Alle Artikel in: Italien

Castelli Romani

Seit Jahren schon haben wir die Einladung unserer römischen Freunde ausstehend doch einmal vorbeizukommen. Tatsächlich hatten wir auch schon mal Flüge vor fünf Jahren gebucht, damals kam aber eine Erkältung von Bambina1 dazwischen und wir hatten den Flug storniert. Nun wir sind wir in der Gegend und verbringen das Wochenende zusammen. Am Freitag sind wir nach unserem Besuch in Matera noch durch die Regionen Basilikata und Kampanien nach Benevento in ein Agriturismo gefahren und haben abends super lecker und reichhaltig gegessen soeie gut geschlafen. Somit haben wir heute nur 2,5h Fahrt vor uns. Wir fahren zu den Castelli Romani (Römische Burgen), ein Gebiet von 16 Gemeinden in der italienischen Region Latium, die alle 20 bis 50 km von Rom entfernt und alle sich in oder an den Albaner Bergen befinden. Der Name leitet sich von den Burgen, vor allem aber den zahlreichen Villen (ville romane), her, die sich Adlige und vermögende Bürger Roms seit der Antike in diesem Gebiet errichten ließen. Pünktlich zum Mittagessen erreichen wir Colonna, das Dorf (4.500 Einwohner) ist nach einem berühmten …

Matera

Die süditalienische Stadt Matera gilt als eine der ältesten Städte der Welt, schon seit 7.000 Jahren leben Menschen im hier. Wir sind heute zum ersten Mal da und merken schnell, Matera ist eine dieser Städte, die man am liebsten nie wieder verlassen würde. Die Stadt Matera liegt etwa 65 Kilometer südwestlich von Bari in der wahrscheinlich weitgehend unbekannten Region Basilicata, und ist bekannt für ihre einzigartige Höhlenarchitektur. Die Stadt besteht aus den berühmten Sassi, was wörtlich übersetzt „Steine“ bedeutet.  Es gibt zwei Wohngebiete (Sasso Caveoso und Sasso Barisano) in Matera, die aus Behausungen oder Höhlenwohnungen bestehen, die in den Kalkstein hineingeschlagen wurden. Die Sassi kleben an zwei steilen Felshängen und die Behausungen sind auf verschiedenen Ebenen übereinander, die durch „normale“ Häuser ergänzt, die nicht in die Felswänden hinein, sondern darauf gebaut wurden. Und es gibt auch noch viele Felsenkirchen. Alles zusammen bildet eine beeindruckende Kulisse. Von weitem wirkt die Stadt wie ein Wimmelbild, die sandfarbenen Hausfassaden reihen sich neben- und übereinander und überall gibt es eine andere Details zu entdecken. Bewegt man sich in den engen Gassen, …

Bari

Vor drei Jahren haben wir ausführlich Apulien besucht, aber irgendwie die Hauptstadt von Apulien ausgelassen. Ich kann mich auch nicht erinnern warum?! Diesmal bleiben wir zwei Nächte und machen den Zwischenstopp in der schönen Universitätsstadt.  Gestern sind wir mit der Fähre aus Dubrovnik übergesetzt. Vor den Sommerferien gibt es nur wenige Verbindungen vom Balkan nach Italien. Von Montenegro gab es gar keine, dafür aber eine wöchentliche Verbindung von Dubrovnik nach Bari. Morgens um 11 Uhr haben wir die 7,5 stündige Überfahrt mit der schon ordentlich runtergerockten Fähre Marko Polo gestartet und abends halbweg pünktlich angekommen. Am Donnerstag morgen habe ich einen Termin bei Audi Magnifica, die sich das Auto nochmal anschauen, die Servolenkung zickt manchmal ein wenig und man hat das Gefühl man fährt eher einen Oldtimer und nicht ein 3 Monate altes Auto. Ja die Elektronik ist defekt, das Lenkrad geht nicht automatisch in Position Null zurück, aber der mega freundliche Kundenberater Andrea und Chefmechaniker Giuseppe geben grünes Licht für die Weiterfahrt. Die Wetterprognosen sehen heute nicht gut für die Adria Region aus, es …

