in der Nacht war sehr angenehm, nur war es in der Nacht auch eiskalt. Marta macht morgens den Abwasch von gestern und erfriert fast, auch das Wasser ist abartig kalt. Eigentlich ja auch vollkommend klar, es handelt sich um Gletscherwasser vom nahen Glaciar del Francés, der direkt hinter unserem Zeltplatz trohnt. Wir packen unsere Sachen, verstauen sie im noch stehenden Zelt und machen zuerst einen Tagestrip durch das Valle del Francés zum 5,5km entfernten Camp Britanico, welches aber komplett verlassen ist. In den anderen Camps haben wir immer andere Wanderer getroffen, aber hier ist alles leer. Bis zum Ziel dieser Tagestour sind es noch eine Stunde kraxeln. Auf dem gesamten Weg schon macht sich der Gletscher bemerkbar, er grummelt vor sich hin, groellt ab und zu und ein Stueck bricht donnernd ab und faellt staubend in die Tiefe. Sehr beeindruckend. Oben haben wir dann einen genialen Ausblick auf die naheliegenden Bergspitzen und auf weitere …

Torres del Paine (II)

Tag 14 – Etappe 2: Die Nacht war kurz und hart, ich bin nicht mehr die einfachen Isomatten gewoehnt, mein Ruecken sehnte sich nach meiner Thermarest-Matte. Unser Ziel um halb zehn zu starten verfehlen wir natuerlich prompt, unser Expeditionsteam ist noch nicht so eingespielt. Das kommt aber noch. Eine knappe halbe Stunde spaeter sind wir dann abmarschbereit. Gefuehlte 20 Kilo lasten wohl auf meinen Schultern, es sind wohl nur gute 14. Reicht aber. Die heutige Etappe fuehrt uns die meiste Zeit entlang des Lago Nordenskjöld, der schmale Pfad geht wieder mal rauf und runter. Zwar ist die Vielfalt der Landschaften nicht so reichlich wie gestern, aber es riecht sehr angenehm nach vielen Wildkraeutern. Auf unserer Strecke entdecken wir viele bekannte Pflanzen wie Klee (in Feldern), Kamille, Calafate (Blaubeerart), Loewenzahn, Farne und Moose, aber auch viele unbekannte, rote, gelbe, blaue Pflanzen und Strauecher. Beim Fruehstueck witzelten wir noch ueber die schuechterne Sonne, die sich nicht traut hinter den Wolken hervorzukommen, nach einer knappen Stunde Marsch zeigt sie sich dann und ihre Kraft. Die Anstrengung des Weges …

Torres del Paine (I)

Tag 13 – Etappe 1: Gegen halb elf Uhr erreichen wir den Eingang des Parque National Torres des Paine, hier muessen wir uns registrieren und 15.000 chil. Pesos bezahlen, ganz schoen saftig. Dafuer erhalten wir aber eine Karte. Wir nutzen die Chance das letzte Stueck zum Basislager Las Torres noch mit dem Minibus zu ueberbruecken.Kaum erreichen wir das wirklich schoen gelegende Basislager, faengt es leicht anzuregnen. Olli und ich bauen schnell die beiden Zelte auf und als wir gerade fertig sind, kommt die Dusche, es prasselt heftigst, hoert aber nach 20 Minuten wieder auf. Erinnert mich alles sehr an Ushuaia. Gegen kurz nach zwoelf starten wir unsere erste Tour, heute nur mit Daypack, da wir die Nacht im Basislager bleiben moechten. Das Ziel sind heute die drei Tuerme Torres Sur (2.850), Torres Central (2.600) und der Torres Norte (2.600), die dem Park seinen Namen geben. Bei geschaetzten zwoelf Grad, grauem Himmel und einem leichten Wind starten wir. Das Ziel ist leider nicht sichtbar, sondern versteckt sich hinter mehreren anderen Bergen wie z.B. dem Almirante Nieto. …

