Jahr: 2017

Cancún

Cancún war bis in die frühen 1950er Jahre eine von der Zivilisation weitgehend unberührte Insel der Karibikküste mit einigen wenigen Fischerdörfern und präkolumbischen Ruinen der Maya. Die mexikanische Regierung entschloss sich 1969 gemeinsam mit internationalen Privatinvestoren, systematisch einen Urlaubsort als Gegenpol zum erfolgreichen Acapulco zu errichten, um den Tourismus auch im Südosten des Landes anzukurbeln. Scheint zu funktionieren, am 23 Kilometer langen Strand tummeln sich 6 Millionen Touristen im Jahr. Die meisten aus dem USA und Kanada. Uns reichen schon die Fotos und wir machen einen Bogen drum. Eine Nacht sind wir hier, eigentlich eher ein Zwischenstopp, um entspannt tags drauf weiterzufliegen. Am Hafen und damit direkt am Meer haben wir uns ein Apartment gebucht, das größte auf der ganzen Reise, aber auch eher mexikanischer Standard. Wir sind nicht mehr so abenteuerlustig und daher machen wir nur einen kurzen Abstecher nach Downtown, schlendern durch die Straßen, u.a. vorbei am Parque de las Palapas. Im La Habichuela genießen wir im süßen Garten Ceviche, frischen Fisch und Cocobichuela, gefüllte Kokosnuss mit Schrimps und Hummer in Curry Sauce. …

Holbox

Zum Abschluss unserer Reise gönnen wir uns noch ein Juwel Mexikos, wir besuchen die Insel Holbox (Holbosch ausgesprochen) und bleiben hier vier Nächte. Blautürkises Meer, weißer Sand unter unseren Füßen und eine Geräuschkulisse die auf Vogelschnattern und dem Rauschen von Wellen und Wind beruht. Ja das geht – auf der karibischen Insel Isla Holbox kann man einfach mal die Seele baumeln zu lassen und die Augen schließen. Keine nervigen Autogeräusche gibt es hier, denn auf der Insel gelten als Fortbewegungsmittel die eigenen Füße, Fahrräder oder kleine Golfcarts in der Beach Version, die uns z.B. später vom Hafen ins Hotel bringen. Wir nehmen die Fähre und sind innerhalb von 25 min vor Ort (140 Pesos). Die Insel liegt vor der Halbinsel Yucatán und ist knappe 42 km lang und nur 2 km breit. Der Name der Insel entstammt der Mayasprache und bedeutet soviel wie schwarzes Loch. Das kommt von dem dunklen Wasser rund um die Mangroven an der landseitigen Küste. Es gibt ein kleines Dorf mit bunten Gebäuden im karibischen Stil und nur sandige Strassen, vor …

Chichén Itzá

Heute besuchen wir Chichén Itzá, eine der bedeutendsten Ruinenstätten auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán und daher zieht diese auch zweitmeisten Besucher bei den archäologischen Stätten in Mexiko an. Wir sind pünktlich um acht Uhr vor Ort und die erste Welle drängt sich mit uns in den Park, einerseits Touristen, aber auch sehr viele fliegende Händler, die ihre Stände aufbauen und wirklich jeden Weg mit ihren Waren säumen. Ich hab selten sowas nerviges erlebt, gewohnt ist man ja, dass vor den archäologischen Stätten die Händler stehen, aber mitten drin? So gut wie alle Gebäude wurden für den öffentlichen Zugang gesperrt. Besucher sind nur auf den freien Flächen zugelassen. Schade. Mit einer Fläche von 1547 Hektar ist Chichén Itzá einer der ausgedehntesten Fundorte in Yucatán. Das Zentrum wird von zahlreichen monumentalen Repräsentationsbauten mit religiös-politischem Hintergrund eingenommen, aus denen eine große, weitestgehend erhaltene Stufenpyramide herausragt. Im direkten Umkreis befinden sich weitere Ruinen. Die Pyramide ist schon beeindruckend und zwei Seiten wurden restauriert, die anderen im Ursprung gelassen, das gefällt. Aber in Summe haben uns die Ausgrabungen nicht so umgehauen. Das …

