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Aceto Balsamico Tradizionale di Modena

Am nächsten Morgen startet unsere Foodie Tour, Enrico bringt uns zu einer Acetaia, so heißen die Essigfabriken in Italien. Naja, richtige Fabriken sind es ja nicht, sondern meistens kleine Familienbetriebe. Uns empfangen Vater und Tochter Pagani und weisen uns in die Essigkunde ein.

Der Betrieb besteht seit knapp 40 Jahren erst und stellt besten Aceto Balsamico Tradizionale di Modena her. Ganz schön langer Titel, aber nur so heißt der echte Balsamicessig aus Modena und Umgebung. Nicht zu vergleichen mit dem Aceto Balsamico di Modena aus dem Supermarkt.

Der traditionelle Balsamicoessig oder auch gerne das schwarze Gold genannt wird aus Traubenmost hergestellt wird, im Gegensatz zum Supermarkt-Aceto, der nur aus Weinessig hergestellt wird. Die Trauben für den Balsamico-Essig stammen von den Reben der Lambrusco- und Trebbianostöcke. Der Most wird bei ziemlich niedriger Temperatur über offener Flamme 4 Tage eingekocht, bis mindestens die Hälfte der ursprünglichen Flüssigkeit verkocht und ein Sirup entstanden ist, der schon jetzt dicker ist als der angebliche „Aceto Balsamico“ aus dem Supermarkt. Nach einer Filterung wird diesem Sirup mindestens zehn Jahre alter Balsamessig und 10 % frischer Wein zugefügt. Diese Flüssigkeit kommt in das erste, große Holzfass.

Der Traubenmost

Anschließend wird das Erzeugnis jeweils über mehrere Jahre in verschiedenen Holzfässern gelagert und der Essig wird durch Verdunstung des Wassers im Holzfass konzentrierter. Je älter der Essig, desto dickflüssiger wird er. Die verschiedenen Holzarten und die Fermentation verleihen dem Balsamico seinen eigentümlichen Geschmack und seine Farbe. Die Reihenfolge der Holzarten (Eiche, Edelkastanie, Vogel-Kirsche, Esche und Maulbeere) spielt dabei eine wichtige Rolle und gibt dem Essig zusätzliche Aromen. Alle Fässer sind offen und mit Tüchern bedeckt, damit stets Luft in den Fässern bleibt.

Aceto in unterschiedlich großen Fässern mit Abdeckung zum Atmen

Die Fässer werden traditionell auf den Dachböden der alten Häuser gelagert und dabei starken Temperaturschwankungen ausgesetzt: Die große Hitze im Sommer sorgt für die weitere Reduzierung, und die Kälte im Winter fallen Trübstoffe aus. Die Fenster sind stets geöffnet, so dass die frische Luft vom Secchio durch die Räume wehen kann und die Verdunstung angeregt wird.

Jedes Jahr wird dem jüngeren ein Anteil des älteren Essigs hinzugefügt. Aufgrund dieser Rezirkulierung und der jahrelangen Eindickung bleibt am Ende nur noch eine relativ kleine Menge (je länger die Lagerungsdauer, desto kleiner die Menge) übrig. Dadurch braucht man immer kleinere Fässer, die übrigens Batteria genannt werden. So entsteht der Essig über viele, viele Jahre aus einer Mischung der unterschiedlichen Jahrgänge. Das ist ein Grund, warum kein Alter auf den Essigflaschen stehen darf.

Batteria

Wir probieren uns durch und freuen uns ein kleines Sortiment demnächst auch in unserer Küche stehen zu haben.

Der jüngste und günstigeste Aceto

Emilia-Romagna

Es geht mal wieder in die Emilia-Romagna, die nicht nur durch die idyllische Hügellandschaften, schönen Strände sondern vielmehr durch die leckere Kulinarik überzeugt. Wir besuchen unsere guten Freunde Enrico und Anna, die uns herzlichst empfangen und mit uns eine kulinarische Reise unternehmen.

Nicht umsonst ist die Emilia Romagna für ihre weltbekannten kulinarischen Spezialitäten bekannt, wie Ragù alla bolognese, Prosciutto di Parma, Aceto Balsamico Tradizionale di Modena oder Parmigiano Reggiano.

