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Regen, Schmerz und Sonnenschein

Begonnen im Regen, mit Schmerzen unterwegs, aber schönem, warmen Ende

„Brennende Waden“, darauf waren wir heute morgen eingestellt, nach der gestrigen Etappe haette es so sein koennen. Aber brennen tuen sie nicht, sie fuehlen sich nur schwerer an die Beine. Wir fuehlen uns noch fit, trotzdem losen wir aus, wer das Geld holt, als wir vom Fruestuecksraum unters Dach muessen. Ich verliere.

Angeblich sind wir ja im regenaermsten Tal des Vinschgaus, so sagte es uns gestern unsere Wirtin, aber in der Nacht kam der erwartete Regen runter und am Morgen haengen die Wolken oder gar der Hochnebel tief. Wie vorhergesagt, ist es heute auch deutlich kuehler.

Als wir gerade unsere Unterkunft verlassen wollen, faengt es wieder an zu regnen. Also noch mal in die Regenklamotten schluepfen. Wir fahren durch die Apfelplantagen, vorbei an den vielen Burgen und ueber mehrere schmale hoelzerne Bruecken. Auf den ersten Kilometern koennen wir noch Hoehenmeter, die wir gestern geklettert sind, herunterrollen. Der Regen laesst nach, hoert dann sogar auf. Aber wir werden immer noch klatschnass. Warum, weil die lieben Italiener es zu gut zu ihren Aepfeln meinen, hier wird alles, wirklich alles gesprengt. Einen Kilometer muessen wir durch den kuenstlichen Regen und sind nicht so erfreut ueber diese edle Spende.

Waehrend wir an den dicht behangenen Aepfelbaeumen vorbei fahren, plagen sich die Bauern mit der Ernte ab. Hier wird noch sehr viel per Hand erledigt. Die reifen Aepfel laden schon ein, sich mal einen zu stiebitzen. Waehrend ich meine Allergie als Ausrede habe, will Bernd nur kein zusaetzliches Gepaeck mitnehmen. Insgesamt kommen wir aber gut voran und koennen bald Meran und Bozen hinter uns lassen.

Mich plagt bald ein Halswirbel, wohlmoeglich durch den Rucksack, die kalte Luft und eine Fehlbelastung faengt er stark zu schmerzen an. Also muss die Hausapotheke ran und eine laengere Pizzapause. Waermer angezogen setzen wir unsere Tour fort und kommen gut voran. Zwar ist das Hoehenprofil heute nicht so anspruchsvoll wie die letzten Tage, aber am 4. Tag kann man es auch mal ruhiger angehen.

Die Schmerzen lassen nach und es wird merklich waermer, die Wolken werden aufgefressen von der Sonne und tiefer im Tal steigt die Luftfeuchtigkeit zunehmends. Eine Sorge im Vorfeld war ja, dass man nach all den Stunden auf dem Sattel nicht mehr sitzen koennte, aber hier muessen wir mal schamlos Werbung machen fuer die Gesaesscreme Sixtufit von Sixtus. Riecht super und entfaltet volle Wirkung.

Nach 120km und neun Stunden auf dem Bike erreichen wir das heutige Etappenziel: S. Michele All‘ Adige. Hier ist es richtig warm, mit T-Shirt und aufgrund des Gepaecks nicht vorhandener kurzer Hose erkunden wir die kleine Stadt und laben uns an Pizza, Salat und gutem Wein. Grillen zirpen und es ist Sommer. Noch!

Zuhause sitzen unsere beiden groessten Fans, denen wir nochmal unser riesen Dankeschoen fuer die Unterstuetzung im Vorfeld und waehrend der Tour sagen wollen. Ihr seid die Besten. Danke

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