Monate: Februar 2007

Fazit

Tag 32 – Heute steht also der Rueckflug auf dem Programm, Zeit ein Fazit zu ziehen. Eigentlich hab ich das gestern Abend schon im „Las Vacas Gordas“ gemacht, der Name (die fetten Kuehe) ist Programm, der Fleischtempel war nochmal die Kroenung, dazu der Wein und die Palmitos, yummy, ohhh ich schweife ab. Kulinarisch war diese Reise jedenfalls wieder ein Genuß, wie werde ich nur die naechsten Wochen ueberstehen? Viel gesehen habe ich auch, einmal komplett Patagonien durchquert, Feuerland und die Magellanstrasse besucht, Pinguine, Seeloewen und Seeelepfanten, Delphine, Guanocos, etc. getroffen, die schoenen Nationalparks von Chile & Argentinien per Trekking durchquert, den Villarrica erklommen und die Staedte Buenos Aires und Santiago erkundschaftet. Ueber vier Wochen Abwechslung, dabei viele nette Leute getroffen, viele gemeinsame Aktivitäten gemacht und viel Zeit im Bus verbracht, ich glaube ich kenne nun alle Klassen. Außerdem fast immer frueher aufgestanden als ich es außerhalb der Ferien mache. Vielleicht sollte ich das in Zukunft auch machen? Kurzum ich bin richtig gut erholt und freue mich schon auf den naechsten Trip. Hab jetzt auf dem …

Santiago

Tag 31 – Morgens um acht setzt mich der Salon de Cama Bus von Turbus am Terminal in Santiago ab. Die Investition in den teureren Luxusschlafbus hat sich wieder mal gelohnt. Ausgeschlafen kann ich mir heute Santiago von oben bis unten anschauen. Zuerst aber lass ich mein Gepaeck im Hostel, auf dem Weg dorthin verpeile ich leider, daß es zwei Universidades gibt, einmal die von Santiago und die von Chile. Beide haben eigene Ubahn-Haltestellen und liegen auf der gleichen Linie nur zwei Stationen voneinander entfernt. Naja, dann doch mit den ganzen Pendlern in die Metro quetschen, die andere Richtung war so schoen leer. Ich starte auf der Moneda und komme beim Plaza de la Constitucion an, hier startet gerade eine Militaerparade, die sich aus dem Regierungspalast „Palacio de la Moneda“ dann auf durch den morgendlichen Strassenverkehr macht, leider bekomme ich nicht raus, um was es sich handelt, waere schon interessant, muß irgendwas besonderes sein, da ueberall Militaer in unterschiedlichen Ausgehuniformen steht. Weiter geht’s durch die Altstadt entlang der Fussgaengerzone Paseo Ahumada, die einzige Fussgaengerzone, die …

Canopy

Ein neuer Trend ist das sogenannte „Canopy“, bei dem die Teilnehmer gesichert an Seilen durch die Baumkronen rauschen. Ursprünglich war das eigentlich gar keine Freizeitaktivität. Dazu kam es rein zufällig. Biologiestudenten, die die Baumkronenforschung (engl.: canopy research) betrieben, kamen irgendwann auf die Idee, dass man dies doch auch Touristen anbieten könnte. Also, um Baumkronenforschung zu betreiben, brauchten die Wissenschaftler Möglichkeiten, um von Baum zu Baum zu kommen. Unter anderem bauten sie dazu in den Bäumen Plattformen, die sie durch Stahlseile miteinander verbanden, um sich an Klettergeschirren mit Rollen in die Seile einzuhängen und so auf dem schnellsten Weg in die nächste Baumkrone zu sausen. Nun machen das in erster Linie Touristen. Zuerst wird man mit Klettergeschirren, Helm, Handschuhen und Ledermanschette zum Bremsen ausgestattet und dann geht es auch schon los, den 3,5 km langen Parcour zu meistern. Zum Ueben gibt es erstmal nur zwei ca. 50m lange Strecken, dann aber kommt gleich schon der Knaller, 1.000m geht es ueber einen 120m hohen Abgrund. Bei Geschwindigkeiten von 30-70 km/h bleibt wenig Zeit die Vulkane Lanin, Quetrupillan, Colmillo del …

