Autor: xgo.de

Parga und die venezianische Festung

Ein Ausflug ins kleine Dorf Parga darf natürlich nicht fehlen. Der Name Parga hat wahrscheinlich seinen Ursprung im slawischen Wort „PARG“, welches „Hafen“ bedeutet. Von unserem Strand Valtos nehmen wir das Taxiboot (7,50€) und biegen nach zehn Minuten in die nahe südlich gelegene Bucht ein, die wir sonst nur über den naheliegender Hügel erreichen würden. Sehr Malerisch reihen sich die pastellfarbenen Häuschen rings um die türkisblau schimmernde Bucht. Wir wandeln entlang der Uferpromenade, vorbei an vielen Tavernen und Cafés und genießen ein leckeres Eis und griechischen Frozen Yoghurt und biegen in die verwinkelten Gassen der Altstadt ab, mit vielen kleinen süßen Läden. Langsam geht es in Serpentinen bergauf, die Bambini immer vorweg. Außer eine Katze kreuzt unseren Weg, dann reagieren die Bambini unterschiedlich. Filia1 zückt ihre Kamera, nähert sich dem Tier und fotografiert fleißig, während Filia2 sich an mein Hosenbein klammert und jammert: “Papa, ischhh hab Aaaangst”. Oben auf dem Berg thront die alte venezianische Festung, von der nur noch Ruinen übriggeblieben sind, aber der Aufstieg hat sich gelohnt – der Ausblick ist großartig. Die …

Parga Beach Hotel

Nach unserem zugegebenermaßen hektischen Offboarding von der Fähre stehen wir im leeren Hafen, werden wir kurz vom griechischen Zoll kontrolliert, ob wir das PLF (Passenger Locator Form) richtig ausgefüllt haben und ob dieses gültig ist. Ein kurzer Blick, ein nettes Lächeln und wir sind offiziell in Griechenland. Die Hafenstadt Igoumenitsa lassen wir links liegen und biegen gleich auf die leere Schnellstraße ab, die sich gleich in Richtung Berge schlängelt. Gut ausgebaute Straßen, kein Auto weit und breit und die erlaubten 130 km/h werden bei jedem Tunnel auf 80 reduziert. Nun ja, entschleunigend, obwohl unser neuer Q3 Sportback nach Freiheit ruft. Unser Ziel ist das malerische Parga, die lebendige Kleinstadt liegt am Ionischen Meer und gleicht ein wenig einem Küstenort an der italienischen Amalfiküste. Wir haben uns am langen Strand Valtos im Parga Beach Resort eingemietet. Innmitten von Oliven-, Zitronen-, oder Granatapfelbäumen, Gemüsepflanzen wie Tomaten, Kräutern und diversen Blumen oder Sträuchern liegt das 4-Sterne-Hotel idyllisch und die kleinen Bungalows lassen einen den Hotelcharakter schnell vergessen. Unser Bungalow ist hübsch eingerichtet, sauber und bietet viel Platz und …

Anek

Vor fünfzehn Monaten wollten wir das erste Mal unsere Reise nach Griechenland starten, dann kam Corona dazwischen und unsere Pläne für unsere Elternzeit und unseren Roadtrip änderten sich ungeplant. Nun stehen wir also im Hafen von Ancona und warten in der Schlange mit vielen anderen Autos und Wohnmobilen, hübsch und bunt aufgereiht wie eine Perlenkette. Die Blicke folgen dem Einweiser, der nach einer Logik, die sich uns noch nicht erschließt, einige Autos auf die Fähre lässt, uns aber nur zwischen zwei Spuren hin und her wechseln lässt. Den Check in haben wir schon rechtzeitig gemacht, dann in Ancona noch eine Kleinigkeit gegeben und waren dann rechtzeitig eine Stunde vor Abfahrt am Gate D16. Die Abfahrt 16:30 ist schon längst überschritten, wir bewegen uns kaum vom Fleck, Gott sei Dank kühlt uns die Klimaanlage, draußen zwischen den ganzen Autos auf dem grauen Beton wäre es nicht so angenehm zu warten. Die Mädels checken schließlich bei den Passagieren ein und beziehen schon mal unsere Kabine auf Deck 8. Zwei Hochbetten, ein großes blaues Bullauge, ein kleines Badezimmer, …