Enrico und Anna sind beide zwei Foodies, lieben leckeres und gutes Essen und bilden sich gerade zum Sommelier aus. Da sind wir natürlich richtig. Das Fleisch ist schon seit Stunden im Ofen und der Wein ist kalt gestellt. Uns erwartet ein niedergegartes und dann kurz angegrilltes wunderbar leckeres Tomahawk Steak und dazu noch herrlicher Amarone. Yummy

Morgen gehts auf Foodie Tour, wir besuchen eine Acetaia und den Parmigiano Reggiano.

Siena

Das erste Mal in Siena war ich mit Amore vor genau 12 Jahren. Wir mussten tatsächlich in den alten Emails nachschauen, wann wir hier gewesen sind. Das letzte Mal mit Ulrike und Bernd, als wir mit Ryanair einen Kurztrip für 12 Euro Hin- und Rückflug in die Toskana gemacht hatten. Allerdings sind meine Erinnerungen nicht mehr allzu gut daran, schliesslich plagten mich so starke Zahnschmerzen, daß ich später eine Wurzelbehandlung über mich ergehen lassen musste.

Torre del Mangia

Wir sind heute auf dem Weg von der Maremma in der Toskana in Richtung Emilia Romagna und auf unserem Weg in den Norden liegt Siena perfekt auf dem Weg. Perfekt um einen Stop für einen schnellen Lunch in der wunderschönen toskanischen Stadt zu machen. Die Parkplatzsuche gestaltet sich ein wenig schwierig, mit unserer Dachbox sind wir einfach zu hoch für das Parkhaus und viele Parkplätze schon belegt.

Gasse

Schliesslich werden wir fündig und beschliessen die Stadt zu erkunden. Mir kommt ehrlicherweise wenig bekannt vor, meine damaligen Zahnschmerzen haben wohl vieles ausgeblendet. Als wir schliesslich am zentralen Platz Piazza del Campo stehen, macht es dann doch Klick und ich erinnere mich an unseren damaligen Ausflug.

Piazza del Campo

Der Platz ist bekannt für den Palio di Siena, ein Pferderennen, welches hier seit dem Mittelalter zweimal jährlich ausgetragen wird. Wir nehmen Platz und nehmen ein schnelles Mittagessen, besuchen kurz den Dom und schlendern beim verdienten Gelato durch die Gassen zurück zum Auto. Ein kurzer Ausflug eben.

Il Duomo

Maremma

Unser nächstes Ziel ist die wilde Seite der Toskana, die „Maremma“, was soviel wie „(Land) am Meer“, also Uferregion bedeutet und wo wir einen Teil der italienischen Familie besuchen.

Von unserem Urlaubsort in Griechenland sind wir gestern wieder nach Igoumenitsa gefahren, wo wir abends noch herrlich am Strand zu Abendbrot gegessen hatten und dann um Mitternacht die Fähre nach Ancona genommen haben. Die griechische Fährgesellschaft war mal wieder nicht pünktlich und wir kommen mit 2,5 Stunden Verspätung in Ancona an. Ein wenig ärgerlich, schliesslich wollen wir heute noch quer von der adriatischen Küste noch zur Mittelmeerküste fahren.

Leider keine einzige Autobahn weit und breit, zweispurige Schnellstrassen sind der schnellste Weg zum Weiterkommen. Leider ist es schon dunkel als wir die Toskana durchkreuzen, das bekannte Bild von der malerischen Toskana müssen wir uns denken. Das letzte Stück (1,5h) ist einspurig und mehr als hügelig und voller Serpentinen. Das Fernlicht bleibt kontinuierlich als und obwohl uns kaum jemand begegnet, außer den wilden Tieren wie Füchsen, Mardern oder Rehen, kommen wir kaum voran.

Buddha and the sun

Schliesslich hört die befestigte Strasse auf. Es ist Neumond, man sieht nicht wirklich weit und wir fahren in ein dunkles Loch, nur die Scheinwerfer zeigen den Weg. Plötzlich lautes Kläffen von mehreren Hunden, dann erfassen die Scheinwerfer eine riesige Schafsherde, die neben steht.