Termas Los Pozones

Tag 28 – Nach dem Trip auf den Vulkan Villarrica, stand danach ein wenig Wellness auf dem Programm. In der Naehe von Pucón gibt es mehrere heisse Quellen, in denen man es sich gut gehen lassen kann. Ich entscheide mich fuer die wohl natuerlichste: Die Termas Los Pozones. In mehreren mit grossen Feldsteinen eingefuegten Becken mit 35-40 Grad C. heissen Wasser kann man sehr schoen entspannen und dann ggf. zur Abkuehlung in den eiskalten Fluss oder die nahen gespeisten Duschen springen. Abends ist es hier besonders nett, der Mond scheint und die Sterne strahlen vom Himmel…

Volcan Villarrica

Tag 28 – Die Kroenung kommt wie immer zum Schluß, als Schlußhighlight hab ich mir die Besteigung des Vulkanes Villarrica vorgenommen, schon von weiten thront der schneebedeckte Vulkankegel majestaetisch ueber dem Ort Pucón. Gestern abend haben wir schon unsere Ausruestung getestet bei unserer Expeditionsagentur in der Av. O`Higgens. Hier wird auf alles geachtet, keiner soll mit einer mangelnden Ausruestung den Vulkan erklimmen, also bekommen wir von Bergsteigerstiefel, ueber Steigeisen, Goretex-Jacken und Hosen zu Handschuhen alles gestellt. Damit fuehlt man sich gut aufgehoben, die 2.840m erklettern zu koennen. Hat der Vulkan eine Mütze – gibt es eine Pfütze, hat er einen Hut – bleibt das Wetter gut. so sagt eine (Deutsch)-Chilenische Wetterregel, heute morgen (Treffpunkt war um 7.00 Uhr) ist der Himmel zwar schon teilweise blau, trotzdem gibt es noch viele Wolken am Himmel und die Krone des Villarricas kann man dank der vielen Wolken nicht entdecken. Ich koennte jetzt jedenfalls keine Wetterprognose abgeben. Unser Guide ist zwar guter Hoffnung, laesst uns aber die Wahl, ob wir aufsteigen wollen oder nicht? Alle sind einverstanden und so …

Pucón

Tag 27 – Die restlichen Tage in Chile will ich mich mal nicht so stressen und entscheide mich diese in Pucón zu verbringen. Dieser kleine Ort liegt extrem schoen, in Front des Vulkanes Villarica und des gleichnamigen Sees. Drei Tage nochmal entspannen, bevor es dann Sonntagnacht nach Santiago geht. Noch in Valdivia treffe ich Nutan aus L.A. Und wir entscheiden uns gemeinsam nach Pucón zu fahren. Es gibt sogar ein HI Hostel (Refugio Pensinsula), welches sehr schoen, ein wenig abseits, aber in unmittelbarer Naehe zum See gelegen ist. Erstmal aber checken wir die moeglichen Angebote, morgen wollen wir schließlich den Vulkan besteigen, sowas muß natuerlich gut geplant sein, da wir auch nicht ueber die noetige Ausruestung verfuegen. Nach einiger Zeit ist alles organisiert und wir werden das Projekt morgen starten…