Parmigiano Reggiano

Bei unserem Besuch in der Emilia-Romagna hat uns Enrico den Besuch in einer Käserei ermöglicht, genauer einer Käserei, die den leckeren Parmigiano Reggiano herstellt. Bedingt durch Corona sind Besuche in Lebensmittelproduktionen stark eingeschränkt, Enrico kennt die Besitzer des Familienbetriebes gut und daher öffnen sich alle Türen für uns. Wir starten mit dem Kauf im Laden und bekommen einen Überblick über die vielen unterschiedlichen Sorten, den je nach Lagerzeit erhält der Parmesan unterschiedliche Namen wie z.B. der Zusatz „nuovo“ für 12 Monate Reife, die Bezeichnungen „vecchio“ und „stravecchio“ stehen jeweils für 24 und 36 Monate Lagerung. Seit rund 800 Jahren wird der berühmte italienische Hartkäse unverändert produziert und nicht umsonst wird Parmesan in Italien auch als „König der Käse“ betitelt. Originaler Parmigiano Reggiano besteht aus exakt drei Zutaten: Rohmilch, Salz und Kälberlab. Zusatzstoffe oder die Behandlung der Käserinde sind nicht zulässig. Gestern Abend wurde die gemolkene Milch, die übrigens von glücklichen Kühen mit hohem Qualitätsmerkmal kommt, in einem großen Aufrahmbecken bis zum Morgen gelagert. Dadurch rahmt die Milch auf natürliche Weise auf und am folgenden Morgen …

Aceto Balsamico Tradizionale di Modena

Am nächsten Morgen startet unsere Foodie Tour, Enrico bringt uns zu einer Acetaia, so heißen die Essigfabriken in Italien. Naja, richtige Fabriken sind es ja nicht, sondern meistens kleine Familienbetriebe. Uns empfangen Vater und Tochter Pagani und weisen uns in die Essigkunde ein. Der Betrieb besteht seit knapp 40 Jahren erst und stellt besten Aceto Balsamico Tradizionale di Modena her. Ganz schön langer Titel, aber nur so heißt der echte Balsamicessig aus Modena und Umgebung. Nicht zu vergleichen mit dem Aceto Balsamico di Modena aus dem Supermarkt. Der traditionelle Balsamicoessig oder auch gerne das schwarze Gold genannt wird aus Traubenmost hergestellt wird, im Gegensatz zum Supermarkt-Aceto, der nur aus Weinessig hergestellt wird. Die Trauben für den Balsamico-Essig stammen von den Reben der Lambrusco- und Trebbianostöcke. Der Most wird bei ziemlich niedriger Temperatur über offener Flamme 4 Tage eingekocht, bis mindestens die Hälfte der ursprünglichen Flüssigkeit verkocht und ein Sirup entstanden ist, der schon jetzt dicker ist als der angebliche „Aceto Balsamico“ aus dem Supermarkt. Nach einer Filterung wird diesem Sirup mindestens zehn Jahre alter Balsamessig …

Emilia-Romagna

Es geht mal wieder in die Emilia-Romagna, die nicht nur durch die idyllische Hügellandschaften, schönen Strände sondern vielmehr durch die leckere Kulinarik überzeugt. Wir besuchen unsere guten Freunde Enrico und Anna, die uns herzlichst empfangen und mit uns eine kulinarische Reise unternehmen. Nicht umsonst ist die Emilia Romagna für ihre weltbekannten kulinarischen Spezialitäten bekannt, wie Ragù alla bolognese, Prosciutto di Parma, Aceto Balsamico Tradizionale di Modena oder Parmigiano Reggiano. Enrico und Anna sind beide zwei Foodies, lieben leckeres und gutes Essen und bilden sich gerade zum Sommelier aus. Da sind wir natürlich richtig. Das Fleisch ist schon seit Stunden im Ofen und der Wein ist kalt gestellt. Uns erwartet ein niedergegartes und dann kurz angegrilltes wunderbar leckeres Tomahawk Steak und dazu noch herrlicher Amarone. Yummy Morgen gehts auf Foodie Tour, wir besuchen eine Acetaia und den Parmigiano Reggiano.

Siena

Das erste Mal in Siena war ich mit Amore vor genau 12 Jahren. Wir mussten tatsächlich in den alten Emails nachschauen, wann wir hier gewesen sind. Das letzte Mal mit Ulrike und Bernd, als wir mit Ryanair einen Kurztrip für 12 Euro Hin- und Rückflug in die Toskana gemacht hatten. Allerdings sind meine Erinnerungen nicht mehr allzu gut daran, schliesslich plagten mich so starke Zahnschmerzen, daß ich später eine Wurzelbehandlung über mich ergehen lassen musste. Wir sind heute auf dem Weg von der Maremma in der Toskana in Richtung Emilia Romagna und auf unserem Weg in den Norden liegt Siena perfekt auf dem Weg. Perfekt um einen Stop für einen schnellen Lunch in der wunderschönen toskanischen Stadt zu machen. Die Parkplatzsuche gestaltet sich ein wenig schwierig, mit unserer Dachbox sind wir einfach zu hoch für das Parkhaus und viele Parkplätze schon belegt. Schliesslich werden wir fündig und beschliessen die Stadt zu erkunden. Mir kommt ehrlicherweise wenig bekannt vor, meine damaligen Zahnschmerzen haben wohl vieles ausgeblendet. Als wir schliesslich am zentralen Platz Piazza del Campo stehen, macht es …

