Albanien, Europa
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Butrint: Eine faszinierende Reise in die Vergangenheit

Als wir uns auf den Weg nach Butrint machten, hatten wir noch keine Erwartungen an diese antike Stätte, die als UNESCO-Weltkulturerbe ausgezeichnet wurde, aber ein mulmiges Gefühl. Schließlich überquerten wir die Grenze nach Albanien, ein Land welches uns zwar häufig empfohlen wurde, uns aber auch viele sagten, dass keine zehn Pferde sie dort hinbringen würden und irgendwie das Land eher mit Vorurteilen bedacht war.

Die griechische Grenze, keine Schlangen.

Unsere Reise nach Butrint war daher nicht nur ein Abenteuer in die antike Geschichte, sondern auch ein spannendes Erlebnis, allein schon weil wir mit dem Auto die Europäische Union verlassen müssen. In Griechenland hatten wir nochmal aufgetankt, da meine Tankkarte in Albanien schon mal keine einzige Akzeptanzstelle hat und uns zusätzlich Google Maps offline aufs Handy geladen.

Die Grenzkontrollen waren echt easy, es war nix los und dank der Grünen Versicherungskarte kamen wir auch problemlos nach Albanien rein. Wir hatten gehört, dass ohne diese Karte man eine eigene Versicherung für 90€ abschließen müsste. Nun bräuchten wir ein wenig Lek, aber die albanische Währung ist echt schwer zu bekommen, kein Bankautomat weit und breit. Wir kommen durch kleine Dörfer, aber eine Infrastruktur ist nicht so vorhanden. Es gibt im Nirgendwo zwar einem Vodafone Shop mit Gemischtwaren, wo ich probiere eine eSim zu bekommen, damit wir Google Maps online zum Navigieren nutzen können, aber die Touristen Variante ist nicht verfügbar. Und der nächste Bankautomat laut unserem Audi ist ganz 40min entfernt.

Die Fähre, hinten rechts ist Butrint

Vor uns liegt schließlich das Tor von Butrint, eigentlich noch nicht ganz, denn wir müssen noch den Vivar-Kanal mit einer Drahtseilfähre überqueren und die Fähre ist eigentlich nur ein großes Brett,  welches mit Seilen über den Fluss gezogen wird. Tja ohne Geld wird es schwierig, aber praktischerweise bietet eine kleine Wechselstube am Ableger uns zum Kurs von 1:100 das passende Wechselgeld an und wir können uns die Überfahrt für 700 Lek leisten. Später hab ich dann gesehen, dass wir auch in Euro zahlen konnten. Auf der anderen Seite erwartet uns ein bewachter und kostenloser Parkplatz und wir dürfen direkt vor dem Eingang parken. Für den Eintritt werden 1.000 Lek p.P. fällig, die Kids dürfen gratis rein.

Wir in der ersten Reihe

Man sagt, dass Butrint eigentlich so etwas wie ein zweites Troja ist, nur eben im Kleinformat und einige Anwohner glauben wohl, dass Butrint tatsächlich die versunkene Stadt Atlantis war. Naja, was auch immer, die Ruinen erstrecken sich jedenfalls vor uns und wir starten die alten Steinen zu besichtigen. 

Die Basilica

Butrint hat eine lange und bewegte Geschichte, die bis ins 8. Jahrhundert v. Chr. zurückreicht. Die Stätte war einst eine griechische Kolonie und wurde später von den Römern erobert und erweitert. Im Laufe der Jahrhunderte wurde Butrint von verschiedenen Kulturen beeinflusst, darunter Illyrer, Byzantiner und Venezianer, was zu einer faszinierenden Mischung von architektonischen Stilen führte und immer galt die Stadt als strategisch wichtig.

Während unseres 3h Rundgangs entdecken wir zahlreiche gut erhaltene Ruinen, die einst prächtige Gebäude waren wie zum Beispiel das Theater, das einst Platz für über 2.500 Zuschauer bot und heute noch für Veranstaltungen genutzt wird oder die Überreste der römischen Bäder oder die Basilika. 

Aber Butrint hat nicht nur historische Ruinen zu bieten, die Stätte liegt inmitten eines Nationalparks, der eine schöne Vielfalt an Flora und Fauna beherbergt und auch ein wenig verwildert ist, ein kleiner Vergleich an unsere Tour durch Angkor Wat kommt uns in den Sinn, nur dass hier alles viel kleiner und nicht so schwül und heiß ist, sondern angenehme 25 Grad.

Baptisterium aus dem 6. Jahrhundert
Die Burg

Die Kids machen unsere Expedition gut mit und freuen sich auf die noch in Frankreich gekauften Waffeln, die wir ganz ganz oben bei den Überresten einer Akropolis und der wiederaufgebauten Burg verköstigen, dabei auch den schönen Blick über Butrint und die umliegende Landschaft genießend.

Blick von der Burg

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