Valdivia

Tag 26 – Na wunderbar, kaum in Osorno angekommen, konnte ich schon den naechsten Bus nach Valdivia (2.000 C$, ca. 3€) nehmen. Seitdem wir die Anden ueberquert haben, weißt auch nichts mehr auf Patagonien hin, die manchmal triste und eintoenige Steppe, ist einer landwirtschaftlich gepraegten Landschaft gewichen. Ueberall Felder und Wiesen, Kuehe und Schaafe, ganz ungewohnt. Der Empfang in Valdivia ist super herzlich, ich hatte aus Bariloche morgens eine Email geschrieben, ob man mir bitte ein Bett reservieren koennte, als ich dann klingel, toent es schon von oben, „Christian, Christian“. Bin zugegebenermaßen ein wenig ueberascht, Tomas oeffnet und meint, es haette sich nur, um mich handeln koennen, da ich das letzte Bett bekommen habe, na bestens. Spaeter stellt sich raus, daß das Hostel Aires Buenos eigentlich ueberbucht ist, aber dafuer bekomme ich Zweibettzimmer fuer den selben Preis. Noch besser. Lena hatte mir das kleine Hafenstaedtchen empfohlen, wenn man mal ausspannen moechte, sie hatte Recht, es hat sich gelohnt, vor allem der Mercado Fluvial, der am Fluß liegende Markt ist bekannt fuer die Fischvielfalt und die …

Bankaccount invalid

Tag 26 – Wenn man nachdem man einen Psychthriller wie „Der Patient“ gelesen hat, an mehreren Bankautomaten mit allen verfuegbaren Karten und Pins probiert Geld zu ziehen und dies immer erfolglos ist, kommt man schon ganz schoen ins Schwitzen, vor allem, da ich kaum noch chil. Pesos habe und die argentinischen Pesos schon getauscht sind. Schon bloed immer „Bankaccount invalid“ lesen zu muessen. Aber irgendwann klappt es doch und ich bin wieder back in Business, muß also weder hungern, noch die Euroreserve anbrechen.

Chile

Tag 26 – Es wird nun leider Zeit Argentinien zu verlassen und mich weiter Richtung Santiago zu machen, mal wieder nehme ich den Bus, diesmal ist mein Zielort Osorno, eigentlich waere es Valdivia gewesen, aber dorthin bekomme ich keine Verbindung. Osorno liegt halbwegs auf dem Weg, von dort muß ich mich weiterdurchschlagen. Ueber die Grenzangelegenheiten habe ich ja schon mal geschrieben, heute mal wieder so eine Episode. Wir erreichen die argentische Grenzseite und muessen aussteigen, mein erster Weg war mal gleich das Klo, so eine willkommende Gelegenheit laesst man nicht verstreichen. Diese kleine Pause haette ich mal nicht machen sollen, da sie den ganzen Ablauf durcheinanderbrachte. Mein Busfahrer kam mir schon wildgestikulierend, meinen Vornamen rufend entgegen, als ich von der Toilette zurueckschlappte. Wo ich denn waere, die Polizei wuerde schon warten. Noch ein wenig muede vom vorangegangen Nickerchen, kapierte ich erst nach und nach was er wollte. Jeder im Bus hat eine Nummer und man sollte sich in einer Reihe anstellen, damit die Polizei alle Passagiere nach und nach abhaken konnte. Pech fuer die anderen, …

Kill Bill

Tag 25 – Nach dem Reitausflug haben wir dann abends unser gemeinsames Abschiedsessen von unserem Team genossen, unsere Wege werden sich morgen trennen. Bei mir geht es Richtung Norden, bei den anderen auf die Insel Chiloe. Selbstverstaendlich mußten wir den letzten Abend in einer Parillia ausklingen lassen, einem dieser klassischen Beeftemples. Die Maedels wollten mich nach dem Verlust von Mole nicht so einfach alleine weitereisen lassen und haben Ersatz rekrutiert. Da ist er nun mein neuer Begleiter: Kill Bill. Wahrlich nicht so zierlich und huebsch wie Mole, aber trotzdem floeßt er als mein Schutzengel den anderen genuegend Respekt ein. Fragt sich nur noch, warum er Kill Bill heißt? Ganz einfach auf den Trekkingtouren war unsere Motivationsmelodie und das Erkennungszeichen immer der Ohrwurm von Kill Bill…