Cenoten

Die Halbinsel Yucatan ist durchlöchert wie ein Schweizer Käse, was zumindest den Erdboden betrifft. Nämlich voll von Cenoten, runde Kalksteinlöcher, die mit Süsswasser gefüllt sind und meist unterirdische Höhlen haben. Die Maya betrachteten sie als Eingänge zur Unterwelt und nutzten sie häufig als religiöse Opferstätten. Jetzt sind sie eine herrliche Erfrischung, wenn die Temperaturen tagsüber die 30 Grad Marke erreichen. Auf unserer Reise haben wir einige besucht, die spannendsten waren wohl: Los Ochos, Ik Kil oder Xkeken. Schon cool, wenn sich mitten im Terrain ein kreisrundes Loch auftut, mit Lianen überwuchert und 17 Meter weiter unten man seine Kreise ziehen kann. Oder man in Tropfsteinhöhlen mit kleinen Öffnungen an der Decke seine Runde schwimmt, vorbei an Stalaktiten. Wenn dann durch das Loch am der Höhlendecke noch die Sonne scheint und kurz drauf sich ein Regenschauer ergießt, ist das schon ein spannendes Erlebnis.

Valladolid

Im Jahre 1543 gründete der Spanier Francisco de Montejo an einer Lagune in der Umgebung der heutigen Stadt die Stadt Valladolid, deren Name leitete sich von der damaligen Hauptstadt Spaniens Valladolid ab. Für uns ist die kleine Stadt zwei Tage Ausgangsbasis für unsere Touren. Wir haben uns wieder mal auf einer alten Hacienda (Kaan) eingemietet und sind die einzigen Gäste. Ist schon ein kleines Schlösschen mit schöner Auffahrtsallee. Pferde laufen frei um her und es ist sehr ruhig. Die kleine Stadt ist ebenfalls ganz entspannt, hat einen schönen Platz, eine nette große Kirche und ein Kloster bzw. Konvent. Wir schlendern durch die Straßen und ich entdecke einen coolen Friseur und Barbierer, den ich gleich mal ausprobiere und ich werde nicht enttäuscht. Schon cool und preislich für das Gesamtpaket mit 15€ (330Pesos) super.

Izamal

Wesentlich kleiner als Mérida ist die eine Stunde entfernt liegende Stadt Izamal, wo nur 16.000 Einwohner leben. Dementsprechend entspannt geht es hier zu. Die Geschichte der Stadt geht weit in die vorspanische Zeit zurück, aus der große pyramidenartige Bauten erhalten sind, und behielt ihre Bedeutung bis in die Gegenwart bei. Wir haben ein süßes Häuschen in einem tropischen Garten bezogen und bestellen uns nach kurzer Siesta eine Kutsche. Richtig, Principessa möchte gerne mit dem Pferde die Umgebung erkunden. Fünfzehn Minuten später steht also eine rosa mit pinken Blumen geschmückte Kutsche vor der Tür. Das Pferd hat sich auch recht hübsch gemacht und trägt rosa Hut mit rosa Blume. Principessa ist begeistert, sie lässt gleich mal das Cabriodach runtermachen, damit sie eine bessere Sicht auf ihr Volk hat. 😉 Kaum fahren wir los, klatscht sie schon glücklich mit, ob sie das nun wegen der Kutsche im allgemeinen macht oder ob das durch das Geräusch des trappenden Pferdes auf dem Asphalt kommt, lässt sich nicht sicher klären. Sie freut sich jedenfalls. Wir werden durch die Gassen chauffiert. …

Mérida

Mérida zählt mit gut 770.000 Einwohnern zu den fünfzehn größten Städten Mexikos und wir bleiben eine Nacht. Nach dem ländlichen Raum der vergangenen Tage schon ganz ungewohnt wieder in einer großen Stadt zu sein. Wir beziehen ein kleines Boutique Hotel in der Nähe der Innenstadt und stürzen uns zum Sonnenuntergang ins Getümmel. Aber nicht lange, wir sind hungrig und im Parque de Santa Lucía kehren wir ein in eine Parilla – Steakrestaurant und verspeisen ein leckeres Abendessen. Gut gestärkt schlendern wir weiter durch die Straßen bis zum Plaza de la Independence (Plaza Grande), dem lebendige Mittelpunkt Meridas. Hier trifft sich abends die Stadt, der Platz grenzt auf der Ostseite an die doppeltürmige Kathedrale und auf der Westseite ans Rathaus. Heute Abend wird eine kostenlose Tanz- & Musikshow angeboten und wir schauen gerne zu. Die Senioren zeigen ihre Künste. Am nächsten Morgen spazieren wir eine letzte Runde durch die quirlige Stadt, entlang der vielen Geschäfte, die aktuell ihr Sortiment auf Weihnachten eingestellt haben, im Gegensatz zu Asien mag man aber auch nichts im Ansatz kaufen, entweder …