Fiorentina

Dann sind wir am Ziel, das wunderschöne Podere (Landgut) von Ivan und Luica, die wir endlich wieder besuchen. Die beiden haben sich hier zur Ruhe gesetzt und geniessen umgeben von Olivenhainen und Weinbergen die Ruhe und Entspannung. Nicht nur die beiden und der Freund Mirco begrüßen uns herzlich, sondern auch die vier aufgeregten Hunde. Ein lustiges Wiedersehen, welches wir auf der Terrasse gleich mit einem köstlichen Begrüßungswein begiessen – ein wenig länger als geplant – bis halb drei Uhr nachts.

Am nächsten Morgen wird uns dann erst bewußt, an welch wunderbaren Ort wir uns gerade befinden. Nicht nur das Anwesen, ein ehemals bäuerliches Gehöft aus dem 18. Jh., welches sorgfältig restauriert wurde, ist wunderschön, sondern auch der herrliche Ausblick über die sanften Hügel, Weinberge, Olivenhaine, Schaf- und Rinderherden, kleineren Dörfern am Horizont bis hin zum Mittelmeer und der Insel Elba.

Fiorentina in the making

Der nächste Nachbar ist weit entfernt und es ist ein Ort der absoluten Ruhe. Wir geniessen ein Bad im Pool, die Ruhe, viele Gespräche und ein leckeres Abendessen mit einem riesigen Stück Fiorentina. Schade, daß wir nur zwei Nächte bleiben können, aber wir kommen wieder.

Ikos Olivia

Zum Ende unseres Griechenlandtrips gönnen wir uns noch fünf Tage Luxus. Uns wurde das 5 Sterne Luxusresort Ikos Olivia empfohlen, welches 2021 zur Nummer 1 der 25 besten All-Inclusive-Resorts der Welt von TripAdvisor gekrönt wurde. Zum vierten Mal in Folge unter den Top3. Mein ehemaliger Kollege Michi war schon hier und schwärmte immer in höchsten Tönen. Also dann probieren wir es mal aus.

Mittags im Ouzo Restaurant am Strand

Als ehemaliger Gast (mehrmals als Teenager) aber auch Animateur kenne ich Ferienclubs und Allinclusive Anlagen zur Genüge und bin wahrlich nicht der größte Fan klassischer All Inclusive Hotels, in denen Plastikbecher, Trinkgelage, schmierige Zapfanlagen, Restaurants mit Kantinen-Flair und mittelmäßigen Buffets eher die Regel als die Ausnahme darstellen. Ikos geht einen anderen Weg, hier gibt es ein Fünf-Sterne-Niveau unter dem Motto “Infinite Lifestyle”. Dazu gehören unter anderem à la carte-Menüs, die von Sterne-Köchen kreiert werden und 300 lokale und internationale Weine stehen bereit. Von der eigenen Minibar, über köstliches Essen, bis hin zu jedem Getränk verschiedenster Marken: Alles ist im Pauschalpreis komplett inbegriffen.

Desert

Dank Michis Empfehlung haben wir schon für jeden Abend in einem der vier A-la-Carte-Restaurants reserviert, spontan was zu bekommen ist fast unmöglich und wir genießen die griechische, italienische, französische oder die asiatische Küche, deren Speisen von Michelin Sterneköchen kreiert wurden. Auch das Buffetrestaurant wartet mit einer Auswahl an mediterranen qualitativ hochwertigen Köstlichkeiten auf.

Hauptgebäude und Mainpool

Das graue Hauptgebäude des Resorts wird vermutlich keinen Architekturpreis gewinnen, doch das ist eher nebensächlich, wir haben eine Juniorsuite mit Panorama Meerblick gebucht und haben ausreichend Platz. Auch wenn das Hauptgebäude eher ein Klotz ist, zeigt sich der wahre Charme im weitläufigen Areal. Ein Netz an Wegen schlängelt sich durch die üppig-grüne Gartenanlage mit vielen alten Olivenbäumen, der Duft von Blumen wie Lavendel und Pinien liegt in der Luft.

