Am nächsten Morgen geht es nach einem Frühstück direkt am Strand mit dem TukTuk nach Thong Salad zurück. Es gibt nur eine tägliche günstige Verbindung vom Strand zum Pier. Also nehme ich das TukTuk. Während der Fahrt lerne ich Maria und Sabrina kennen. Zwei (hammersüsse) Mädels vom Chiemsee. Mit den beiden sitze ich dann noch 2 Stunden im Cafe und wir quatschen über Gott und die Welt. Ausserdem kommt mein Medicalpack wieder mal zum Einsatz. Maria hat sich derbe am Auspuff vom Motorbike verbrannt. Zu guter letzt laden die beiden mich auch noch auf meine Getränke ein, sehr nett…
Ich nehme das Boot nach Ko Tao, der dritten Insel, die im Norden von Ko Pan Ngan liegt. Das Boot ist relativ klein und hat zwei Decks. Während der Fahrt, übrigens nur Traveller an Bord, unterhalte ich mich mit einer netten Irin, einer deutschen, die mal wieder auf meinen Glücksbringer Maulwurf aufmerksam geworden ist und einem Holländer namens Bas. Bas will genauso wie ich Tauchen gehen und seinen Advanced-Kurs machen. Im Gegensatz zu mir hat er aber seinen Beginner-Schein in Sydney gemacht. Auf dem Boot fahren auch schon einige Schlepper mit, die gleich ihre Angebote unter das Volk bringen. Bas und ich entscheiden uns, ein Zimmer zu teilen und dadurch eventuell den Preis zu drücken.
Angekommen in Ko Tao warten bestimmt 30 Schlepper, um einen in eine der Tauchschulen zu bringen. Wir testen die erste, vergleichen mit einer anderen und holen einen guten Preis für einen 4 Tage Open Water Tauchkurs raus. Von 7800 Baht, zahle ich schliesslich incl. Top-Unterkunft 6400 Baht, was ca. 155 Euro sind, ein Schnäppchen. Ich entscheide mich auch gleich 2 Stunden nach Ankunft loszulegen und schau mir im Schulungscenter ein 2 Stunden Video an und habe das erste Briefing.
Abends ziehe ich mit Bas durch das kleine Dorf und wir gehen zum Strand, um ausgezeichnet zu essen. Am nächsten Morgen geht es dann früh los. Wie in der Schule haben wir zwei Stunden Theorie vor uns. Gestern habe ich schon knapp 200 Seiten im Buch gelesen und mich ein wenig vorbereitet. Meine Gruppe ist sehr klein. Thomas und Sylvia zwei Flatmates aus der Slowakei, die in Sydney zusammengewohnt haben, und ich sind die einzigen, die das Taucher beginnen wollen. Wir treffen unseren Dive-Instruktur. Nathaly ist Belgiern und super sympathisch.
Wir lernen wie man unter Wasser atmet, Druck ausgleicht und schwerelos wird. Alleine die Therorie ist schon super spannend. Am Nachmittag geht es dann zum ersten Tauchausflug. Nathaly fragt uns, ob wir Lust haben, anstatt im Swimmingpool im Meer zu proben und wir sind einverstanden. Es geht mit dem Boot in die Mangobay. Auf dem Boot präparieren wir unsere Ausrüstung. Eigentlich gar nicht so schwer. Bevor wir diese allerdings anlegen dürfen, müssen wir einen Schwimmtest bestehen und paddeln 15 Minuten um unser Boot, um unsere Schwimmkünste zu demonstrieren.Dann geht es das erste Mal mit Ausrüstung ins Wasser.
Ein grosser Schritt und plumps, ich, der Taucher ist im Wasser. Wir schwimmen zum Ufer der Bucht, die nur von der See aus erreicht werden kann. Im flachen Wasser fangen wir an, die in der Theorie gelernten Sachen zu üben. Mann, macht das Spass. Um uns herum sind tausend Fische und auch wenn man in dem seichten Wasser noch stehen kann, ist das schon unglaublich. Neben Nathaly sind noch zwei Divemaster an unserer Seite – Ed und Patrick, die uns ebenfalls unterstützten.
Man stelle sich vor, drei Ausbilder und drei Beginner. Super Verhältnis. Eigentlich läuft alles reibungslos, ausser, dass ich zu wenig Blei genommen habe und nicht richtig sinke. Tja Fett schwimmt halt oben. 😉 Naja, aber auch das Problem wird gelöst. Insgesamt sind wir zweimal ca. 35 Minuten unter Wasser und trainieren, was passiert, wenn z.B. die Taucherbrille voll Wasser ist oder man seine zweite Stufe (Atmungsgerät) verliert, etc. Stolz, schon einiges geschafft zu haben, geht es zurück zum Boot.
