Nach den schoenen Tagen auf der Insel Phú Quốc verlassen wir die Insel Richtung Ha Tien. Unser Ziel ist es heute noch die Grenze von Kambodscha zu ueberqueren. Wird ein wenig tricky, aber wir probieren es. Um 14 Uhr nehmen wir die Faehre, erst so spaet, aber wir konnten uns vorher von der Mango Bay nicht loesen. Diesmal dauert es nicht so lange und gegen 16 Uhr erreichen wir das Festland. Unsere Tourorganisation laeuft wie am Schnuerrchen. Auf dem Boot haben wir jemanden kennengelernt, der uns einen Shuttle zur 6km entfernten Grenze und dann weiter bis nach Kep organisiert fuer ganze 12USD pro Person. Das klappt dann sogar erstaunlich gut.
An der vietnamesischen Grenze steigen wir aus dem Auto aus und befuerchten schon eine langwierige und volle Grenzkontrolle, voll ist es hier zwar, aber nur von Kambodschanern und Vietnamesen, die aber nur stichprobenartig geprueft werden. Auslaender sind nur wir! Sorgfaeltig hingegen wird unser Pass mit Visum geprueft, gescannt, gegen das Licht gehalten und gestempelt. Dann begleitet uns zwischen der 300m langen Grenze ein Mopeddrive, so ne Art Schleuser. Auf der kambodianischen Grenze brauchen wir erstmal ein Visum (ganze 25 USD pro Person). Der Schalter ist leider geschlossen. Unter einem Baum sitzt so ein Typ, der ruft: „Want a visa? Sieht nicht so sehr vertrauenserweckend aus. Wird er dann aber doch, als er sich seine Uniformjacke ueberstreift. Kleider machen eben Leute.
Also erstes Formular ausfuellen fuers Visum, dann eine Holzbude weiter, dort Customs machen und wieder was ausfuellen, dann im naechsten Bretterverschlag ist der Doktor, der einen Gesundheitstest ausgefuellt haben will und mit Laser(!)-Thermometer die Temperatur misst (beide ~37 Grad) und zum Schluss nochmal ausfuellen, was man hier eigentlich will, wer man ist usw. Dann gibts Stempel und der Schlagbaum oeffnet sich. Ein Wahnsinn und im Hintergrund passieren tausende andere Leute die Grenze ohne Kontrolle.Uns kostet das locker 20min.
Unser Schleuser nimmt uns in Empfang und wir steigen in ein weiteres Auto um. Mir wird ein Handy ans Ohr gedrueckt, was man genau will, verstehe ich nicht. Aber man hoert meine Stimme und dann gehts weiter. War wohl der Crosscheck, dass wir die Grenze gut uebertreten haben. War die Strasse bis zur Grenze noch geteert, erwartet uns jetzt roter Lehm und Schlagloecher und wir haben das Gefuehl mehr Armut zu sehen. Wir fahren los, sofort wird klar, dass wir nicht mehr in Vietnam sind. Das liegt aber nicht an den khmerischen Schriftzeichen, den Leuten oder der Umgebung, sondern einfach daran, dass es kaum Mopeds gib, sondern eher Fahrraeder, wenige Autos, dafuer aber Lastkarren mit Eseln, Pferden oder Ochsen davor.
Ueber die roten Lehmstrassen bahnen wir uns einen Weg, am Rande die saftig gruenen Reisfelder und nur wenige Haeuser, die alle auf Stelzen stehen, wo das Vieh drunter schlaeft. Vietnam war definitiv bebauter. Es wird langsam dunkel. An der Grenze gab es leider keinen ATM(EC Automat), wo wir Dollar oder kambodianische Rial ziehen konnten und auch in unserem Zielort gibt es wohl keinen EC-Automat. Unsere Reservedollar sind durch die Visa sehr geschmaehlert und Euros will hier keiner haben. Das wird also noch interessant.
Nach 2 Stunden erreichen wir schliesslich das verschlafene Nest Kep, bekannt fuer seinen Crab-Market (Krebse) und die tollen Straende. Irgendwie haben die Hostels, die wir angeschrieben hatten, nicht geantwortet und so sind wir einfach so los gefahren. Das war dann irgendwie ein Fehler. Der Lonely Planet hat normalerweise von jedem Kaff eine Karte, aber hier irgendwie nicht. Sind ein wenig Lost. So nehmen wir uns ein Zimmer a kleinen Marktplatz, was nachher nicht so toll war, ueberschlagen unsere Restdevisen (41 USD) und stellen fest, dass wir nach Abzug des Zimmers (15USD), der morgigen Weiterfahrt (je 7USD) noch 12 USD haben fuer ein kleines Abendessen, wir werden satt und beschliessen den Aufenthalt hier zu verkuerzen und nicht wie geplant, eine Nacht laenger zu bleiben. Am naechsten Morgen um 10.30 faehrt der Bus. Schoen kann es hier schon sein, aber fuer uns, war es eine Spur zu einsam, ohne Geld.