Ein Sommer an der italienischen Adria

Ein bisher unveröffentlichter Text aus 2016: Einige Exemplare habe ich geschenkt bekommen und unzählige Male den Klassiker von Jan Weiler „Maria, ihm schmeckt’s nicht“ gelesen. Vor kurzem dann das herrlich amüsante Buch „In der ersten Reihe sieht man Meer“ von Michael Kobr und Michael Klüpfel gehört. Über Italiener und Deutsche am Strand gibt es also schon herrlich amüsante Publikationen. Nun liege ich also selber am Strand an der Adria, in Caorle, auf meinen grün-gelb gestreiften Liege unter dem weißen Schatten spendenden Sonnenschirm. Da wo ich ja nie sein wollte. Zeit für einen Faktencheck. Kilometerweit stehen Strandliegen und Sonnenschirme in Reih und Glied, mal blau weiß, mal grün, mal orangegelb, mal rot. Der Strand ist aufgeteilt in kleine Parzellen, ca. 6 Quadratmeter stehen uns zu, für 2 Liegen und Schirm. Platz oder Anspruch für das Strandtuch dazwischen gibt es nicht, dafür sorgt schon Bademeister Banino Salvatore. Klein, untersetzt, 67 Jahre und stolz auf seine graue Haarpracht auf der Brust. Er sorgt hier im Abschnitt für Recht und Ordnung und weist die Plätze zu. Würde man nicht …

Die Gabelspiel-Box – Sterneküche für zu Hause

Das Covid-19 uns mal zu Gourmets werden lässt, hätten wir ja nicht gedacht. Wir essen gerne und gut, kochen jeden Tag frisch, nun probiere wir wieder was neues. Die Corona Krise schafft neue Konzepte. Nach dem wir vor zwei Wochen schon die Gourmetbox vom Tian probiert haben, probieren wir heute den Lieferservice des jungen Münchner Restaurants Gabelspiel – Sterne-Küche an unserem heimischen Herd. Die zwei Köpfe hinter dem Gabelspiel aus Giesing, Florian und Sabrina Berger, haben eine Gourmet-Box kreiert, bei der man für 75 Euro ein komplettes 3-Gänge-Menü bekommt, samt Brot und Butter, um den Appetit anzuregen. Das Menü wechselt wöchentlich, wir haben die letzte Box vor der Wiedereröffnung bestellt, denn ab 25. Mai dürfen Speiserestaurants in München wieder öffnen: 3 Gänge für 2 PersonenBrot und Butter ~ Stundenei Erbse, Chorizo und Joghurt ~ Rosa gebratenes Flank Serviettenknödel, Rüben und Jus ~ Sweets Zitronengras, Mango und Tapioka Schon bei der Lieferung gibt es genaue Instruktionen, in welcher Packung Vor-, Haupt- und Nachspeise zu finden sind, dazu gibt es eine Speisekarte mit Kochanleitung. Die einzelnen Gerichte sind …

Tian zuhause

Die Corona-Krise ermöglicht uns als Eltern neue Möglichkeiten, wir geniessen heute Sterne-Küche daheim. Ohne Babysitter sind abendliche Restaurantbesuche bei uns noch nicht möglich und auch wenn der Babysitter da ist, ist man nie sicher, ob der geplante Abend so klappen kann und die Kids mitspielen? Schon häufiger haben uns die kranken Mäuse den Abend verschieben lassen. Der Besuch eines Sternerestaurants kam daher noch nicht in Frage. Eine Handvoll Sternerestaurants in München bieten ein Menü für zuhause hat, wir entscheiden uns für das Tian, welches in München und Wien beheimatet ist und jeweils einen Michellin Stern errungen hat. Mit der Menübox aus dem vegetarischen Sternerestaurant erhält man ein 3-Gang-Menü plus Brot und Butter direkt nach Hause (Kostenpunkt 120€). Unser Menü im Mai besteht aus: Julius Brantner Sauerteigweckerl & aufgeschlagene TIAN Butter Vorspeise: Kohlrabi | Saubohne | Spargel & Nori Hauptgang: Agria Kartoffel | Lauch | Eiszapfen & Liebstöckel Dessert: Buttermilch Panna Cotta | Rhabarber & Erdbeer | Mandelstreusel Die Kids sind im Bett, ein kalter Wein steht bereit und wir starten in den Abend. Die Gerichte …

Bologna

Der Besuch in Bologna war definitiv nicht der Letzte. Auf unserem Weg von Rimini nach Venedig machen wir einen Stopp, damit wir in der auch la grassa („die Fette“) genannten Stadt zu Mittagessen können. Bekannt wurde Bologna wegen des gehaltvollen Essens, hier hat man das Gefühl mitten im Schlaraffenland zu sein.  Die Universitätsstadt zieht uns gleich in Ihren Bann, überall ein Trubel von Menschen, die in den Arkaden flanieren oder auf einen Espresso oder einen Snack im Freien die Herbstsonne geniessen. Die Arkaden sind echt ein Markenzeichen der Stadt, sie erstrecken sich über 38 km und wurden ursprünglich geschaffen, um der wachsenden Bevölkerung der Stadt gerecht zu werden. Der Bau der Arkaden ermöglichte es, die oberen Stockwerke auszubauen und so neuen Wohnraum zu schaffen, ohne den Handel und den Durchgangsbetrieb zu stark zu beeinträchtigen. Als Zentrum der Stadt gilt die Piazza Maggiore mit dem Neptunbrunnen und der Basilika San Petronio. Die mächtige gotische Kirche ist die fünftgrößte der Welt; das Mittelschiff ist 40 m hoch und 20 m breit. Ursprünglich als größte Kirche der Christenheit geplant, wurde …