Maremma

Unser nächstes Ziel ist die wilde Seite der Toskana, die „Maremma“, was soviel wie „(Land) am Meer“, also Uferregion bedeutet und wo wir einen Teil der italienischen Familie besuchen. Von unserem Urlaubsort in Griechenland sind wir gestern wieder nach Igoumenitsa gefahren, wo wir abends noch herrlich am Strand zu Abendbrot gegessen hatten und dann um Mitternacht die Fähre nach Ancona genommen haben. Die griechische Fährgesellschaft war mal wieder nicht pünktlich und wir kommen mit 2,5 Stunden Verspätung in Ancona an. Ein wenig ärgerlich, schliesslich wollen wir heute noch quer von der adriatischen Küste noch zur Mittelmeerküste fahren. Leider keine einzige Autobahn weit und breit, zweispurige Schnellstrassen sind der schnellste Weg zum Weiterkommen. Leider ist es schon dunkel als wir die Toskana durchkreuzen, das bekannte Bild von der malerischen Toskana müssen wir uns denken. Das letzte Stück (1,5h) ist einspurig und mehr als hügelig und voller Serpentinen. Das Fernlicht bleibt kontinuierlich als und obwohl uns kaum jemand begegnet, außer den wilden Tieren wie Füchsen, Mardern oder Rehen, kommen wir kaum voran. Schliesslich hört die befestigte Strasse auf. …

Ein Sommer an der italienischen Adria

Ein bisher unveröffentlichter Text aus 2016: Einige Exemplare habe ich geschenkt bekommen und unzählige Male den Klassiker von Jan Weiler „Maria, ihm schmeckt’s nicht“ gelesen. Vor kurzem dann das herrlich amüsante Buch „In der ersten Reihe sieht man Meer“ von Michael Kobr und Michael Klüpfel gehört. Über Italiener und Deutsche am Strand gibt es also schon herrlich amüsante Publikationen. Nun liege ich also selber am Strand an der Adria, in Caorle, auf meinen grün-gelb gestreiften Liege unter dem weißen Schatten spendenden Sonnenschirm. Da wo ich ja nie sein wollte. Zeit für einen Faktencheck. Kilometerweit stehen Strandliegen und Sonnenschirme in Reih und Glied, mal blau weiß, mal grün, mal orangegelb, mal rot. Der Strand ist aufgeteilt in kleine Parzellen, ca. 6 Quadratmeter stehen uns zu, für 2 Liegen und Schirm. Platz oder Anspruch für das Strandtuch dazwischen gibt es nicht, dafür sorgt schon Bademeister Banino Salvatore. Klein, untersetzt, 67 Jahre und stolz auf seine graue Haarpracht auf der Brust. Er sorgt hier im Abschnitt für Recht und Ordnung und weist die Plätze zu. Würde man nicht …

Bologna

Der Besuch in Bologna war definitiv nicht der Letzte. Auf unserem Weg von Rimini nach Venedig machen wir einen Stopp, damit wir in der auch la grassa („die Fette“) genannten Stadt zu Mittagessen können. Bekannt wurde Bologna wegen des gehaltvollen Essens, hier hat man das Gefühl mitten im Schlaraffenland zu sein.  Die Universitätsstadt zieht uns gleich in Ihren Bann, überall ein Trubel von Menschen, die in den Arkaden flanieren oder auf einen Espresso oder einen Snack im Freien die Herbstsonne geniessen. Die Arkaden sind echt ein Markenzeichen der Stadt, sie erstrecken sich über 38 km und wurden ursprünglich geschaffen, um der wachsenden Bevölkerung der Stadt gerecht zu werden. Der Bau der Arkaden ermöglichte es, die oberen Stockwerke auszubauen und so neuen Wohnraum zu schaffen, ohne den Handel und den Durchgangsbetrieb zu stark zu beeinträchtigen. Als Zentrum der Stadt gilt die Piazza Maggiore mit dem Neptunbrunnen und der Basilika San Petronio. Die mächtige gotische Kirche ist die fünftgrößte der Welt; das Mittelschiff ist 40 m hoch und 20 m breit. Ursprünglich als größte Kirche der Christenheit geplant, wurde …