Europa, Island
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Berunes

Beim täglichen Packen, ja leider bleibt keine Zeit länger als eine Nacht an einem Ort zu verbleiben, sind mir drei Taschenlampen (Maglite, Dot-It und Stirnlampe) aufgefallen. Ich frage mich, was mich geritten hat soviele Taschenlampen mit zu nehmen?! Zudem kommt noch meine Notfall-Mini-Maglite im Kulturbeutel. Ich wusste ja doch vorher, wie hell es hier ist, oder? Eigentlich bräuchte ich mehr Schlafbrillen. 😉

Mein Weg führt mich nach Berunes. Ich konnte es auf keiner Karte finden, als ich ankomme versteh ich auch wieso. Keine 10 Menschen leben hier dauerhaft. Der Bus setzt mich auf der Landstrasse ab, im Nirgendwo. Ich frage mich, ob er mich morgen wieder mitnimmt? Dann laufe ich 5min die Auffahrt nach Berunes hoch und werde herzlich empfangen. Der Herbergsvater hat mich schon erwartet, kommt aus dem Haus gelaufen, zeigt mir mein Bett und fragt mich: „Do you like Football?“

Ich komme gerade rechtzeitig, um mich im Nachbarhaus zum 2. Halbfinale dazusetzen zu können. Das Hostel ist ein 100 jähriges Farmhaus und total nett und alt eingerichtet. Die Küche ist noch wie früher und hat noch die alte Feuerstelle „Hexe“. Im Wohn- und Esszimmer sitzen die Traveller, essen, lesen oder spielen Schach und schauen durch die kleinen Fenster hinaus auf den Fjord. Die Lage ist phantastisch, schneebedeckte Gipfel, grüne Wiesen und der Fjords an sich natürlich.

Die Abgeschiedenheit hier im Südosten ist unglaublich. Autos kommen kaum auf der Ringstrasse vorbei. Ich mache einen kleinen Hike auf die nahen Berge, geniesse die Aussicht und erlebe wie schnell das Wetter hier umschwingt. Erst liege ich noch gemütlich in der Sonne und 5min später giesst es aus allen Kübeln, was aber auch genauso schnell wieder aufhört wie es begonnen hat.

Dafür haben mich die Skuas (Raubmöven) in den Schluchten entdeckt und sehen mich als ihren Feind an. Sofort werden Angriffe von ihnen eingeleitet und in niedriger Höhe umkreisen sie mich. Das ganze erinnert sehr an „die Vögel“. Der Lonely Planet warnt ausdrücklich vor den Skuas und rät, sich mit Stöcken zu wehren, hahah, in einem Land ohne Bäume. Ich rette mich zurück nach Berunes und überlebe den mittlerweile zweiten Angriff, den gestrigen hatte ich ja noch gar nicht erwähnt. Ich hatte mich gestern schon gefragt, welche Raubtiere es hier gibt, aber neben dem Polarfuchs und vorbeitreibenden Eisbären auf Eisschollen nichts entdecken können. Ab jetzt gehören auch Skuas auf die Liste.

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