Abends treffen Bas und ich die beiden Slowaken am Strand und Thomas empfiehlt mir ein exzellentes BBQ. Super lecker, mehrere Fleischsorten dazu ein kühles Bier… Traumhaft. Mit Blick aufs Meer vergeht der Abend mit Quatschen, quatschen, quatschen….Der nächste Morgen ist wieder der Theorie gewidmet. Nachmittags geht es dann das erste Mal aufs Meer. Diesmal sind wir nur zu viert, die beiden Divemasters sind nicht mehr mit dabei. Während Thomas als Buddy (derjenige, der auf den anderen aufpasst) Silvia hat, ist Nathaly mein Buddy.
Nun geht es also das erste Mal unter Wasser. Und gleich ein Problem! Mein Druckausgleich in den Ohren funktioniert nicht auf Anhieb. Aber ich kriege es hin und dann die erste Grundberührung in 12 Metern Tiefe. Das Gefühl schwerelos zu sein, das zu machen was man will. Mit der Atmung seine Tiefe zu bestimmen, sich treiben zu lassen, Rollen unter Wasser zu machen, mit dem Kopf nach unten, die Füsse in die Höh im Wasser zu stehen. Ausserdem ist Ko Tao, die Schildkröteninsel, bekannt für die beste Tauchinsel in Thailand, alleine die Fisch- und Artenvielfalt in dieser Unterwasserwelt ist unglaublich. Insgesamt bleiben wir beim ersten Dive in 12 Meter Tiefe 35 Minuten unter Wasser.
Nach einer Stunde Pause, das Boot ist mittlerweile zu einem anderen Tauchziel gefahren, geht es zum zweiten Mal unter Wasser, wieder habe ich das Problem, dass der Abgang nicht so reibungslos läuft, aber einmal tief unter Wasser, geht es bestens…. Während wir ein paar Übungen machen, kreis ein Riesenschwarm Barracudas um uns herum. Echt cool. Abends bin ich dann hammerfertig und müde. Das ist schon alles ein wenig anstrengend. Zusammen mit Bas gehe ich zum Strand. Ein pfiffiger Barunternehmer hat eine 3*4m Leinwand im Wasser aufgebaut und zeigt dort jeden Abend Filme.
Am Strand liegen dann überall Kissen und Decken. Während man sein Bierchen schlappert, geniesst man die Atmosphäre, schaut den Fischerbooten zu, die in weiter Ferne auf dem Meer tänzeln, und beobachtet die Sterne, die im wolkenlosen Himmel um die Wette blitzen.Früh morgens, um 7.40 Uhr werden Silvia, Thomas und ich vom TukTuk abgeholt und es geht zum Tauchen. Super früh, aber man kennt ihn ja: The Early Bird!!! Heute erreichen wir dann unsere Maximaltiefe von 18 Metern und ich habe gar kein Problem mit dem Druckausgleich.
Allerdings sind wir heute nicht mehr zu dritt, sondern Adam, Maria und Donald tauchen mit uns. Adam, British Guy, wird mein neuer Buddy. Das einzige Problem, das ich habe, ist an diesem Morgen, das ich während des Druckausgleich zuviel Luft verbraucht habe und mein Tank nach 45 Minuten leer ist. Ich logge mich dann aber an Adams Luftsystem und nach einem Safety Stop in 5 Metern Höhe, komme ich sicher zurück an die Oberfläche. Ebenso wie der erste Tauchgang, ist auch der zweite unglaublich, fast sogar noch besser… Adam und ich probieren viel aus..
Dann ist auch der vierte richtige Tauchgang zu Ende und im Dive-Center folgt das Abschlussbriefing und wir vervollständigen unser Logbuch. Was uns dann schliesslich noch fehlt, ist die schriftliche Abschlussprüfung. Wir müssen einen 50 Fragen Multiple Choice Test schreiben, den ich mit 86 Prozent bestehe. Ab nun darf ich mich OpenWaterDiver nennen und ich bin mir sicher, das war nicht der letzte Dive.Gegen Nachmittag und nach bestandener Prüfung relaxen Silvia und ich am Strand, schwimmen im Vergleich zu unseren Tauchtiefen im schweinewarmen Meer und beobachten den besten Sonnenuntergang, den ich je gesehen habe, leider ohne Kamera.
Abends wollen wir drei us noch mit Nathaly im Whitening, einem gemütlichen Restaurant am Strand treffen. Leider schafft es Nathaly nicht mehr zu kommen, da sie noch einen Nightdive hat, aber wir drei essen super lecker (Garlic Pepper Snapper Fish), trinken mehrere Cocktails auf unseren bestandenen Kurs und geniessen die entspannte Atmosphäre.Die gesamte Nacht hindurch regnet es und ich kann auch nicht sehr gut schlafen, irgendwie hab ich mir kleine Halsschmerzen eingefangen, aber dank Hexal (Dank an meine Tante), konnte ich dem gleich mal entgegenwirken. Am nächste Morgen heisst es packen und Abschied nehmen…Es geht nach Bangkok, aber davon erzähle ich ein anderes Mal….