Asien, Hong Kong
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Hongkong

Ging es bei meiner letzten großen Reise Richtung Westen, so breche ich diesmal gen Osten auf. Ziel ist diesmal Asien. Nach meinem letzten Flugdebakel bin ich nun immer rechtzeitig am Flughafen. Nur Flug LH971 ist nicht pünktlich und wir starten mit 30 Minuten Verspätung nach Frankfurt. Netterweise hat mich Lufthansa darüber sogar per Handy informiert gehabt. Woher die meine Nummer haben?

Dafür heißt es dann in Frankfurt sputen und von Terminal A nach E zu kommen, passt alles, wenn auch die Zeit ein wenig knapp wird. Ich mache mir nur sorgen, ob mein Koffer die knappe Umsteigezeit auch schaffen wird? Von Frankfurt nach Hongkong fliege ich mit Cathay Pacific. Von draußen machte der Jumbo erst keinen so tollen Eindruck, da hatte ich mich aber nur getäuscht, alles bestens. Vor allem stimmte auch das Bordprogramm. Essen war ok, komisch nur, daß die ausgeteilte Speisekarte ganz andere Speisen auf dem Programm hatte. Nach dem Essen und dem üblichen Rotwein, ordere ich mir meine Schlafkappe (ich mußte mir da ja schon viel anhören und viele Photos machen lassen, aber sie erfüllt voll ihrem Zweck) und rüste mich mit Ohropax aus.

Hab mich dann spontan doch für sofortigen Schlaf entschieden, da mein ausgewählter Movie: „Nachts im Museum“ nicht das hält, was ich mir erträumt hatte. Um es kurz zu machen, hab bestens durchgeschlafen, bis auf den regelmäßigen Körperkontakt mit dem adipösen Herrem neben mir, der immer die Armlehne okupierte. Egal, letztendlich war ich nur ein wenig irritiert, daß schon wieder Frühstück serviert wurde.

Gepäck kommt dann auch an, Einreisekontrolle ist zackig schnell (Dawid Du hattest Recht) und ich mache mich auf dem Weg zum Geldautomaten und dann zum Airportexpress. Meine lieben Kollegen hatten mich im Vorfeld schon mit der Octopuscard ausgerüstet, mit der das (U-)Bahnfahren einfacher geht. Angeblich wär sogar auf der Karte noch einiges drauf. Leute, vielleicht für zwei Stationen… 😉

Um zum Bahnhof nach Guangzhou(Kanton) zu kommen, muß ich dreimal umsteigen, ganz schön nervig, vor allem da die Wege recht weit sind. Rechtzeitig in meiner Zeitplanung erreiche ich die Station, theoretisch auch pünktlich genug um die Ausreiseformalitäten zu klären. Praktisch gibt es aber keine Züge vor 12 Uhr. Grund ist die 101. Guangzhouer Im- und Exportwarenmesse, die vom heutigen Sonntag bis zum kommenden Freitag in der südchinesischen Stadt Guangzhou stattfindet. Die größte chinesische Messe findet zweimal im Jahr statt und ausgerechnet heute. Überall wimmelt es von Ausländer, glaube nie soviele Nationalitäten auf einem Haufen gesehen zu haben.

Dawid hatte mich im Vorfeld mit guten Informationen gefüttert, wie man sich die Zeit vertreiben kann, der nahe Starbucks lädt zum Verweilen ein. Bei leckerem Kaffee, Vanille-Brombeer-Croissants und Wifi für 20 HKD (2 Euro) vergehen die drei Stunden wie im Fluge. Hab Gott sei Dank auch die Handynummer meines Fahrers, der mich abholen soll und kann ihn per SMS informieren, daß ich später komme.

Die Ausreiseformalitäten, ja ich fahre ja nach China, gehen auch easy und schon sitz ich im Zug und wir fahren durch die Stadt und erreichen dann China. Die einzige Haltestelle ist auch gleich die Endhaltestelle. Alle raus. Kleines Chaos. Eine Rolltreppe für alle Ausländer, die danach auch alle immigrieren müssen. Wie das immer so ist, meine Schlange ist die Langsamste. Als ich nach 30 Minuten vor meiner Officerin stehe, übrigens Frau 038358, verstehe ich auch warum das solange dauert. Jede Seite im Pass wird angeschaut, man wird aufgefordert ihr tief in die Augen zu schauen und irgendwann entscheidet sie sich einem den Stempel zu geben.

Nachdem meine Körpertemperatur noch geprüft, mein Handgepäck gescanned wurde, kann ich endlich die Halle verlassen und stehe auf der Strasse, keiner da, der das Firmenlogo in die Höhe hält. Hmmm, hat das wohlmöglich doch nicht geklappt? Ich probiere es einen Stock tiefer und sehe das knallige Logo meines Arbeitgebers blitzen. Mr. Luo is waiting for me.

Im VW Jetta, das letzte Mal in Brasilien gefahren, da heißt er aber Santana, machen wir uns auf den Weg die 20 Kilometer nach Foshan zu fahren. Auf der Fahrt verstehe ich auch warum man jede Strecke nicht unbedingt mit dem Auto zurücklegen muß, wenn es Alternativen wie den Zug gibt. Die Chinesen fahren halsbrecherisch. Da wird die Spur mal eben doppelt belegt. Interessant finde ich die Möglichkeit links, mitte und rechts überholen zu können. Könnte ich mir sogar richtig spannend vorstellen, als Fahrer selber zwischen den Lastern durchzuheizen, ab und zu den dunklen Abgaswolken auszuweichen. Aber nur, wenn man mehrere Leben hat.

Das Wetter ist nachwievor bewölkt, wobei die Sonne schon gerne durch möchte, aber ich schätze mal der Smog verhindert sein übriges. Mr. Luo setzt mich dann am Foshan Hotel ab, ich hatte es mir schlimmer vorgestellt, alles bestens. Ich hab den 19. Floor, von ganz oben eine tolle Sicht auf die Stadt. Krass nur, daß die Festerscheibe, wenn man die Jalousien weg macht, affenheiß ist. Jetzt erstmal duschen und frischmachen.

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