Afrika, Kenia
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Masai Mara

Die Nacht war kalt hier oben auf 1.850m in unserem Zeltcamp, welches auf einem Cliff am Rande der Masai Mara liegt. Als um 5:45 Uhr der Wecker klingelt, fällt es uns allen schwer das kuschelige warme Bett mit Wärmflasche zu verlassen, aber wir starten gleich zum GameDrive in den Nationalpark Masai Mara.

Die Masai Mara (auch Maasai Mara) ist ein Teil der Serengeti und schließt sich nördlich direkt an den Serengeti-Nationalpark von Tansania an, hat eine Fläche von ungefähr 1.510 Quadratkilometern und liegt auf einer Höhe von 1500 bis 1650 Meter über dem Meeresspiegel. Der Name Masai Mara besteht zum einen aus der Bezeichnung des in diesem Gebiet lebenden Volksstammes der Massai und der zweite Namensteil Mara bedeutet gefleckt, von oben betrachtet erscheinen die vielen, einzeln stehenden Bäume in der Savanne wie einzelne Punkte.

Unser Fahrer heißt Francis und fährt uns erstmal zum Gate, wo wir als Ausländer flockige 80$ für 24h Parkzutritt abdrücken dürfen. Viktor hingegen zahlt als Resident nur 1.000 Shilling (~9€) und Betti als nicht kenianischer Resident 1.200 Schilling, ganz schöner Unterschied. Die Idee ist eigentlich die Kenianer zu motivieren ihre schöne Natur zu genießen, macht aber nur keiner, denn andere materielle Dinge stehen erstmal im Vordergrund.

Kaum haben wir den Eingang passiert, biegt Francis auch schon von der Strasse in die Grassavanne ab, die hier auch hauptsächlich die Vegetation gebildet. Daneben besteht Busch- und Baumsavanne mit Galeriewald entlang des Maraflusses. Er hat zwei männlich Löwen gespottet, die sich gerade über ein gerissenes Zebra zum Frühstück hermachen. Als der erste Löwe fertig ist, darf der zweite ran und kurz nachdem die beiden satt sind und sich einen schönen Platz zum Ausruhen suchen, sind die Hyänen da, die bereits im Hintergrund lauerten auf das von den Löwen angerichtete Festmahl. Das ist ja schon mal ein guter Start.

Die Masai Mara ist Kenias tierreichstes Reservat, sowohl in Bezug auf die Anzahl der Arten als auch auf die der Einzeltiere. Obwohl es kein typisches Elefantengebiet ist, gibt es gute Bestände derselben. In beiden Parks leben mehr als 1,6 Millionen Pflanzenfresser und Tausende von Raubtieren. Häufige Tiere in dieser Region sind Streifengnus mit über 1,5 Millionen, Gazellen, Steppenzebras und Afrikanische Büffel. Insbesondere die Gnus, Zebras, Gazellen sowie Antilopen sind für ihre ausgedehnten Wanderungen bekannt, die sie in Abhängigkeit von der Trocken- und Regenzeit unternehmen. Sie durchwandern im Laufe eines Jahres die komplette Serengeti von Süden nach Norden in die angrenzende Masai Mara und zurück. Gerade ist wieder Migration und der Park voll von Tieren. Teilweise wo das Auge hinreicht, entdecken wir die wilden Tiere. Nach den Löwen und Hyänen sehen wir Gazellen, Gnus, Zebras, Giraffen, Geparde, kleine Warzenschweine, Kudus, Impala, viele afrikanische Elefanten, Flusspferde, Krokodile, Strause, Adler, Geier, nur das Spitzmaulnashorn, welches vom Aussterben bedroht ist und von dem es nur noch sehr wenige gibt und den Leoparden können wir nicht entdecken. Schade, dass der Leopard nur von Viktor gesehen wird, bevor er sich im Unterholz verzogen hat.

Als wir gerade am Mara-Fluss die Hippos beobachten, kommt uns am Horizont eine Staubwolke entgegen, eine riesige Herde Gnus macht sich auf dem Weg zum Fluss, um diesen zu überqueren. Als die ca. 500 Tiere ankommen, wird erstmal mit den auf der anderen Seite weidenden Tieren mit lauten Brunftgeraeuschen Kontakt aufgenommen. Der Fluss ist an dieser Stelle zwar nicht breit, aber das Ufer sehr steinig und ca. 5-6 Meter hoch. Die Gnus laufen am Ufer entlang, um den besten Weg zu finden, doch keiner der vielen Tiere macht den ersten Versuch und traut sich den Fluss zu überqueren, schade. Wir warten ca. 90 Minuten auf dieses Spektakel, aber leider bleiben die Tiere unverändert am Ufer stehen.

Nach 10 Stunden GameDrive kommen wir schliesslich müde und erschöpft in unserem Camp an und geniessen auf dem Cliff mit Blick auf die Masai Mara den Prosecco von unserer Hochzeit als unseren Sundowner…

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