Der Park

Der Check Inn ist nicht so einfach, erstmal müssen wir die Schranke und den Wachmann und überwinden, der bereits im Auto in unsere Temperatur misst, dann parken wir kurz und entladen und werden gleich mit dem Golfcar zum Doktor gebracht, der sofort einen Schnelltest durchführt. Das Ergebnis wird uns auch offiziell per Email mitgeteilt. Man liegt sehr viel Wert auf COVID Sicherheit. Wir sind negativ und dürfen uns nun ohne Maske auf dem Gelände aufhalten und dann geht’s an die Rezeption. Ehrlicherweise anfangs etwas befremdlich, aber da ja aus unterschiedlichsten Regionen die Gäste kommen nicht verkehrt.

Es gibt unzählige elegant gestaltete Poolanlagen, unser Lieblings ist der Beachpool mit drei großen Becken. Zwei sind alleine ein Paradies für die Bambini, da beheizt, 40cm tief und mit unzähligen Wasserspielen und -spielzeug sogar mit eigener Rutsche. Die Mädels sind fast gar nicht aus dem Wasser zu bekommen und der nahe Strand kann nur mit größter Überzeugung besucht werden, ist ehrlicherweise auch nicht so schön wie die, die wir auf Sithonia schon besucht haben.

Der Strand

Das Personal ist wirklich sehr freundlich, gut geschult, hilfsbereit und liest einen jeden Wunsch von den Lippen ab. Der große Nachteil ist, dass man bei den ganzen Angeboten egal ob sportlich (wir machen Aquafit, Kayak oder Trettbootfahren), kulinarisch oder kulturell (dank der vielen Livemusik und abendlichen Shows) das Resort nicht mehr verlassen möchte. Gott sei Dank haben wir unseren Abenteuer und Entdecker Drang schon vorher gestillt, so konzentrieren wir uns auf den Aufenthalt und genießen.

Beach Pool

Das gesamte Resort umgibt eine gelungene Mischung aus subtiler Eleganz und mediterraner Wohlfühl-Atmosphäre und das Ikos Olivia setzt im Bereich der All Inclusive Hotellerie definitiv Maßstäbe! Kann man also mal machen…

Einmal um Sithonia

Heute sind wir Abenteurer und Entdecker, wir wollen die Halbinsel Sithonia erkunden und nehmen die gut ausgebaute Ringstrasse, die rund um das bergige und weitgehend unbesiedelte Innere der Sithonia verläuft.

Beim Bäcker kaufen wir Frühstück und Cappuccini und fahren zum ersten Strand für heute: Trani Ammouda. Ganz allein am Strand genießen wir unser Frühstück und die Wärme der Sonne. Auf der Suche nach eindrucksvollen Ausblicken auf schöne Buchten und das kristallklare, türkis-grün schimmernde Meer folgen wir der kurvenreichen Ringstrasse mit ihren vielen Steigungen, vorbei an steil zum Meer hinabfallenden Felswänden und Pinenwäldern.

Fava Beach

Das nächste Ziel ist Vourvourou, geprägt von Lagunen, kleinen Inselchen und sandigen Landzungen. Wir verlassen die Ringstraße und fahren langsam Richtung Meer und stoppen am Fava Beach. Ein sehr schöner Strand mit flach abfallendem Ufer ins türkise Wasser und wir sind fast allein. Zwar sind wir ohne Sonnenschirm unterwegs, aber unser Strandzelt bietet genügend Schatten für den Mittagsschlaf von Filia2.

Unser Strand – bis mittags noch leer

Der Strand ist nun gut gefüllt und nicht mehr so idyllisch als wir ihn morgens alleine für uns hatten. Wir steigen zurück in unserem Audi, weiter Richtung Süden. Nun auf der Suche nach dem Portokali Beach (Orange Beach), den wohl berühmtesten Strand auf der Sithonia. Gar nicht so einfach den Weg zu finden, zwischen den Nadelwäldern geht ein Sandweg ab, ein kleines Holzschild weist den Weg. Gut dass wir mit dem Q3 und den 20 Zoll Reifen unterwegs sind, da macht die Erkundung richtig Spaß.

