Asien, Vietnam
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Mekong Delta

Wir verlassen auf der Suche nach neuen Abenteuern Ho Chi Minh City Richtung Mekong Delta. Gestern Abend stellte sich raus, dass unsere geplante Route durchs Mekong Delta nicht in der Zeit realisierbar war, wie wir uns das vorgestellt haben, aber wir haben uns einen guten Plan B zusammengestellt. Mal wieder geht’s früh aus den Federn und mit dem Bus zum ersten Seitenarm des Mekong, das ist allerdings eine langwierige Angelegenheit. Die Strassen sind voll und der Bus langsam, langsam, langsam. Bei der Überquerung der zahlreichen Brücken hätte es sich manchmal angeboten zu schieben. Außerdem sind die Strassen bedingt eben und der Bus nicht so toll gefedert, wir werden gut durchgeschüttelt.

Wir steigen schließlich um aufs Boot. Der Flussarm ist schon sehr breit hier und führt sagen wir mal viel braunes Wasser. Sauber ist der Fluss hier garantiert nicht mehr, hat er auf seiner 4.500km langen Reise doch viel Müll und Kloake aufnehmen müssen. Trotzdem siedelt hier ein Großteil der Einwohner Vietnams, dank der vielen Reisfeldern, die diese Gegend zu einer Schatzkammer machen. Wer nicht auf dem Land lebt, hat sich am Wasser auf Stelzen kleine Wellblechbaracken gebaut oder wohnt gleich auf einem Bötchen. Das Leben findet hier direkt am Fluss statt, sich und die Klamotten im Fluss waschen inklusive. Manchmal unvorstellbar wie die Bewohner hier trotzdem zufrieden und glücklich leben. Einige können es sich sogar leisten, sich ein schmuckes ca. 3m breit, 10m lang und 3 Stockwerke hohes Haus so ne Art Palast zu bauen. Wer das kann – eine Minderheit – hat dann aber immer eine riesige Dachterrase zum Fluss und kann auf die Wellblechhuetten seiner Nachbarn schauen.

Wir schippern zu einer Insel, wo sich eine kleine Candy-Manufaktur befindet. In Handarbeit werden Kokosnüsse gemahlen und der Saft eingekocht. Die klebrige Masse wird dann zu einer Art Maoam verarbeitet und per Hand eingepackt, ganz lecker, aber viel zu suess.

Wir treffen Magdalena und Paul aus Wien (selten, dass man Oesis trifft) und machen eine längere Mittagspause zusammen. Nach dem Essen leihen wir uns ein paar Fahrräder aus und erkunden die Insel. In den Sümpfen und der dichten, grünen Vegetation sind unregelmäßig bunte Gräber aus Stein angelegt. Sieht ein wenig aus wie bei Monkey Island 2. Zurück am Mekong wechseln wir die Boote und steigen in kleinere Kanus und lassen uns flussabwärts durch kleine mit Palmenwedeln säumende Kanäle chauffieren. Hat ein wenig was von den Gondeln in Venezia. Amore bekommt auch ihren ersten typischen Vietnam-Hut.

Das Ziel ist eine Bienenfarm, wo wir gleich den frischen Honig aus den Waben probieren. Lecker ist auch der Tee mit Honig und frischer Kalamansi, einer kleinen Zitrus ähnlichen Frucht, die nach orange schmeckt. Zurück am Ufer steigen wir um in den Bus nach Can Tho, dem heutigen Reiseziel, wo wir abends am Mekong ein herrliches Tisch BBQ mit Fleisch, Fisch und Schrimps genießen.

Am nächsten Tag geht’s schon um sechs Uhr aus dem Bett, wir wollen den „Floating Market“ von Cai Rang besuchen. Früh morgens ist hier am Meisten los, da die Händler die Mittagssonne meiden. Gute 50 Minuten fahren wir – in übrigens gegenüber HCMC angenehmer Stille – mit dem Boot bis die ersten Händler auftauchen. Gleich legt der erste längsseits an und verkauft einen wachmachenden Kaffee. Angeboten werden diverse Gemüse und vor allem Früchte von Dragon- oder Jackfruits, Mangos oder Papayas, von Wassermelonen bis hin zu Bananen. Ich gönne mir eine herrlich frische und süße Ananas, die direkt vor mir filetiert wird.

Zwei Stops machen wir bis zum Mittag, beim Ersten schauen wir uns an wie handwerklich Reisnudeln hergestellt werden und beim Zweiten besuchen wir eine Obstplantage, wo die ganzen Früchte, die wir heute auf dem Markt gesehen haben angebaut werden. Das Mekong Delta hat schon einige kulinarische Schätze zu bieten.

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