Eigentlich stranden wir in Rach Gia nur, weil es nachmittags um 16 Uhr keine Faehre mehr nach Phu Quoc gibt. Aber das wussten wir ja vorher. Die nervigen Moped Taxis „Xe Oms“ lehnen wir dankend ab als wir den Busbahnhof verlassen und machen uns zu einem Fussmarsch durch die Stadt auf. Erst entlang einer breiteren Strasse, dann durch kleine belebte Gassen, immer in Richtung Hafen. Gruessen uns erst immer nur die kleinen Kinder, werden wir dann immer freundlicher und laechelnd von allen Vietnamesen begruesst. Wir sind hier herzlichst Willkommen. Unser Guesthouse am Hafen ist sauber, einfach und guenstig.
Waehrend wir eine Dusche nehmen, regnet es es auch draussen heftigst, wir warten den Regen an und lassen uns die kleine Bar 41 in der Naehe empfehlen. Voll von Vietnamesen, die alle lecker essen. Die Bestellung gestaltet sich aber schwierig, fast alle Gerichte sind auf vietnamesich und der Lonely Planet muss erstmal herhalten, um zu erfahren was man ungefaehr erwarten koennte. Wir bestellen Noodles mit Gemuesse, Shrimps und eine Fischplatte. Wir werden nicht enttaeuscht, alles super lecker.
Waehrend wir auf die Strasse schauen, halten in der Naehe Motorraeder mit riesigen Boxen hinten drauf und jemand beginnt in einer ohrenbetaeubenden Lautstärke Karaoke zu singen. Leider werden die Jungs von wieder heftig einsaetzenden Regen unterbrochen. Wie schade. Wir wollen gerade gehen, als die nette Kellnerin uns noch zwei Tiger Bier bringt. Vietnamese Ben, 35, sitzt mit seinen drei Freunden am Nachbartisch, laedt uns auf je ein Tigerbier ein. Wir koennen schlecht die vietnamesische Gastfreundschaft ablehnen und stossen mit ihm an. Er ist super gluecklich. Verstehen tun wir gar nix, wir kein vietnamesisch ausser Danke und sie kein Englisch.
Wir machen einen erneuten Versuch die Bar zu verlassen, aber das naechste Bier wird schon gebracht. Puhh, gut also Angriff. Wir setzen uns zu den Jungs, die alle schon einiges gekippt haben und probieren uns zu verstaendigen. Als wir auf USA, USA Italy, Italy antworten, verschwindet kurz das Laecheln, als Amore dann sagt Totti, Totti kommt das Lachen zurueck, ja Fussball moegen sie hier und einen Weltmeister auch!
Amore bezahlt schon heimlich im Hintergrund, was auf heftigsten Widerstand stoesst, aber das Bier fliesst weiter. Ganz beliebt bei den vier Lehrern (Teacher, teacher) ist Bier auf Ex zu trinken. Wem es gefaellt?! Es kommen noch weitere Vietnamesen an den Tisch, Haende schuetteln, Zuprosten, Totti, Totti oder Câm on rufen (Danke). Auch ohne viele Worte haben wir viel Spass zusammen und schaffen dann aber irgendwann den kontrollierten Rueckzug. Haetten nicht gedacht so einen witzigen Abend in Rach Gia zu verleben.
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