Portokali Beach

Ein wunderschöner Strand erwartet uns, nur leider nicht sehr groß. Zwischen Felsen und Sanddünen gibt es hier wieder glasklares türkises Wasser und einen guten Einstieg ins Meer. Wir hatten gehofft die kleine Taverne, über die wir in einem Podcast gehört hatten, wäre noch da, leider ist das nicht der Fall. Wir haben Hunger und daher bleiben wir nur kurz.

Portokali Beach

Von hier – also der Ostküste aus – hat man stets einen guten Blick auf die Mönchsrepublik Athos, die größtenteils nur männlichen Pilgern Zutritt gewährt. Den Berg Athos kann man bei klarer Sicht dennoch wunderbar aus der Ferne bestaunen.

Berg Athos

Je weiter wir in den Süden kommen, umso weniger touristisch wird es. Amore hat uns eine Taverne im Naturhafen von Porto Koufo rausgesucht, die Bucht ist nahezu vollständig von grünen Hügeln eingerahmt. Dadurch schwappt kaum eine Welle herein, das Wasser ist ruhig und man merkt nicht dass man am Meer wäre. Allerdings haben auch große bunte Quallen den Hafen entdeckt und lassen sich im Wasser treiben. An der Hafenpromenade werben drei Tavernen um Kundschaft und es riecht überall wunderbar nach leckerem Essen. Wir kehren ein und lassen es uns schmecken.

Frisch gestärkt und nach einem kurzen Besuch des nahen Spielplatzes bewegen wir uns wieder Richtung Norden. Natürlich nicht ohne einen letzten Stopp: Toroni ist besonders bekannt für seinen goldgelben Sandstrand. Wobei der Sand nicht fein, sondern grobkörniger ist, aber trotzdem rund und nicht kantig.

Blick auf Kassandra

In der Monte Cristo Beach Bar geniessen wir die goldene Stunde, bei einem Sundowner und kleinem Snack springen wir ins warme Wasser (25 Grad), lassen uns von der warmen Sonne trocken, hören der Chillmusik der Beachbar zu und blicken auf den roten Sonnenuntergang über der Halbinsel Kassandra. Im Dunkeln kehren wir dann nach Hause zurück, viel erlebt haben wir heute bei unserem Trip und fallen schnell in einen tiefen Schlaf.

Beach bar

Urlaubslektüre

Endlich hab ich mal wieder Zeit zum Lesen gehabt und wieder gemerkt, dass ich einfach zu wenig lese…

  • Die Akte Adenauer (Ralf Langroth)
  • Kein Espresso für Commissario Luciani (Claudio Paglieri)
  • Das Mädchen aus Brooklyn (Guillaume Musso)
  • Building better business using the Lego Serious Play Method (Kristiansen / Rasmussen)
  • Todesurteil (Andreas Gruber)
  • Der Sommer deines Todes (Kate Pepper)

Chalkidiki

Unser nächstes Reiseziel ist die griechische Halbinsel Chalkidiki mit ihren drei Fingern und je nachdem, auf welchem Finger der Halbinsel man sich befindet, kann man in der Ferne den anderen Finger sehen und vielleicht sogar den 2.000m hohen Berg Athos.

Wir starten auf dem zweiten Finger: Sithonia. In Nikiti haben wir bei Angeliki ein schönes Maisonette Apartment am Strand gebucht, mit großer Terrasse, direktem Meerblick sowie nächtlichen Meeresrauschen und 10m vom Strand entfernt – übrigens mit eigenen Liegen. Hier kann man den Sonnenuntergang von der Küste der Halbinsel Kassandras bis hin zur Spitze des Berges Olymp genießen.

Sonnenuntergang von der Terrasse

Angeliki begrüßt und empfängt uns herzlich und zeigt uns unsere Unterkunft für die nächsten fünf Nächte. Gerade ist ihre italienische Familie aus Triest zu Besuch und es herrscht ein buntes italienisches Treiben. Unsere Bambini freunden sich gleich mit den italienischen Kids an, spielen wild im Garten und suchen die kleinen Babykätzchen, Filia1 immer mit der Kamera in der Hand, um die Katzen zu fotografieren.

Die Taverne Arsanas liegt direkt neben uns und zweimal genießen wir unterschiedliche griechische Gerichte direkt auf dem Strand und trinken gutem Wein. Besonders lecker waren die Ceviche, Dakos, Salate oder die frittierten Calamari.