Uxmal

Die längste Etappe unserer Mexiko-Tour steht heute auf dem Plan, von Mahahual gehts ins 350km entfernte Uxmal, einmal schräg durch Yucatan. Auf der Strecke liegt eigentlich nichts spannendes, nur kleine unbedeutende Dörfer, nix was uns der Reiseführer, der Lonely Planet oder TripAdvisor schmackhaft machen hätte können. Google Maps, unser Navi, rechnet mit 4h 50m, mit Pausen also bestimmt über 5h. Also beißen wir die Zähne zusammen, tanken nochmal voll und starten die Reise. Unsere Tochter fängt schon nach 5min an zu schlafen, perfekt. Mit Podcast über Mexiko, also Kultur pur, schaffen wir die ersten Kilometer easy. Landschaftlich wie gehabt, unspektakulär. Breite Straßen, links und rechts meterhohe Vegetation, meist schnurgerade, manchmal ein wenig hügelig und zur Belohnung, dass man nicht eingeschlafen ist, gibt es mal ne Kurve. Ab und an mal wieder die Mini Dörfer, hier sieht man leider auch, dass einige noch in armen kleinen Palmhütten leben. Eine Stunde schneller als erwartet sind wir schon am Ziel, unser Auto hatte freie Fahrt, heute am Sonntag war wirklich nicht viel los und ich hab die langsame …

Mahahual

Als Gegensatz zu diesem einsamen Ort (Mayan Beach Garden), zieht es uns noch mal nach Mahahual. Wir hatten bei unserem kurzen Stopp entschieden unsere Reiseplanung anzupassen, um ein paar Kilometer und unnötig Stress aus unserem Programm zu nehmen. Daher stürzen wir uns mit Ansage in den Trubel, wobei an unserem Wochenende nur ein kleines Kreuzfahrtschiff ankommen wird und daher die Massen hoffentlich überschaubar bleiben. Principessa und ich machen am ersten Morgen den ersten Strandcheck alleine, pünktlich zum Sonnenaufgang sind wir da und der Ort und Strand – eigentlich besteht der Ort nur aus dem Strand – sind einsam und verlassen. Langsam werden dann die ersten Vorkehrungen und Vorbereitungen für den Tag erledigt, Liegen aufgestellt, der Strand geharkt, Müll gesammelt, etc. Wir suchen und finden die einzige Bäckerei, die leider um Viertel nach sieben schon keine Waren außer Torten im Angebot mehr hat, finden dann eine Fruteria, die uns leckeren Obstsalat und frischen Orangensaft verkauft, machen wieder einen Stopp bei der Bäckerei und erhaschen aus der letzten Charge drei leckere Croissants – eins mit Schoko. Finden …

Mayan Beach Garden

Wir verlassen den touristischen Bereich der Costa Maya und fahren weiter Richtung Süden. Schon kurz nach Tulum scheint der Tourismus zum Erliegen gekommen zu sein, leere Straßen, ab und an mal kleine Mini-Dörfer, die sich durch zahlreiche Bremsschnellen ankündigen und an jedem Huckel wartet jemand mit aufgeschnittenen Früchten oder Drinks. Links und rechts nur grüne Vegetation und keine Tankstelle weit und breit, zumindest sehen wir keine auf den nächsten 150km. Waren die Zapfsäulen vorher zahlreich hintereinander, schaffen wir es so grade auf dem letzten Tropfen zur nächsten ohne stehenzubleiben. Wir erreichen Mahahual, den neuen Shooting Star am mexikanischen Strandranking. Das kleine Dorf mit schönem Strand und vorgelagerten Riff ist paradiesisch gelegen, hat kaum Wellen, ideal also für Principessa, hat eine nette Promenade mit kleinen Shops, ideal für Amore und kleine Beach Bars, ideal für Papa. Fast täglich wird dieser Ort aber auch von den großen Kreuzfahrtgesellschaften angefahren, egal ob Carnival, Aida und Co, dann wird der kleine Ort gestürmt, der Strand überfüllt und auf der Promenade allerhand Krempel angeboten. Wir machen hier nur kurz Pause, …