Asien, Kambodscha
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Kambodscha

Was uns so aufgefallen ist in den letzten Tagen:

Eine Woche sind wir jetzt in Kambodscha und sind irgendwie genervt. Das Land ist arm, keine Frage. Aber die zocken hier jeden ab, alles wird in Dollar berechnet, die Geldautomaten geben auch Scheine nur in USD aus. Die kleinen bettelnden Kinder wollen nur Euro, kambodianische Rial sind verpoennt. Die Preise gehen nur zwischen ganzen Schritten rauf, keine Abstimmungen, sondern immer nur 1, 2, 3, 4, 5 USD. Jeder will hier seinen Schnitt machen. Wenn man mal die richtigen Preise weiss, dann faellt es nicht schwer zu verhandeln und man bekommt den fairen Preis. In Vietnam war das alles viel entspannter. Auch das nervige Ansprechen und Anpreisen von Waren war dort relaxter. Ein No war ein No.

Die kleinen bettelnden Kinder haben es sicher nicht einfach, aber sie schwaenzen die Schule, um arbeiten zu gehen und sie luegen wie gedruckt. Wir haben uns angewoehnt sie zu fragen, warum sie nicht in der Schule sind. Entweder ist grad Feiertag, stimmte sogar einmal am Indenpendece Day, oder die Schule war morgens bzw abends. Allerdings hauen die allermeisten schnell ab, wenn man das leidige Thema Schule anspricht oder schauen ganz beschaemt zur Seite.

Dann wir hier einfach alles gnadenlos kopiert. Klamotten, Koffer, Rucksaecke oder Werkzeuge kennen wir ja bereits. Reisefuehrer wie Lonely Planet oder ueber Angkor werden auch vervielfaeltig, sogar die auslaendischen Zeitungen am Flughafen werden in kopierter Version fuer stolze 4,50 $ angeboten. Die Ausreise aus Kambodscha laesst man sich mal eben mit 25 USD Airporttax versuessen – wir haben ja auch noch 25 USD fuers Visum bezahlt.

Die Tankstellen verkaufen uebrigens hier noch 92er Benzin. Katalysatoren gibt es nicht. Dementsprechend riecht die Luft, ein Tag im TukTuk und man fuehlt sich als ob man 10 Zigaretten geraucht hat, dazu kommt der Staub der Schotterpisten. Die meisten tragen daher hier eine Atemmaske. Schoen uebrigens, dass die Tankwarte gratis Airwaves Kaugummis an die Kunden verteilen – mal zum Durchatmen.

Wir lesen auch die Zeitung hier, entweder die Vietnam News oder The Cambodian Daily. Krass fanden wir die halbseitige Anzeige der Botschaft von Pakistan, dass die Kambodschianer doch bitte fuer die Flutopfer spenden sollen. Irgendwie sehr schizopfren. Aber welcher Einwohner hier liest schon ein englischsprachige Zeitung.

Uebrigens wird das alles auch so schoen in der wahren Liebesgeschichte von Benjamin Pruefer und seiner Khmer Freundin Sreykeo im Buch Wohin Du auch gehst: Die Geschichte einer fast unmöglichen Liebe beschrieben, was spaeter zu dem tolln Film Same Same but different verfilmt wurde. Wenn man das tolle Buch liest, kann man viele Dinge hier super wieder entdecken.

Achja, die Khmer haben meinen Akku wieder zum Leben erweckt. Man hat mir ein abenteuerliches Ladegeraet verkauft, wo die Elektroden direkt am Akku angelegt werden und was dann ganz hektisch blinkt. Jetzt funktioniert das Handy wieder, zwar ist die Akkuzeit geringer, aber et laeuft…

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