Dinner at the beach

Der Wein hat uns besonders gut gefallen und am einzigen Regentag, an dem Papa arbeiten und an einem virtuellen Workshop teilnimmt (perfektes Timing), nutzen die drei Mädels die Chance und fahren durch den griechischen Regen in die Weinberge.

Der Regen prasselt heftig auf die Windschutzscheibe und die Scheibenwischer passen sich dem Regen automatisch an. Ganz ungewohnt für Amore, unser alter Golf hatte diesen Luxus nicht. Auf und ab gehts Richtung Weingut, dort angekommen nimmt sich der Winzer Zeit und stellt seine kleine und feine Weinkollektion vor. Obwohl wir nur Weißwein wollten, schenkt er uns je eine Flasche Rosé und Rotwein zum probieren.

Akrathos Wein

Übrigens nicht die einzige kulinarische Spezialität, Olivenöl gehört natürlich auch dazu und es wohnen hier viele unzählige Bienenvölker, die überall am Wegesrand in bunten Holzkästen wohnen und den kräftig schmeckenden Pinienhonig produzieren.

Bienenhäuser

Metéora

Unser nächstes Ziel ist ein UNESCO Weltkulturerbe, die Klöster von Meteora, die zwischen Himmel und Erde auf mächtigen dunklen Felsen thronen und wirklich spektakulär und atemberaubend sind. 
Über zwei Stunden sind wir von der Höhle in Perama durchs die Berge gefahren, eigentlich nur 100km Strecke, aber die Straße schlängelt sich in vielen Serpentinen, LKWs oder Wohnmobile verlangsamen die Fahrt und machen ein überholen schwieriger.

Parkplatz unserer Unterkunft

Direkt an der Felswand vom Kloster Agia Triada liegt unsere heutige Unterkunft im kleinen Ort Kalambaka. Gebucht haben ein süßes Appartement (60qm, 68€) Meteoron Theasis mit eigenem Garten und super Ausblick auf eines der Klöster und das weiße Kreuz, was abends hell beleuchtet am Himmel zu schweben scheint.

Der Name Metéora leitet sich von altgriechisch metéōros, deutsch, in der Luft schwebend ab. Dieser Name beschreibt die Lage der Klöster, die auf hohen Sandsteinfelsen gebaut wurden und bei dunstiger Luft manchmal zu schweben scheinen. Die spektakulären Klöster sind ein Meisterwerk von Menschenhand und gehen auf die Einsiedler, die im 9. Jahrhundert am Fuße des Pindos- Gebirges die ersten Eremitagen in schwindelerregender Höhe in Felsspalten und Höhlen errichteten.

Diese Gebetsstellen dienten ihnen vor allem als Zufluchtsort. Zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert entstanden dann erste Klosteranlagen auf den Spitzen der Felsen. Mit der Ankunft des von Athos geflohenen Mönches Athanasios im Jahr 1334 begann der Aufstieg des Klosterlebens in der Region und das erste Kloster Metamorphosis (Megalo Meteoron) gab der gesamten Region den Namen Metéora.

Die gesamte Anlage besteht aus 24 einzelnen Klöstern und Eremitagen, von denen heute nur noch sechs bewohnt sind. Die restlichen achtzehn Klöster sind entweder zu schwer zu erreichen oder wurden wegen Einsturzgefahr verlassen. Noch bis ins frühe 20. Jahrhundert waren die Klöster praktisch unzugänglich. Mensch und Waren wurden mit Seilwinden und in Netzen zu den Klöstern hinaufgezogen.

Die Winde

Wir verlassen unsere Unterkunft in Kalambaka und fahren mit dem Auto in Serpentinen die Hügel hoch. Starten wollen wir mit der Besichtigung des Kloster Agia Triada (Holy Trinity Monastery) an deren Fußes wir heute genächtigt hatten. Dieses Kloster wurde weltweit bekannt, da ein Teil des James-Bond-Filmes In tödlicher Mission darin gedreht wurde.