San Marino

In Europa gibt es nur wenige Länder, die ich noch nicht bereist habe, San Marino war eines davon. Auf unserem Rückweg aus Apulien machen wir in Rimini einen Stopp, von dort ist es keine halbe Stunde in die vermutlich älteste bestehende Republik der Welt. Die Republik San Marino, italienisch Repubblica di San Marino, trägt den Beiname La Serenissima ‚die Allerdurchlauchteste‘) und die Gründung geht angeblich bis auf das Jahr 301 zurück. Spannend, daß die Republik es in all den Jahrhunderten geschafft hat gegen die Invasoren eigenständig zu bleiben.  Schon von weiten sieht man die Enklave, die vollständig von Italien umgeben ist, auf dem nahen Hügeln tronen. Wir wollen auf den Felskamm des zum UNESCO-Welterbe gehörenden Monte Titano und die drei Festungen Guaita, Cesta und Montale besuchen.  Mit der Seilbahn geht es in wenigen Minuten in die Höhe zum Borgo Maggiore, vor dort wandeln wir durch die engen Gassen und besuchen die Festungen. Das Wetter spielt auch mit, 24 Grad, ein leichter, aber kalter Wind und die Sonne schaut auch regelmäßig hervor. Zu Mittag geniessen wir …

Gargano

Wir starten durch zum Gargano, ein nördliches Vorgebirge Apuliens an der Ostküste Italiens, der auch als der Sporn des italienischen Stiefels bezeichnet wird und tanken noch mal voll, bevor wir die Halbinsel betreten. Ein schlauer Entschluss, über zehn Cent pro Liter kostet der Treibstoff in Gargano mehr.  Wir quartieren uns im ehemaligen Fischerdorf Vieste ein, welches auf einer Felsspitze thront und  bekannt für seinen alten typisch mittelalterlich Ortskern ist. Vor den Toren des Stadtzentrumslockt der 3km lange fein goldige Sandstrand von Pizzomunno südlich von Vieste gelegen. Über Booking.com haben wir uns nach Ferienwohnungen und -häusern umgeschaut, vieles ist um die Jahreszeit Anfang Oktober schon nicht mehr verfügbar – einfach bereits winterfest. Eine Ferienwohnung direkt in Strandnähe und mit Meerblick sagte uns zu, ein direkter Anruf beim Besitzer und wir konnten die Zweizimmer-Ferienwohnung für 50 € die Nacht mieten. Wir werden herzlich empfangen und stellen fest, daß die Wohnung zu einer Ferienanlage gehört, aber neben uns gibt es nur noch ein anderes Paar, welches den Spätsommer hier ausklingen läßt. Ruhe pur, aber alles da, sogar nen Spielplatz und ne Waschmaschine.  Die …

Castel del Monte

Wir besuchen das nächste UNESCO Weltkulturerbe, das Castel del Monte (ursprünglich castrum Sancta Maria de Monte), eine Burg, die wie eine steinerne Krone auf einem Hügel in 540 Meter Höhe in der westlichen Murge-Hochebene in Apulien thront.  Das imposante Bauwerk aus der Zeit des Stauferkaisers Friedrich II., der nicht nur Deutscher König, römischer Kaiser, König von Jerusalem war, sondern auch schon als 3-Jähriger in Palermo zum König über Sizilien gekrönt wurde, wurde von 1240 bis um 1250 errichtet, wahrscheinlich aber nie ganz vollendet.  Von welcher Seite man sich Castel del Monte auch nähert, der mächtige vollkommen systemetrische, achteckige Bau mit einen Kranz von ebenfalls achteckigen Türmen erscheint immer gleich. Wir gehen den offiziellen Weg und sind dankbar, daß wir in der Nebensaison da sind, so können wir bis zum Ende der Strasse fahren und dann elegant parkieren.  Von außen wirklich imposant und beeindruckend, der Architekt mußte über bemerkenswerte mathematische Kenntnisse verfügt haben. Die Innenräume sind hingegen kahl und kalt, liegt daran, dass die ursprüngliche Marmorverkleidung der Wände und die gesamte Inneneinrichtung im 16. Jahrhundert entfernt wurde. Rätselhaft …