Geheimnisvoll, majestaetisch und atemberaubend schoen fanden wir die Ha Long Bucht (wo der Drachen ins Meer steigt). Ueber 2.000 Kalksteininseln liegen hier im tuerkisfarbenen Wasser im Golf von Tonkin. Die teilweise winzigen Inseln sind mit von Wind und Wasser geschaffenen Groten und leicht bewaldeten Haengen uebersaeht. Wir wurden morgens abgeholt und stehen mittags am Ufer und setzen zu unserer 3 Mast Dschunke Eclipse ueber, die fuer 2 Tage unsere Basis wird. Uns wurde nicht zuviel versprochen, alles picobello und sauber. Ein Unterschied zum Hotel von gestern, wo wir das Zimmer ohne Fenster mit 2 Kakerlaken und einem Gecko teilen mussten.
Wir lichten den Anker und nehmen Kurs auf. Insgesamt sind wir nur 9 Gaeste, 4 Franzosen, 3 Deutsche, 1 Kanadierin und 1 Italienerin. Hat was exklusives in so ner Kleingruppe. Waehrend wir ein herrliches Mittagessen mit vielen, vielen Seefoodgaengen haben, gleiten schon die ersten Inseln an uns vorbei. Echt faszinierend. Es ist leider ein wenig nebelig, das verschlechtert die Sicht, verleiht dem Ort aber zugleich etwas mystisches.
Nach dem Essen erkunden wir das Boot und landen dann an der Surprise-Grotte an, wo wir die praechtigen Hallen der Tropfsteinhoehle bewundern.
Als die Daemmerung schon eingesetzt hat, steigen wir um auf Kayaks und erkunden die Inseln entlang der zerkluefteten Karstwaende. Dann biegen wir in eine 20m breite Hoehle ein. Es ist sehr dunkel, aber wir erkennen in 150-200m am Ende einen Ausgang. Wir paddeln im ruhigen Wasser darauf zu und landen schliesslich in einer Lagune, die nur ueber diesen Weg mit Wasser gespeist wird. Sieht aus wie im Film The Beach. Hier ist es ganz ruhig, ruft man aber etwas, geben die dutzende Meter hohen Waende ein tolles Echo wieder.
Der Mond kommt raus, es sieht nach gutem Wetter aus. Wir paddeln den Weg zurueck, wuerden aber in der schwarzen Nacht den Weg zu unserer Dschunke ohne Guide nicht finden. Zuviele andere beleuchtete Boote liegen jetzt hier vor Anker. An Bord entscheiden wir uns fuer eine heisse Dusche und nicht fuer die Sauna und erwarten hungrig ein phantastisches Abendessen.
Wir quaschen in lockerer Runde mit den anderen, trinken Wein & Cocktails, probieren geduldig ein paar Tintenfische zu fangen, leider erfolglos und verabschieden uns dann zufrieden und gesaettigt ins Bett. Kurz vor sechs geht’s wieder aus den Federn, der Sonnenaufgang steht bevor. Unser Kapitaen hat gestern abend noch einen anderen Ankerplatz gewaehlt, mit einem anderen Boot in der Naehe liegen wir abgeschieden zwischen den Inseln. Zwar ist der Sonnenaufgang nicht so spektakulaer wie erwartet, die Aussicht auf dem Deck ist hingegend atemberaubend. Es ist komplett ruhig, ab und zu plaetschern kleine Wellen gegen die Felsen, dann schreit einer der Raubvoegel, die hoch oben am Himmel ihre Bahnen ziehen.
Nach dem Fruehstueck machen wir stop am Strand von der Tiptop Insel, zwei Moeglichkeiten gibt es: a) in der Morgensonne (haben super Wetter) liegen oder auf den naheliegenden Berg wandern, um von dort eine Panoramaaussicht zu geniessen. Wir machen es mal getrennt, Amore laesst sich eben keinen Strand entgehen.
Ein weiteres reichhaltiges & leckeres Mittagessen verabschiedet uns von diesem tollen Ort. Nicht umsonst Weltkulturerbe und stark besucht.