Kloster Agia Triada

Von weitem lassen wir uns verzaubern vom Morgenlicht in dieser Kulisse und klettern dann als eine der ersten Besucher die vielen in den Stein gehauenen Stufen hoch. Das Klostertor ist noch verschlossen und öffnet sich um Punkt 10 Uhr. Der Eintritt kostet 3 Euro und die Besichtigung des noch von Mönchen bewohnten Klosters beginnt. 

Einem Mönch in schwarzer Tracht und langem Zopf begegnen wir, mehr aber auch nicht, das Kloster sieht größer aus als es ist. Zu besichtigen sind die kleine Kapelle mit Wandmalereien und einer Ikonenwand und der Bereich, wo früher die Waren mit Seil und Winde antransportiert wurden. Vom Klosterhof und der Terrasse gibt es dann eine sagenhafte Aussicht auf die weite Ebene von Thessalien und die Meteora- Felsen. Nicht zu vergessen das Weiße Kreuz, welches gestern Nacht über uns thronte.

Das Kreuz

Die anderen Klöster besichtigen wir nur von außen, die Abenteuerlust der Bambini ist nicht mehr so geweckt, es ist Mittag und die beiden Mädels hören lieber Toniebox und wünschen ein Nickerchen zu machen auf der Fahrt von Metéora ans Meer.

Höhle von Perama

Wir verlassen das schöne Parga und machen uns auf in die Berge. Die Schnellstraße oder Autobahn, so genau weiß man das nicht, manchmal muss man zahlen, mal nicht, schlängelt sich in die Berge, dann wieder durch Ebenen mit Baumwollfeldern und wir erreichen nach 1,5h Fahrt Ioannina.

Wir nutzen die Pause für einen Stopp im Supermarkt, kaufen ein paar lokale Leckereien und Getränke für die nächsten Tage. Spontan entscheiden wir uns einen Stopp in der Tropfsteinhöhle Perama zu machen und die Unterwelt zu erkunden. 

Die Kalksteinhöhle liegt im nahen Dorf Perama und wenn sie nicht ausgeschildert wäre, hätten wir sie wohl nicht gefunden. Nicht so touristisch erschlossen das Ganze bzw. keine großen Touristenströme, die die Höhle ankündigen würden. Wir haben Glück, die nächste Führung startet in 5 min und wir sind nur 12 Teilnehmer. 

Immer tiefer in die Höhle rein…

Draußen hat es 29 Grad, im inneren der Höhle kühle 18 Grad und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Sie wurde zufällig 1940 während des zweiten Weltkrieges entdeckt, als die Einheimischen nach einem Zufluchtsort suchten, um sich vor den italienischen Bombardements zu schützen. Interessanterweise spielten die griechischen Höhlen eine wichtige Rolle im Kampf für die Unabhängigkeit Griechenlands, da sie u.a. als Unterstände, Verstecke, Krankenhäuser und Werkstätten dienten. 

Ganze 14.800 qm beträgt die Gesamtfläche der Höhle, wir folgen dem Weg, der sich durch die Höhle schlängelt für über 1,1 km und ganze 19 Säle wollen besichtigt werden. Schon sehr beeindruckend welche unterirdische Schönheit sich über 1,4 Millionen von Jahren entwickelt hat. Insgesamt sind 19 verschiedenen Arten von Stalagmiten und Stalaktiten zu bewundern in unterschiedlichsten Formationen.

Die Bambini erkunden bis zum Schluss die Höhle aufmerksam und interessiert und sind auf der Suche nach den Fledermäusen. Immer tiefer schlängelt sich der Weg in den Berg. Zum Schluss geht es dann ca. 50 Meter steil die Treppe hinauf, war ja klar dass Filia2 die 163 Stufen nun nicht mehr alleine laufen möchte und sich lieber von Papa tragen läßt. Wieder oben und an der frischen Luft, brennt die warme Luft förmlich im Gesicht und der Schweiß läuft. Während Filia1 den 20min Weg vom Ausgang zum Auto fast rennend hinter sich bringt, können wir Filia2 nur mit ein paar Gummibärchen überzeugen den Rückweg anzugehen. Kaum im Auto schließen sich schon ihre Äuglein und der Mittagsschlaf beginnt…