Puerto Natales

Tag 12 – Gegen Mittag erreichen wir Puerto Natales, Ausgangspunkt fuer die Treckingtouren in den Nationpark Torres del Paine. Marta und ich beziehen erstmal die Zimmer im Path@gone Hostel, bringen uns nach einem Walk durch den Ort im Internet auf den neusten Stand und essen eine Kleinigkeit. Gegen vier beginnen wir mit der Planung fuer die naechste Tour und treffen in einer Trekkingagentur Sarah und Olli wieder, die auch gerade die Planung machen und den Bustransfer organisieren. Man kann im Prinzip in einer der fuenf Huetten den sog. Refugios uebernachten, diese muss man allerdings rechtzeitig vorbuchen. Diese sind allerdings schon sehr teuer, außerdem fast alle ausgebucht und natuerlich nicht so abenteuerlich . Wir entschliessen uns daher gemeinsam das harte Programm zu machen. Das heißt: Mitnahme von Zelt, Isomatte, Schlafsack, Kochgeschirr, Wanderstoecken, Waesche fuer warme, kalte und nasse Tage und nicht zu vergessen Essen fuer vier Tage. Zu viert sind wir ganze fuenf Stunden mit der Organisation beschaeftigt. Erstmal muessen wir den Krempel ueberall mieten, es soll natuerlich guenstig sein, wir wollen natuerlich aber auch eine gescheite …

Punta Arenas

Tag 11 – Gegen 20 Uhr erreichen wir Punta Arenas, eigentlich wollten Marta(Spanien) und ich noch den Bus nach Puerto Natales kriegen, aber den schaffen wir leider nicht mehr. Ebenso gestrandet sind die Schweizer Oliver und Sarah und so machen wir uns gemeinsam auf die Suche nach einer Unterkunft. Nicht weit entfernt liegt das Fitz Roy Hostel. Der freundliche Eigentuemer hat zwar keine Betten mehr frei, bietet uns aber das Gartenhaus an, wo vier gute Schlafplaetze vorhanden sind und alles ganz nett eingerichtet ist. Bestens. Gemeinsam machen wir uns auf ein wenig die Stadt zu erkunden und ich sehe zum ersten Mal den Pazifik. Ich werde wohl ein wenig weiter oben auf meiner Reise mal den Zeh reinstecken. Unterdessen treffen wir einen Polizisten mit Schaeferhund, der uns von nun an durch den Ort fuehrt und seinen perfekt dressierten Hund praesentiert. Ganz praktisch, wenn der Polizist draussen wartet, waehrend ich chilenische Pesos ziehe. Bevor wir aber alle totmuede ins Bett fallen, nehmen wir noch einen Snack im huebschen Lokal „La Luna“. Endlich komme ich dazu meine Chupe …

Grenzuebertritt

Tag 11 – Das Ende der Welt verlasse ich morgens um sieben. Da es in Ushuaia keinen zentralen Busbahnhof gibt, faehrt der Bus vor dem Eingang der Busgesellschaft ab, allerdings nur wenn man sein Ticket rechtzeitig vorher erworben hat. Da ein Bus zu meinem eigentlichen Zielort Puerto Natales nur samstags faehrt, fahre ich jetzt mal nur nach Punta Arenas und dann weiter. Auf der Karte ein eigentlich nicht weites Stueck, in Realitaet auf Tierra del fuego hingegen schon. Zum ersten Mal bin ich froh meine blaue Fleecedecke mitgenommen zu haben, eigentlich wollte ich sie nur so zur Sicherheit dabeihaben, brauchte sie auch bis eben nicht, denn es war bisher immer warm genug oder Decken vorhanden. Da sie meinen Rucksack nur unnoetig vergroeßerte, hatte ich schon in Erwaegung gezogen, sie einfach irgendwo liegen zu lassen. Heute morgen aber kann ich sie bestens gebrauchen. In meinem Bus ist die Heizung ausgefallen und wir starten bei zwei Grad, ganz schoen frisch, eigentlich, nur nicht bei mir. 😉 Zuerst verlassen wir Ushuaia ueber einen kleinen Pass und erreichen nach …